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#Heiße Luft in der Videokonferenz

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Kamera aus, das schont das Klima – ist aber nicht praktikabel, wenn es zum Beispiel wie hier um ein Bewerbungsgespräch geht.

Bild: PantherMedia / Andriy Popov

Schalten Kollegen in der Videokonferenz die Kamera aus, sagen sie gern mal, sie hätten eine üble Schnupfennase. Vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter.

Kilometerlange Staus zur Hauptverkehrszeit mit entnervten Berufspendlern am Steuer – solche Durchsagen im Verkehrsfunk sind seltener geworden. Denn die Corona-Pandemie hat zeitweise bis zu 70 Prozent der Pendler ins Homeoffice versetzt, besagt eine Erhebung des Freiburger Öko-Instituts, die schon im Fe­bruar 2022 veröffentlicht wurde. Sage und schreibe 38 Milliarden Autokilometer wurden 2021 somit gespart, wie das Institut weiter berechnet hat – und dadurch bei rund 200 Gramm an CO2-Ausstoß je Kilometer rund acht Millionen Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases. Zum Vergleich: Um nur eine Tonne CO2 aufzunehmen, muss eine Buche 80 Jahre lang wachsen.

Noch milde Auswirkungen

Auf den ersten Blick also ein enormer Erfolg, konnten sich acht Millionen Buchen doch der Aufnahme an anderer Stelle emittierten Kohlenstoffdioxids widmen. Denn der war, wenn wir an dieser Stelle mal auf den Berufsalltag blicken, an anderer Stelle enorm gestiegen: Neben einem höheren Energieverbrauch im heimischen Büro schlagen die fast schon inflationär in Mode gekommenen Videokonferenzen zu Buche: Während eine Stunde Online-Konferenz ohne Kamera mit lediglich vier Gramm erzeugtem CO2 noch milde Auswirkungen hat, produziert eine Stunde mit Kamera hingegen bis zu 1000 Gramm „heiße Luft“.

Wenn Kollegen folglich in der nächsten Videoschalte die Kamera nicht aktivieren, dann ist die Aussage, sie hätten einen Bad-Hair-Day oder eine üble Schnupfennase, nicht unbedingt ihrer Eitelkeit geschuldet. Vielleicht sind hier auch Klimaschützer am Werk. Vielleicht nicht gerade die Sorte, die auf der Straße klebt. Eher kleben sie am Schreibtischstuhl im Homeoffice.
 

In der Kolumne Nine to five schreiben wechselnde Autoren über Kuriositäten in Büro und Hochschule.

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