Spiel

#Im Test! Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück


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Titel Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück
Japan 6. Oktober 2023
The Pokémon Company, Nintendo
Nordamerika 6. Oktober 2023
The Pokémon Company, Nintendo
Europa 6. Oktober 2023
The Pokémon Company, Nintendo
System Nintendo Switch
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Creatures Inc., Game Freak
Genres Detektiv-Adventure
Texte
Deutschland  
Vertonung NordamerikaJapan

Gerade sollen Tim und Pikachu eine Auszeichnung für ihre Ermittlungsarbeit im Zusammenhang mit dem Vorfall „R“ erhalten, da fliegt ein Krarmor scheinbar Amok. Das friedliche Miteinander zwischen Mensch und Pokémon gerät in Gefahr – Grund genug für Tim und Pikachu, der Sache nachzugehen.

Nach langer Wartezeit ermittelt Meisterdetektiv Pikachu nun also doch wieder. Ursprünglich wurde Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück schon 2019 als noch namenloses Sequel zum 3DS-Abenteuer enthüllt. Nintendo hielt das Spiel dann jahrelang unter Verschluss. Das Weihnachtsgeschäft 2023 hält man jetzt offenbar für den richtigen Zeitpunkt. Seit der Neuvorstellung bei Nintendo Direct im Juni sind nur wenige Wochen vergangen und am 6. Oktober wird das Sequel schon verfügbar sein.

Vorkenntnisse benötigt ihr nicht. Die wichtigsten Details der Detective-Pikachu-Lore werden euch in einem kleinen Kurzfilm zu Beginn des Spiels von Pikachu präsentiert. „R“ wurde beseitigt, Harry ist nach wie vor verschwunden. Pikachu war eigentlich mal der Partner von Harry. Harry ist Tims Vater und so verbindet Tim und Pikachu die Suche nach Harry, die ganz schnell auch Thema des Sequels wird. Ein neuer Pokémon-Zwischenfall und der verschwundene Harry also – ran an die Arbeit.

Selbige gestaltet sich als wenig anspruchsvoll. Ihr ermittelt an verschiedenen Orten, sammelt Hinweise, die förmlich ins Auge springen und zieht anschließend Schlussfolgerungen mit Pikachu. Dabei untersucht ihr die Orte, sprecht mit Menschen und auch mit Pokémon. Letzteres bleibt eurem Partner Pikachu vorbehalten, der als Dolmetscher zwischen Mensch und Pokémon vermittelt. Tim kann Pikachu nämlich seltsamerweise verstehen. In Multiple-Choice-Verfahren stupsen euch das Spiel und Pikachu dann auf die meist recht einfach Lösung. Das hat teilweise Grundschulniveau und manchmal ist es durchaus nervig, wenn Tim, Pikachu und andere Beteiligte minutenlang um die klare Kloßbrühe herumtänzeln und man dann auch noch Hinweise sammeln muss, obwohl man buchstäblich unmittelbar vor der Lösung des Problems steht.

Folgerichtig und natürlich auch der Zielgruppe angemessen gibt es keinerlei Strafen oder Nachteile, solltet ihr doch mal danebenliegen. Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück ist in seiner Einfachheit sehr konsequent. Wer auf knackigere Rätsel oder ein paar spannende Point’n-Click-Passagen im weiteren Spielverlauf hofft, wird enttäuscht. Das muss man wissen und man kann es wissen, immerhin gibt es Testberichte. Doch das „Generationsproblem“ von Pokémon wird dazu führen, dass einige Pokémon-Fans hier dennoch die falschen Erwartungen haben.

Es ist in Ordnung, leicht zu sein

Die Ermittlungstätigkeit von Tim und Pikachu wird aufgelockert durch besondere Pokémon-Fähigkeiten, auf die ihr im Verlauf zurückgreifen müsst. So hat ein Fukano, mit dem ihr euch anfreundet, die Fähigkeit, Fährten zu lesen. Flampivian hingegen kann Felsen und Eisblöcke mit einem Schlag zerstören. Hin und wieder gibt es so etwas wie spielerische Abwechslung durch Mini-Spielchen. So gibt es eine klassische Stealth-Passage, in der ihr aus der Vogelperspektive Tim und Pikachu durch ein Mini-Labyrinth steuert, ohne von einem wild gewordenen Pokémon entdeckt zu werden.

Der Schwierigkeitsgrad gleicht sich hier stets dem Rest des Spiels an. Das ist in Ordnung: Es darf auch leichte Spiele geben, wohl insbesondere, wenn sie „Pokémon“ heißen. Genauso, wie es ja auch schwere Spiele gibt, die partout nicht leicht sein wollen. Einzig ein wenig irritierend: Das letzte Drittel des Spiels ist erzählerisch doch ziemlich düster und bietet stellenweise sogar recht emotional-schwere Kost. Das steht ein wenig im Widerspruch zur Simplizität, die das Spiel ansonsten komplett durchzieht.

