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#„Ich glaube, das ist erst der Anfang“

„„Ich glaube, das ist erst der Anfang““

Seine Mutter hat ihr Hotelzimmer in München für November schon gebucht, erzählt Aaron Donkor. Dann nämlich wird die National Football League (NFL) zum ersten Mal überhaupt mit einem ihrer regulären Saisonspiele in Deutschland haltmachen und – so viel lässt sich heute bereits sagen – für einen regelrechten Ausnahmezustand sorgen. Wohl dem, der da rechtzeitig für die nötige Übernachtungsmöglichkeit sorgt.

Donkor, 26 Jahre alt, aufgewachsen im niedersächsischen Göttingen, ist Footballprofi und spielt für die Seattle Seahawks in der NFL. Gemeinsam mit dem Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown ist er in dieser Woche in seine Heimat gekommen, um Autogramme zu geben, Hände zu schütteln, für Fotos zu posieren und kräftig die Werbetrommel zu rühren für das bevorstehende Großereignis im Herbst, auf das die vielen Fans hierzulande viele Jahre hatten warten müssen.

NFL gleich viermal in Deutschland

Das kontinuierlich steigende Interesse an der NFL in Deutschland belohnt die amerikanische Liga im Zuge ihrer Internationalisierungskampagne mit vier Saisonspielen auf deutschem Boden in den kommenden vier Jahren: zwei in München, zwei in Frankfurt. Und zur großen Premiere in diesem Jahr spendierte die NFL noch einen Bonus: Kein geringerer als Tom Brady, der bislang erfolgreichste Football-Spieler überhaupt, wird mit seinem Team, den Tampa Bay Buccaneers, in der Arena des Fußball-Bundesligaklubs FC Bayern München aufspielen und dort auf die Seahawks von der amerikanischen Pazifikküste treffen.

Dass Brady von seinem Anfang Februar verkündeten Rücktritt nur 40 Tage später wieder, nun ja, zurücktreten sollte, wusste die NFL bei der Ankündigung der Spielpaarung zwar noch nicht, behauptet sie, aber sie nahm das Geschenk des Star-Quarterbacks dankend an.

Spiele der NFL sind ein Spektakel – für Fans und Spieler gleichermaßen.





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Bild: Picture-Alliance

Mit den Worten „Tom Brady wird kommen“ begrüßte deshalb auch der amerikanische Star-Moderator Scott Hanson die 500 Fans, die am Donnerstagabend in ein Frankfurter Kino gekommen waren (Kostenpunkt: 10 Euro), um Donkor und St. Brown zu sehen und auch Hanson selbst, der eine Ikone des amerikanischen NFL-Fernsehens ist.

Dass die Liga, bei der der Moderator angestellt ist, ihr TV-Aushängeschild neben den beiden Profis auf Deutschlandreise schickte – Donkor kämpft seit einem Jahr um einen Kaderplatz in Seattle, St. Brown, Sohn eines amerikanischen Vaters und einer deutschen Mutter, in Amerika geboren und aufgewachsen, spielt bei den Detroit Lions –, zeigt, wie ernst es der Liga mit ihren Auftritten im nach Großbritannien wohl stärksten Football-Markt Europas ist.

Dabei wäre das kaum nötig gewesen. Nur wenige Minuten nachdem der Ticketverkauf für das Spiel in München in diesem Jahr begonnen hatte, war das gesamte verfügbare Kontingent vergriffen. Verkauft wurden zunächst einzig sogenannte „Hospitality-Tickets“, meint: Luxus-Tickets mit bester Sicht, bestem Essen und besten Getränken (Kostenpunkt: 449 Euro aufwärts). Die regulären Tickets werden erst ab Mitte Juli vergeben (Kostenpunkt: ab 62,50 Euro, „eingeschränkte Sicht“ gibt es laut Platzkategorie-Übersicht gratis dazu; wer diesen „Luxus“ nicht möchte, bezahlt ab 75 bis 155 Euro), auch sie dürften im Handumdrehen ausverkauft sein.

Denn: Mehr als 500.000 Fans sollen sich für ein Ticket für das Spiel in München interessieren, behauptet die NFL. Überhaupt ist die Begeisterung für das Hochglanzprodukt des American Football hierzulande wohl so hoch wie noch nie. Einschaltquoten, der Verkauf von Merchandising-Artikeln und die Aufmerksamkeit in den sozialen Medien sprechen eine deutliche Sprache. „Ich hätte nie gedacht, dass Football in Deutschland einmal so groß wird“, sagte deshalb auch St. Brown, der den derzeitigen Football-Boom außerhalb der USA als „absolut verrückt“ bezeichnete. Und Donkor ergänzte: „Ich glaube, das ist erst der Anfang.“

Dass nach Frankfurt nur 500 statt der anvisierten 600 Fans, die in den Saal gepasst hätten, gekommen waren, dürfte die optimierungsgetriebene NFL deshalb als Ansporn verstehen, wenngleich die Veranstaltung verhältnismäßig kurzfristig angesetzt worden war. Ihr geht es nämlich mit ihrer Kampagne in Deutschland, den Werbeauftritten und den Saisonspielen, in der Hauptsache um eines, und das gab Moderator Hanson am Ende auch ganz unumwunden zu: „Die NFL liebt Geld.“

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