Wissenschaft

#Heute tanze man, schlemme in der Sonne und esse gesäuertes Brot! – blooDNAcid

Eine Minderheit in Deutschland (auch bekannt als Christen) gedenkt heute der wahrscheinlich erfundenen Hinrichtung eines hypothetischen haploiden Handwerkers aus der Römerzeit weshalb es empörenderweise (und immer noch) der Mehrheit der Deutschen heute verboten ist, zu tanzen, bestimmte, für nicht geeignet gehaltene Filme im Kino zu sehen etc. So weit so bekannt und so undemokratisch und absurd (meine Kritik von vor 9 Jahren bleibt vollumfänglich bestehen).

Doch genau heute befinden wir uns auch in der Schnittmenge religiös motivierter Verbote der großen drei Monotheismen, die, je nachdem wo man sich befindet, auch Nichtreligiöse und Konfessionsfreie betreffen, denn zur Zeit ist auch Ramadan, der moslemische “Fastenmonat” (das schreibe ich in “”, weil man sich bei diesem “Fasten”, sobald es dunkel ist, ungehemmt den Bauch vollschlagen und am Ende des “Fastens” sogar zugenommen haben kann ;D) und das jüdische Pessach. Der Ramadan wird in einigen islamischen Ländern mit Zwang durchgesetzt, aber auch in Israel werden, für mich überraschenderweise, bestimmte Vorschriften zu Pessach auch Säkularen und Glaubensfreien aufgezwungen:

Einem Gesetz aus dem Jahr 1986 zufolge dürfen gesäuerte Speisen in der Pessach-Woche auch nicht öffentlich verkauft werden. Die Bäckereien machen deshalb dicht, in den Supermärkten wird die Ware verhängt. […] Das neue Gesetz zielt nun darauf ab, auch die Krankenhäuser keinerlei Krümel-Kontamination mehr auszusetzen. (Quelle)

Der Grund für dieses Verbot ist, daß beim angeblichen Auszug aus Ägypten vor Tausenden Jahren die ausziehenden Israeliten keine Zeit mehr hatten, richtig Brot zu backen, so mit gesäuertem Teig und so, und deshalb darf man sich als Atheist oder säkularer Israeli im Jahr 2023 in Israel Mitte April logischerweise keine Stulle im Laden kaufen. Wahrscheinlich hatte auch keiner der Israeliten beim Ausziehen bequeme Sneaker an – da stellt sich mir natürlich die Frage, warum es an Pessach nicht auch ein absolut angebrachtes Sneaker-Verbot gibt.

Wenn der Ramadan im Hochsommer liegt, die Nächte kurz und die Tage heiß sind, freuen sich Ärzte aber auch Arbeitskollegen über die hitze- und dehydrationshalber kollabierenden Moslems, die mit größter Selbstverständlichkeit dem Gebot gefolgt sind, auch bei 40°C im Schatten nicht einmal Wasser zu trinken (wenn sie dann allerdings kollabiert sind, gelten sie als krank und dürfen dann natürlich das Fastengebot ignorieren… bis sie wieder fit sind… – alles sehr sinnvoll also).

Wenn man sich das alles nüchternen Geistes vergegenwärtigt, kommt man, zumindest ich, aus dem verärgerten, ungläubigen Kopfschütteln nicht mehr heraus. Wegen ausgedachter Dinge, die ausgedachte Leute vor Ewigkeiten angeblich gesagt/getan haben und an die bestimmte Gruppen von Leuten irrationalerweise und ohne Belege glauben (wollen) und daraus irgendwelche zufällig und arbiträr anmutenden Ge- und Verbote ableiten, sollen Leute wie ich, die nichts damit zu tun haben und haben wollen, vom Staat (!) gezwungen werden, mich auch danach zu richten.

Warum ist es den Religiösen so wichtig, auch alle anderen, selbst wenn sie selbst die Minderheit der Bevölkerung ausmachen, wie in Deutschland und Israel, dazu zu zwingen, ihren Zirkus mitzumachen? Und wie würden sie es finden, wenn man ihnen mal den Mumpitz einer anderen Minderheitenreligion aufzwingen würde? Keinen Alkohol, kein Schweinefleisch und kein gesäuertes Brot in Deutschland? Kein Wasser an einem Sommertag in Israel? Das Geschrei wäre enorm, die Heuchelei auch. Scheint, als wären wir hier doch noch ein ganzes Stück von einem säkularen Staat entfernt… da wir Nicht-Christen inzwischen die Mehrheit in Deutschland sind, wird es nach mehr als hundert Jahren höchste Zeit, die Ketten zu sprengen, die religiösen Tentakeln und Verflechtungen in unseren Gesetzen zu kappen und endlich die Kirchenrepublik Deutschland zu Grabe zu tragen. Man entsinne sich Nietzsches und begreife: Gott hat’s hinter sich.

So, jetzt muß ich aber los, ich möchte heute noch tanzen, “Das Leben des Brian” schauen (vielleicht stelle ich einen Beamer im Park auf), dabei mit der Liebsten in der Sonne liegen und ein reichlich mit Speck und Käse belegtes Brot aus feinstem Sauerteig genießen 🙂 Hier die Kurzform 😀

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