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#Im Test! A Plague Tale: Requiem

„Im Test! A Plague Tale: Requiem“


PS5 Test TOP

Titel A Plague Tale: Requiem
Japan 18. Oktober 2022
Focus Entertainment
Nordamerika 18. Oktober 2022
Focus Entertainment
Europa 18. Oktober 2022
Focus Entertainment
System Switch, PS5, Xbox Series, PC
Getestet für PS5
Entwickler Asobo Studio
Genres Action-Adventure, Stealth
Texte
Deutschland Nordamerika
Vertonung Deutschland Nordamerika 

Es ist mittlerweile drei Jahre her, dass wir die Anfänge von Amicias und Hugos Abenteuer erleben durften. Das junge Geschwister-Duo sieht sich in Zeiten der Pest mit gigantischen Rattenschwärmen konfrontiert, die Tod und Unheil über die Menschheit bringen. Doch nicht nur die Ratten, auch die Menschen selbst werden auf ihren Reisen zu einer großen Gefahr. Wir verraten euch, ob das Sequel A Plague Tale: Requiem mit dem ersten Abenteuer mithalten kann und für wen der Titel etwas sein könnte.

Keine Sorge: Inhaltlich werde ich kaum etwas vom zweiten Teil verraten, da die Story für mich eine der größten Stärken des Spiels ist. Ihr könnt den Test also unbeschwert genießen, wenn ihr abgesehen von wertenden Aspekten keine Story-Spoiler sehen wollt.

Magische Geschwister-Verbindung

Um kurz all diejenigen abzuholen, die den ersten Teil nicht gespielt haben und sich denken „Wer sind Hugo und Amicia?“, gibt es eine kurze Erklärung. Amicia de Rune lebte zusammen mit ihrem kleinen Bruder Hugo ein tolles Leben, bis die Pest in Form von Rattenschwärmen das ganze Land einnahm. Hinzu kommt, dass Hugo von seiner Geburt an mit einer mysteriösen Krankheit namens Macula befallen ist, über deren Heilung nichts bekannt ist. Die meiste Zeit des Spiels verbringen wir also damit, zusammen mit Hugo einen Weg für seine Heilung zu finden.

Möwen.

Wer Teil 1 nicht gespielt hat, dem dürfte diese Erklärung reichen, um auch mit Teil 2 zurechtzukommen. Es ist nicht viel Vorwissen nötig, um die Reise der Geschwister zu verstehen. Ab und zu werden Amicias und Hugos Geschehnisse in Guyenne erwähnt, doch nichts davon lässt uns mit einem „Hä?“-Gefühl zurück, selbst wenn wir Teil 1 nicht gekannt hätten.

Amicia und Hugo haben Spaß.

Die Beziehung zwischen Amicia und Hugo wird in Requiem noch intensiver als in Innocence. Hugo verhält sich glaubhaft wie ein kleines Kind und Amicia beschützt ihren kleinen Bruder so, wie man es von einer großen Schwester erwartet. Es zieht mich förmlich in den Bann, wenn die beiden ihre ganz eigenen Erinnerungen erleben, die wir uns hinterher im Menü noch einmal ansehen können. Wirklich rührend sind vor allem die Szenen, in denen Amicia Hugos Angst nimmt oder er sich auch mal um sie sorgt. Da könnte das ein oder andere Tränchen kullern.

Dass die beiden also im Fokus des Spiels stehen, steht außer Frage. Doch es ist auffällig, dass die ganzen NPCs (und sei es die Mutter der beiden) nur kleine Rollen einnehmen und im Schatten der beiden Protagonisten stehen. Erst ab der Mitte des Spiels gibt es einen wirklich sehr interessanten Charakter, sowohl optisch als auch von der Hintergrundgeschichte her. Doch solche Fälle sind eher selten, sodass ihr das Spiel vielleicht eher mal genervt beiseitelegt, wenn ihr mit den kindlichen Spielereien des Geschwister-Duos nichts anfangen könnt.

Das Leben mit der Pest

»Es macht Mut, dass Amicia und Hugo nicht die Hoffnung aufgeben und genau diese tolle Mischung macht die Gefühlsachterbahn von Requiem zu etwas ganz Besonderem.«

Passend zum Zeitalter der Pest, sind viele der Szenen noch trauriger und düsterer als in Innocence. Schon im ersten Kapitel gibt es eine dramatische Szene, die uns klarmacht, mit was für einem Spiel wir es zu tun haben. Doch zwischendurch gibt es auch Szenen, in denen wir kurzzeitig durchatmen und das friedliche Leben genießen können. Es macht Mut, dass Amicia und Hugo nicht die Hoffnung aufgeben und genau diese tolle Mischung macht die Gefühlsachterbahn von Requiem zu etwas ganz Besonderem.

Die Psyche der beiden spielt sowieso eine größere Rolle als noch in Teil 1. Die Geschwister sind von Angst, Hass und Zweifel geplagt. Die Dramatik der Geschichte spiegelt sich auch in der Musik des Spiels wider. Wir wissen sofort, dass eine Gefahr bevorsteht, wenn die Violinen ihren Einsatz haben.

