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#Warum Laschet als Kanzlerkandidat ein Imageproblem hat

Warum Laschet als Kanzlerkandidat ein Imageproblem hat

Manche CDU-Politiker erwecken derzeit den Eindruck, als hätten sie am liebsten zwei Kanzlerkandidaten. Einen bis zum 26. September, dem Tag der Bundestagswahl, und einen für die Zeit danach. Selbst die Anhänger des CDU-Vorsitzenden Armin Laschet, die dessen im Kampf um die Kanzlerkandidatur unterlegenen Konkurrenten Markus Söder hinter vorgehaltener Hand zu große Wendigkeit vorwerfen, sogar seine Kanzlertauglichkeit infrage stellen oder dem CSU-Chef seine Sticheleien gegen Laschet übelnehmen und lieber diesen als Söder im Kanzleramt sähen, kommen an einer Erkenntnis nicht vorbei: Laschet hat anders als Söder ein Wirkungsproblem.

Auf dem Weg bis zur Wahl ist das existentiell bedrohlich. Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff, der als erster CDU-Mann nach der Kandidatenentscheidung eine Landtagswahl zu bestehen hat und Anfang Juni sein Amt verteidigen will, drückte es kürzlich in der F.A.Z. so aus: Er habe nicht offen für Söder als Kanzlerkandidaten geworben. Er gab aber zu bedenken, dass in der Demokratie eine Stimmenmehrheit erforderlich sei, um ins Amt zu kommen. Auch vier Wochen nach der Entscheidung für Laschet sind die Umfragen für den CDU-Chef noch weit davon entfernt, seine Parteifreunde in der Sicherheit zu wiegen, dass das klappt.

Kann Laschet Instagram und Twitter?

Armin Laschet ist der erste Unions-Politiker, der ohne den Bonus, schon Kanzler zu sein, eine Kandidatur im Twitter- und Instagram-Zeitalter bestehen muss. Als Angela Merkel im Jahr 2005 erstmals um die Kanzlerschaft kämpfte, sollte es noch zwei Jahre dauern, ehe das iPhone in Deutschland auf den Markt kam und den Weg zur großen Schlacht in den sozialen Netzwerken ebnete, die inzwischen als Wahlkampfbühnen eine wichtige Rolle spielen. Für einen sechzig Jahre alten Mann ist das eine zusätzliche Herausforderung zu den ohnehin hohen Hürden, die auf dem Weg zum Kanzleramt zu nehmen sind.

Denn Männer seines Alters funktionieren in den sozialen Netzwerken oft nicht so selbstverständlich wie jüngere Menschen. Laschet hat auf Twitter etwa 148.000 Follower. Seiner in den Umfragen seit vier Wochen vor ihm liegenden Herausforderin Annalena Baerbock von den Grünen folgen 271.000 Twitter-Nutzer. In dem auf Bilder fixierten Onlinedienst Instagram hat Laschet 64.000 Anhänger, Baerbock 222.000. Selbst auf Facebook, das vielfach von Menschen in Laschets Alter genutzt wird, ist Baerbock noch leicht vorne.

Doch nicht nur die vierzig Jahre alte Grünen-Kanzlerkandidatin liegt vor Laschet, sondern auch Söder, der nur sechs Jahre jünger ist als der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Söder hängt bei Instagram, Facebook und Twitter sogar Baerbock ab. Die bislang böseste Stichelei des immer noch seine Wunden leckenden Bayern gegen den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten war denn auch unmittelbar nach der Entscheidung für die Kandidatur Laschets die Warnung in der Süddeutschen Zeitung, die Union dürfe nun keine Politik „Helmut Kohl 2.0“ machen, weil das altmodisch wäre. Gefragt worden war er, was sein Angebot von dem Laschets unterscheide. Söder dürfte dabei nicht nur die Inhalte gemeint, sondern auch das Ziel verfolgt haben, den Kandidaten selbst als aus der Zeit gefallen darzustellen.

Tiefschlag von der Kanzlerin

Laschet kämpft in den Medien um seine öffentliche Wahrnehmung in der Hoffnung, dass daraus Unterstützung wird. Intensiv tut er das im Fernsehen, ohne Scheu vor Talkshow-Auftritten, auch wenn er weiß, dass er nicht mit freundlichen Fragen rechnen kann. Vor einem Jahr vermochte Laschet sein Anliegen, im Kampf gegen die Pandemie neben den Restriktionen auch den Rückweg in die Normalität im Blick zu behalten, nicht zu vermitteln.

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