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#„Ich genieße es sehr, nicht zu arbeiten“

Herr Holland, Sie wurden als „Spider-Man“ weltberühmt. Doch sieht man sich Ihre anderen Rollen an, etwa in der neuen Serie „The Crowded Room“, scheint der Drang groß zu sein, als ernsthafter Schauspieler statt als Superheld wahrgenommen zu werden, richtig?

Vor allem versuche ich einfach, Dinge zu tun, die ich noch nie vorher gemacht habe. Ich liebe Herausforderungen. Ans Set zu kommen und nervös zu sein – das ist ein tolles Gefühl. Nach bald zehn Jahren kopfüber im engen Elastan-Kostüm fühle ich mich mittlerweile sehr wohl im Unwohlsein. Und ohne zu viel verraten zu wollen über den Plot von „The Crowded Room“, dürfte es wenig größere Herausforderungen geben als diese Rolle. Vor allem natürlich als Schauspieler, aber auch als Produzent. Ich hatte wirklich ein wenig weiche Knie angesichts dieser Aufgabe.

Warum war es Ihnen denn wichtig, dieses Mal auch Produzent zu sein?

Gerade weil die Aufgabe für mich als Schauspieler die bisher komplexeste war, hatte ich das Gefühl, dass ich so viel Kon­trolle wie möglich über das Projekt haben wollte. Außerdem ist die Arbeit eines Produzenten ja etwas, das man vor allem in der Praxis lernt. Da hatte ich in diesem Fall einfach großartige Mitstreiterinnen und Mitstreiter, von denen ich nur allzu gerne lernen wollte, worauf es in diesem Job ankommt und was es zu vermeiden gilt.

Wurde die Doppelbelastung je zu viel?

Mein Motto war immer schon: Harte Arbeit ist gute Arbeit. Und andersherum. Damit bin ich stets gut gefahren. Das heißt nicht, dass ich jeden einzelnen Moment eines anstrengenden Drehs liebe. Aber ich weiß, dass ein tolles Ergebnis alle Mühen und jeden Stress wert ist. An meine Grenzen zu gehen und immer alles zu geben ist deswegen etwas, das ich gerne mache, selbst wenn ich zwischendurch mal fluche.

Ist es Ehrgeiz, der Sie antreibt?

Ja, ich war irgendwie immer schon ehrgeizig. Ob vor der Kamera oder auf dem Golfplatz: Ich will immer noch besser werden.

Klingt, als sei es nicht so Ihr Ding, auch mal die Beine hochzulegen.

Tatsächlich habe ich mich lange wirklich schwer damit getan, auch mal eine Pause zu machen. Das habe ich bewusst vermieden und mich lieber immer gleich in das nächste Projekt gestürzt. Die Arbeit an „The Crowded Room“ war nun derart anstrengend, dass ich mich entschlossen habe, mir mal ein Jahr Auszeit zu gönnen. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich nach zwei Monaten meine Agenten anrufe und sie bitte, mir neue Rollen zu suchen. Aber zu meiner großen Freude kam es anders. Ich genieße es gerade tatsächlich sehr, einfach mal nicht zu arbeiten!

Sie standen schon als Zwölfjähriger in der Hauptrolle von „Billy Elliot the Musical“ auf der Bühne, doch eine Schauspielschule haben Sie nie besucht. Stattdessen arbeiten Sie mit einem Coach?

Meinen Schauspiel-Coach Ben Perkins kenne ich, seit ich 13 Jahre alt bin, und er ist längst nicht nur einer meiner engsten Freunde, sondern letztlich Familie für mich. Es ist nicht so, dass er bei jedem Dreh an meiner Seite ist. Aber wenn ich ihn brauche, dann ist es wirklich ein Segen, wenn er mich die komplette Zeit durch eine Rolle begleitet.

Hilft er Ihnen auch dabei, nicht nur in eine Rolle hinein-, sondern auch am Ende wieder hinauszufinden?

Nicht erst am Ende des Drehs, sondern zum Glück schon währenddessen. Wir wohnen während Dreharbeiten immer zusammen, und dann ist es abends immer das Schönste, zusammen nach Hause zu kommen und einfach abzuhängen. Was essen, einen Film gucken, auf dem Sofa herumlümmeln – das hilft sehr dabei, die Rolle für ein paar Stunden zu vergessen.

Tom Holland und seine Co-Stars Amanda Seyfried (links) und Emmy Rossum (rechts) bei der Premiere zu „The Crowded Room“ Anfang Juni in New York


Tom Holland und seine Co-Stars Amanda Seyfried (links) und Emmy Rossum (rechts) bei der Premiere zu „The Crowded Room“ Anfang Juni in New York
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Bild: AFP

Über die Rolle in „The Crowded Room“ sollen wir ja möglichst wenig verraten, aber es ist kein Geheimnis, dass Sie da einen jungen Mann spielen, der sich auch mental in einer mindestens herausfordernden Situation befindet. Geht Ihnen so etwas besonders nahe?

Es ist jetzt nicht so, dass ich Parallelen zwischen mir und meiner Figur ziehen würde. Seine Lebensumstände und meine haben zum Glück nicht das Geringste miteinander zu tun. Ich habe das Glück, in einer wunderbaren Familie aufgewachsen zu sein und emotional wie psychisch in einem stabilen Fundament verankert zu sein. Aber natürlich ist es wichtig, dass wir alle auf uns achten. Deswegen bin ich zum Beispiel seit einiger Zeit trocken.

Haben Sie im Kontext der Serie mit dem Trinken aufgehört?

Nein, den Entschluss hatte ich schon eine ganze Weile vorher gefasst. Und war dann sehr froh darüber, für die Arbeit an „The Crowded Room“ trocken gewesen zu sein, denn das chemische Ungleichgewicht, in das einen der Alkohol stürzt, hätte diese Aufgabe sicherlich noch viel schwieriger und anstrengender gemacht.

Die wirken enorm gelassen und in sich ruhend, selbst wenn Sie über solche Themen sprechen. Hatte das Magazin Esquire also Recht, als es sie vor ein paar Jahren als „King of Cool“ bezeichnete?

Auf keinen Fall. Nicht dass ich das Kompliment nicht zu schätzen wüsste. Aber ich bin wirklich alles andere als cool, in keiner Hinsicht. Selbst wenn ich manchmal versuche es zu sein.

Ihr Auftritt als Rihanna in einer Playback-Show vor ein sechs Jahren war aber ohne Frage verdammt cool. Den werden Sie auch nicht so schnell los, oder?

Der verfolgt mich tatsächlich. Stört mich aber nicht, denn ich freue mich, dass ich damals bei der Sendung mitgemacht habe. Ich weiß noch, wie aufgeregt und nervös ich war. Zum Glück hatte ich Zendaya an meiner Seite, die hat mir durch den Stress geholfen. Ich denke jedenfalls gerne an die Sache zurück, auch wenn ich das nicht noch einmal machen würde. Meine Arbeit als Schauspieler ist mir dann doch Herausforderung genug. Da brauche ich nicht noch weitere Anstrengungen.

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