Szenen, in denen sich ekelerregende Leichen-Berge voller Fliegen stapeln, kommen nun häufiger vor als in Innocence. Der wohl ekligste und verstörendste Abschnitt war für mich das Durchwaten von Schlachtabfällen, bei denen ich durch eine matschige Pampe aus Gammelfleisch, Gedärmen, Schimmel und Blut laufen musste. Ich konnte den Brechreiz von Amicia vollkommen nachvollziehen. Die Szene war so eklig, dass ich nicht einmal Screenshots für diesen Test machen wollte.

Schleichen, bis die Ratten kommen

Gameplaytechnisch hat sich in Requiem nicht allzu viel im Vergleich zum Vorgänger getan. Es gibt einen Wechsel aus Schleichpassagen und Missionen, die ihr durch verschiedene Gameplaymechaniken etwas brutaler angehen könnt. Das Ganze wird zwischendurch mit Quick-Time-Events oder Passagen, in denen wir wegrennen müssen, aufgelockert. Doch das einfache Ablenken von Wachen bleibt auch in Teil 2 euer größter Freund.

Das Lichtspiel ist wahnsinnig schön.

Hinter den einzelnen Missionen steckt viel Trial-and-Error, weil es zahlreiche Möglichkeiten gibt, um eine Schleichpassage zu bewältigen. Mir kam es so vor, als ob der Schwierigkeitsgrad bei den Missionen seit Teil 1 gestiegen ist, weshalb ich öfter mal Missionen neustarten musste. Das Spiel speichert zwar automatisch an bestimmten Stellen, aber die Rücksetzpunkte beim Versagen in einer Mission sind größtenteils echt fair gesetzt. Ich habe nur einmal einen „Oh Gott, das muss ich jetzt echt alles nochmal machen?“-Moment erlebt, der auf meine Dummheit zurückzuführen war.

»Es gibt immer mehr Möglichkeiten, wie ich durch eine Mission schleichen (oder auch meucheln) kann. Das macht vor allem die zwischendurch vorkommenden Bosskämpfe super spannend.«

Doch diese Gameplaymechaniken werden um einige Elemente erweitert, auf die ich hier nicht genauer eingehen will, um euch nicht zu spoilern. Doch so viel sei gesagt: Es gibt immer mehr Möglichkeiten, wie ich durch eine Mission schleichen (oder auch meucheln) kann. Das macht vor allem die zwischendurch vorkommenden Bosskämpfe super spannend, obwohl die Bossmechanik an sich und die Taktik hinter den Kämpfen dabei leider relativ simpel sind.

Wie schon in Teil 1 kehren die Werkbänke zurück, die nun deutlich ausgebaut wurden. Es gibt viel mehr Bereiche, die ihr nun verbessern könnt. Die Verbesserungen sind manchmal gar nicht spürbar, teilweise erleichtern sie euch die bevorstehende Reise enorm. Es sollte also gut bedacht werden, wie wir die gesammelten Ressourcen investieren.

Eine große Reise, die offener geworden ist

In Innocence haben uns viele schlauchartige Passagen erwartet, die nur durch die Schleichmissionen etwas offener wurden. Das Entwicklerteam hat bereits im Vorfeld angekündigt, dass Requiem nun viel offener werden und dadurch eine höhere Spielzeit von circa 20 Stunden bieten soll. Tatsächlich gibt es nun einige offene Areale, teilweise sogar so groß, dass ich plötzlich Lust bekam, das ganze Gebiet zu erkunden.

Hugo behält seine Fähigkeiten aus Teil 1.

In einem wirklich großen Gebiet gibt es beispielsweise ein Rätsel, das ich während meines Tests leider nicht lösen konnte und da auf Lösungen warte. Doch wer keine Lust auf die offenen Gebiete hat, dem sei es gegönnt, den direkten Weg zu wählen und die offenen Gebiete hinter sich zu lassen. Es herrscht zu keinem Zeitpunkt der Zwang, sich mit den großen Arealen zu beschäftigen.

In Schleichmissionen warten beispielsweise größere Gebiete, in denen es als Belohnung mehr Ressourcen zu erbeuten gibt. Dadurch können wir mehr Alchemie-Zauber herstellen oder schneller an begehrte Fähigkeiten an der Werkbank kommen. Doch da die Zutaten meist im Überfluss im Spiel vorhanden sind und das Erreichen der Ressourcen meist mit weiteren lästigen Wachen oder Ratten verbunden ist, habe ich mich bei den Schleichmissionen meist dazu entschieden, den geringsten Widerstand zu wählen und über einen kurzen Weg schnell aus den Missionen zu kommen.

Bahnbrechende Technik zum Niederknien

Wir hatten die Freude, die PS5-Version von A Plague Tale: Requiem testen zu dürfen. Und was soll ich sagen: Ich war maßlos begeistert vom Sprung von PS4 auf PS5. Die Grafik war schon in Teil 1 sehr ansehnlich, was in Teil 2 nochmal gesteigert wurde.

