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#Frankreich erhöht die Kaufprämie für E-Autos

„Frankreich erhöht die Kaufprämie für E-Autos“

Während die Raffineriestreiks in Frankreich an diesem Dienstag in die dritte Woche gehen und ein knappes Drittel der Tankstellen im Land nach wie vor unter Spritmangel leidet, hat Emmanuel Macron die Eröffnung des 89. Pariser Autosalons am Montag dazu genutzt, neue Staatshilfen zur Förderung der Elektromobilität an­zukündigen.

An der Notwendigkeit der Mittelaufstockung gibt es aus Sicht des französischen Präsidenten keinen Zweifel. „Elektroautos sind teurer in der Anschaffung“, sagte er in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung „Les Échos“, das pünktlich zum Auftakt der Automesse er­schienen ist. Macron rechnet offenbar nicht damit, dass der Preis für Elektroautos in den kommenden Jahren auch ohne Staatsgeld mit Verbrennermodellen gleichzieht und sich die Transformation markt­getrieben vollzieht.

Wie in Deutschland winken in Frankreich beim Kauf eines Elektro- oder Hy­bridautos derzeit bis zu 6000 Euro an Subvention, zuzüglich Herstellerra­batten. Doch während Berlin die Förderung zum Jahreswechsel auf maximal 4500 Euro kürzt, will sie Macron nun auf 7000 Euro anheben – für jene Hälfte der Haushalte, die am wenigsten verdienen.

Man wolle Elektroautos „für alle zugänglich machen“, sagte der Präsident. Dafür seien weiteren Hilfen unabdingbar. Ma­cron rechnete vor: Seit seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2017 habe man die Elektrosubvention 700 000-mal ausgezahlt. Der Absatzanteil von Autos mit Elektroantrieben sei in diesem Zeitraum von einem auf aktuell 13 Prozent gestiegen. 30 Prozent sollten es nach aktueller Prognose dann am Ende seiner zweiten Amtszeit im Jahr 2027 sein.

Leasing für 100 Euro

Die aktuelle Energiekrise und wirtschaftliche Eintrübung darf nach Ansicht der französischen Regierung die Elek­trifizierung der Autoindustrie nicht aufhalten. Deshalb will sie einem weiteren Anstieg der Stromkosten an den Ladesäulen einen Riegel vorschieben. So soll die im Februar dieses Jahres eingeführte Strompreisbremse für Haushalte – Versorger dürfen den Endkundenpreis bis Februar 2023 nur um maximal 4 Prozent erhöhen, wofür sie der Staat kompensiert – zum Jahreswechsel nicht nur auf Unternehmen wie Bäckereien mit maximal 2 Millionen Euro Umsatz, sondern auch auf Ladesäulen ausgedehnt werden.

Noch in der Ausarbeitung ist das von Macron im Präsidentschaftswahlkampf angekündigte Leasingangebot für Elek­troautonutzer. Das lässt darauf schließen, dass das Versprechen schneller gemacht war als die konkrete Umsetzung, denn schon für 100 Euro monatlich sollen einkommensschwache Haushalte einen Wa­gen leasen können. Macron stellte erste Auslieferungen für Anfang 2024 in Aussicht. Welche Modelle für wen genau da­mit verfügbar sein sollen, bleibt aber offen.

Das liegt auch daran, dass die französische Regierung das Leasingangebot gern mit einer Förderung der heimischen Au­toindustrie verknüpfen will, der unter an­derem infrage kommende elektrische Spring der zum Renault-Konzern gehörenden Billigmarke Dacia aber beispielsweise in China produziert wird. Zur Förderung der Autoproduktion made in Eu­rope sind nach Auffassung von Macron also ebenfalls staatliche Hilfen vonnöten. Nahezu 5 Milliarden Euro an Fördertöpfen hat er im Zukunftsplan France 2030 für diesen Sektor angekündigt.

Ein Bonbon für Autofahrer

Macron betont, mit dieser Industriepolitik im Grunde nichts anderes zu tun als Amerikaner und Chinesen. „Wir müs­sen aufwachen“, mahnte er zum Auftakt des Pariser Autosalons und at­testierte diesen beiden konkurrierenden Wirtschaftsmächten eine „sehr offen­sive Strategie an Staatshilfen“. Die Eu­ropäer müssten dagegenhalten. Frankreich für seinen Teil, dessen jährliche Autopro­duktion in den vergangenen 20 Jahren von 4 auf zuletzt 1,3 bis 1,5 Mil­lionen Autos gesunken ist, könne spätestens im Jahr 2027 rund eine Millionen elektrische Fahrzeuge im Jahr schaffen. Im Jahr 2030 sollen es dann zwei Millionen sein.

Rückenwind kam auf dem Pariser Au­tosalon, der aus Sicht von Beobachtern stark unter dem Wegbleiben der meisten nichtfranzösischen Hersteller an Bedeutung verloren hat, durch den Chef des Opel-Mutterkonzerns Stellantis . Statt bislang sechs werde man „in Kürze“ zwölf Elektrofahrzeuge in Frankreich produzieren, kündigte Carlos Tavares am Montag an. Wettbewerber Renault positioniert sich nicht anders. Er will in dem „Electricity“ getauften Verbund aus den nordfranzösischen Fa­briken Douai, Maubeuge und Ruitz das „größte und wett­bewerbsfähigste Produktionszentrum für Elektrofahrzeuge in Europa“ errichten.

Ein Bonbon für die vom Spritmangel geplagten Autofahrer mit Verbrennern hatte Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne derweil am Sonntagabend angekündigt. So soll der staat­liche Tankrabatt in Höhe von 30 Cent je Liter Benzin und Diesel doch nicht zum 1. November auf 10 Cent sinken, sondern nun erst Mitte November. Der Energiekonzern Totalenergies gewährt an seinen französischen Tankstellen der­zeit zusätzliche 20 Cent an Tank­rabatt.

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