Darüber hinaus stoßt ihr auf sogenannte „Lokale Anliegen“, das sind Probleme von Einwohnern und Pokémon, die ihr lösen könnt. Nebenaufgaben nennt man das in den meisten anderen Spielen. Auch hier werdet ihr vor keinerlei Probleme gestellt – Belohnungen in irgendeiner Form gibt es ebenfalls nicht. So ermittelt ihr euch durch das Spiel, stoßt auf Geheimnisse und löst Mysterien nach und nach auf. Falls ihr darauf hofft, dass eure Ergebnisse wenigstens ausgewertet werden, werdet ihr auch enttäuscht. Das Titelblatt einer Tageszeitung blickt am nächsten Tag zurück auf eure Ermittlungen und die Ereignisse, aber auch das nicht wertend.

Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück stellt die alte Switch dabei vor keinerlei technische Herausforderungen. Immerhin, es ruckelt nicht. Und manchmal ist man geneigt, einige Umgebungen und Zimmer als optisch ansprechend und detailreich zu bezeichnen. Das ist ja quasi schon ein Ritterschlag für die Pokémon-Serie. Die verschiedenen Gebiete, die ihr besucht, sind abwechslungsreich. Die Hintergrundmusik passt zur Ermittlungstätigkeit, aber wenn ihr die Switch ausschaltet, habt ihr die Melodien auch wieder vergessen. Genauso schaut auch Tim größtenteils aus der Wäsche. Die Kordeln an seiner Kleidung wackeln wie seine Haare bei jeder Bewegung, aber irgendwie hat man vergessen, sein Gesicht zu animieren. Deutlich mehr Liebe ist in die Pokémon geflossen.

Der alles überstrahlende Charme der Pokémon

Und da kommen wir auch schon der Frage nahe, die ihr euch jetzt wahrscheinlich stellt. Welche Motivation soll es geben, Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück zu spielen und wer soll das tun? Die Motivation liegt in den Pokémon, ganz klar. Das ist wohlgemerkt kein schlechter Grund für ein Pokémon-Spiel.

Der Ableger zeigt die Welt der Pokémon von einer Seite, die uns sonst verborgen bleibt. Nämlich aus der Perspektive der Pokémon selbst. Das ist einfach super-charmant und es kann für Pokémon-Fans lohnenswert genug sein. Jedes einzelne Pokémon wird eingeführt, jedes Pokémon hat seine eigene Geschichte. Die Unterhaltungen verleihen den Monsterchen fast schon eine Persönlichkeit – und jede ist anders. Das geht anderen Pokémon-Spielen natürlich ab.

Meisterdetektiv Pikachu ist ein fantastischer Charakter, humorvoll und liebenswert bis tief unter seine Detektiv-Mütze. Ihr könnt ihn jederzeit zurate ziehen und das solltet ihr unbedingt tun, auch wenn ihr gar keinen Rat benötigt. Der Bildschirm wechselt in die Pikachu-Ansicht, eine Art Skit, allerdings in Form eines Monologs. Das gibt Pikachu charakterliche Tiefe und es ist vor allem stets sehr unterhaltsam. Man kann Meisterdetektiv Pikachu nur mögen.

Die Welt der Pokémon mal anders

Wenn ihr wissen möchtet, was Pokémon so den lieben langen Tag treiben, wie sie über Menschen denken, welche Ängste sie haben und was eigentlich im Kopf von Flegmon vorgeht, dann ist Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück im Prinzip euer Spiel. Die durchaus fesselnde, wenn auch stellenweise sehr vorhersehbare Geschichte bietet eine spannende Auflösung und wird getrieben von charmanten, interessanten und humorvollen Pokémon-Unterhaltungen. Wer auf spielerischen Tiefgang und knackige Ermittlungsarbeit hofft, wird jedoch gnadenlos enttäuscht. Gewiss lässt sich resümieren: Man muss Pokémon-Fan sein, um das Spiel zu mögen. Für Quereinsteiger auf der Suche nach Detektiv-Abenteuern ist Meisterdetektiv Pikachu nicht geeignet.

 

Story

Das friedliche Leben zwischen Menschen und Pokémon gerät in Gefahr. Tim und Pikachu machen sich auf, die Geheimnisse hinter den Ereignissen zu lüften. Spannend genug, aber oft auch sehr vorhersehbar.

Gameplay

Näher an einer Visual Novel als an einem Detektiv-Abenteuer. Viele Unterhaltungen, insbesondere jene mit Pokémon, können begeistern. Muss man wissen: Durchweg sehr einfach.

Grafik

Lässt die Switch gewiss nicht schwitzen. Das Highlight sind die Pokémon und ihre Animationen. Ansonsten gibt es nahezu überall viel Luft nach oben.

Sound

Bleibt nicht hängen.

Sonstiges

Seinen Mehrwert bietet der Titel in einer ansonsten kaum gebotenen Perspektive auf die Pokémon.

Bildmaterial: Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück, Nintendo, The Pokémon Company, Game Freak, Creatures

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