Durch den DualSense-Controller wird die Immersion noch einmal auf ein neues Level gehoben. Jeder noch so kleine Trippelschritt oder selbst der Regen wird durch Mini-Vibrationen des Controllers wiedergegeben. Beim Rennen spüren wir hingegen größere Vibrationen beim Aufkommen der Füße. Sogar die Ratten wurden mit einem einzigartigen Vibrieren versehen, sodass wir immer direkt wissen, wenn sich die kleinen Mistviecher in der Nähe befinden. Das empfand ich nicht als störend, sondern ließ mich noch mehr die Welt von Requiem fühlen und erleben.

Das einzige Manko ist für mich der Einsatz der Steinschleuder. Beim Benutzen der Waffe wird das Abwurfgeräusch über den Controller wiedergegeben. Das Geräusch habe ich als störend wahrgenommen, weil es viel zu laut ist. Ich habe auch im Spiel direkt keine Funktion gefunden, nur den Controllerlautsprecher leiser zu stellen. Da muss wohl oder übel das PS-Menü helfen.

Das Lichtspiel ist wunderschön. Es sieht nahezu realistisch aus, wenn Sonnenstrahlen hervorkommen oder Flammen hinter Gittern einen großen Schatten werfen. Die Oberflächen reflektieren das Licht so, wie sie es sollen, und bei Regen fangen die Oberflächen an zu glänzen. Selbst so kleine Details wie die Physik der Haare oder Amicias Abstützen an Wänden, wenn sie in Deckung geht, sind so realistisch, dass Requiem einen hohen Grad an Immersion erzeugt.

Schattenseiten der Technik

Als Kontrast dazu wirken leider nur die steife Mimik und Gestik der Charaktere. Wenn Amicia einen Hang hinunterrennt, sieht sie oft eingeschränkt aus in ihren Bewegungen. Und ja, ich weiß, Requiem ist ein sehr düsteres und trauriges Spiel, was die Charaktere mit ihrer Wut und Trauer auch gut wiedergeben können, aber die fröhlichen Szenen im Spiel wirkten oft sehr befremdlich, weil die Charaktere sehr steife Gesichtszüge hatten.

Selbst die Gebäude sind imposant.

Hinzu kommt, dass die Rattenschwärme zwar äußerst imposant aussehen, aber selbst die Technik der aktuellen Generation in die Knie zwingen. Beim Durchschreiten der Rattenschwärme mit einem schützenden Licht kommt es oft vor, dass die Bildrate in den Keller fällt.

Ein weiterer Negativpunkt ist für mich die Synchronisation. In der englischen Sprachausgabe haben die Synchronsprecher einen Akzent eingebaut, der vermutlich eher französisch klingen sollte, mich aber eher an Briten erinnert. In der deutschen Ausgabe ist von einem Akzent nichts zu hören. Hier hätte ich mir eine einheitliche Synchronisation über mehrere Sprachen hinweg gewünscht, wenn das Spiel ein Wunschkonzert wäre. Bei den deutschen Untertiteln sind außerdem einige Rechtschreibfehler zu finden, die sofort auffallen.

Die Weiterentwicklung der Pest-Geschichte

A Plague Tale: Requiem hebt sich in vielen Punkten deutlich von seinem Vorgänger ab. Vor allem die vielen zusätzlichen Features ergeben eine Hülle und Fülle an Möglichkeiten, wie wir einzelne Abschnitte bewältigen können. Ich habe mich während der gesamten Reise kein einziges Mal gelangweilt oder „Nicht das schon wieder!“ gedacht.

Die Weiterentwicklung der Story war so spannend, dass ich teilweise länger gezockt hab, als ich mir vorgenommen hatte. Ich wollte oft wissen, wie die Geschichte weitergeht und welche Abenteuer noch auf Amicia und Hugo warten. Wer also von den im Test genannten Schwächen absehen kann, sollte bei A Plague Tale: Requiem zugreifen.

Obwohl ich im Text bereits erwähnt habe, dass das Vorwissen von Innocence kein Muss ist, würde ich dennoch allein für die Vollständigkeit der Geschichte empfehlen, diesen Teil nachzuholen. Denn so könnt ihr euch voll auf die Bindung des Geschwister-Paars einlassen und mit ihnen fühlen.

 

Story

Amicia und Hugo machen sich auf den Weg, eine Möglichkeit zu suchen, um Hugo von seiner Krankheit zu befreien.

Gameplay

Eine bunte Mischung aus Schleichen, Kämpfen, Lesen und Weinen.

Grafik

Selbst die Türme aus Gedärmen und Leichen sehen so schön aus, dass ich gerne in der Welt leben würde.

Sound

Die Musik ist passend zur Endzeitstimmung und kündigt drohende Gefahren bereits im Vorfeld an.

Sonstiges

Alles wirkt so glaubhaft. Sei es das Verhalten der Geschwister, die Beziehung zueinander oder die Spielwelt.

Bildmaterial: A Plague Tale: Requiem, Focus Entertainment, Asobo Studio

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