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#Im Test! Onee Chanbara Origin

Im Test! Onee Chanbara Origin


PS4 Test TOP

Titel Onee Chanbara Origin
Japan 5. Dezember 2019
D3 Publisher
Nordamerika 14. Oktober 2020
D3 Publisher
Europa 14. Oktober 2020
D3 Publisher
System PlayStation 4, PCs
Getestet für PlayStation 4
Entwickler Tamsoft
Genres Beat’em up
Texte
NordamerikaJapan
Vertonung NordamerikaJapan

Zombies, jede Menge Blut und nackte Haut. Das ist eine Kombination, die besonders in Japan ziemlich populär zu sein scheint. Die “Onee Chanbara”-Reihe verinnerlicht diese Weise wie keine zweite Videospielreihe und ist sicherlich auch dem ein oder anderen außerhalb Japans, zumindest vom Hörensagen, ein Begriff. Mit “Onee Chanbara Origin” verpasst man dem Videospiel einen neuen Look und erzählt die Handlung von Teil eins und zwei neu.

Gerade die neue Aufmachung, die mehr in Richtung Anime geht und mit Cel-Shading verwirklicht wurde, bringt einen frischen Wind in den grafisch doch recht angestaubten Nischentitel. Sicherlich war dies für mich durchaus ein Grund, das Spiel etwas genauer anzuschauen. Auch wenn “Onee Chanbara Origin” nun schon ein Weilchen erhältlich ist, wollen wir nicht, dass es auch in Vergessenheit gerät. Je abstruser das Spiel, desto relevanter die Berichterstattung.

“Onee Chanbara” hatte seine Anfänge in der PlayStation-2-Ära und tatsächlich erschienen Teil eins und zwei damals schon bei uns – wenn auch unter anderem Namen. Den buchstäblichen Durchbruch wird die Serie wohl auch mit dem Remake nicht haben, trotzdem verspricht die Kombo aus Samurai-Hack’n-Slash und Aya, der Personifizierung der titularen großen Schwester, zumindest auf dem Papier großen Spaß zu machen.

Familienzusammenführung einmal anders

»“Onee Chanbara Origin” ist ein Hack’n Slash aus dem Lehrbuch. Simpel, schnell und spaßig.«

Auch wenn der Hauptfokus in “Onee Chanbara” darauf liegt, in Unterwäsche möglichst viele Zombies aufzuschlitzen, so hat man doch auch an einen kleinen Motivationsaufhänger gedacht. Die Familie unserer Protagonistin ist verflucht und dadurch prädestiniert, auf die Jagd nach Dämonen und anderem Kroppzeug zu gehen. Obendrein sind auch noch Ayas Vater und ihre Schwester verschwunden. Grund genug für Aya, ohne Klamotten vor die Tür zu gehen und sich mit Hektolitern an Blut zu besudeln. Unsere Heldin mag es, in ihren Worten, „richtig hart zu kämpfen“.

Die Suche nach der kleinen Schwester nimmt also hier den ersten Handlungsstrang ein. Man trifft zwar auch auf den von Dämonen besessenen Vater der Familie, aber eigentlich auch nur, um ihm einen auf die Mütze zu geben. Unsere kleine Schwester Saki schließt sich hingegen zur Hälfte des Spiels dem wilden Gemetzel an und macht hier ebenso eine gute Figur – allerdings mit mehr Kleidung. Das neue Mitglied der illustren Gruppe ist Lei, die vornehmlich mit Tipps, Tricks und flotten Sprüchen über ein Smartphone erreichbar ist.

So schnetzelt man sich durch den recht einfach gehaltenen Story-Modus, um zum Schluss auf den großen Strippenzieher zu treffen. Die Geschichte klang zwar bisher nicht danach, als hätte man so etwas wirklich erwartet, aber nun ja, zum Ende braucht man doch einen übermächtigen Gegner, der irgendwie alles geplant hat. Die Storytelling ist nicht wirklich die Stärke von “Onee Chanbara Origin”, wie man merkt, allerdings erweisen sich die Hauptcharaktere letztendlich als recht liebenswert.

Samurai mit Cowboyhut

Zeit für die Action! “Onee Chanbara Origin” ist ein Hack’n Slash aus dem Lehrbuch. Simpel, schnell und spaßig. Die Rahmenbedingungen sind also gegeben und ehrlich gesagt auch recht gut umgesetzt. Zwar gibt es hier und da Ruckler und Einbrüche der Framerate, jedoch steuern sich die Charaktere sehr responsiv, was Ausweichen und perfektes Blocken ohne große Probleme möglich macht.

Das eigentliche Kampfsystem ist mit lediglich zwei Angriffen sehr einfach gestaltet. Schnelle und aufregende Action erreicht man dann aber mit der Kombination aus diesen Angriffen. Hier ist es wichtig, manchen Gegnern zunächst die zähe Verteidigung durchzubrechen. Bricht man diese komplett, so steht ein besonders zerstörerischer Finisher zur Auswahl.

Der Begriff “Chanbara”, welcher mit dem Genre des Samurai-Films in Verbindung gebracht wird, soll das Geräusch der aufeinander prallenden Schwerter widerspiegeln. “Onee Chanbara Origin” verinnerlicht auch diese Assoziation mit einer Art rhythmischer Ausführung der Schläge. Kombiniert man die Angriffe nämlich hier in den vorgegebenen Zeitabständen, so vollführt man immer stärker werdende Aktionen, die in einem sogenannten “Cool Finisher” enden und viele Gegner gleichzeitig ausschalten können.

Blut ist gut für den Teint

Der großen Schwester (“Oneechan”) und dem Begriff Chanbara haben wir nun schon ihre Daseinsberechtigung gegeben, fehlt noch das Blut und die nackte Haut. Auch das macht natürlich Sinn in “Onee Chanbara Origin” – ein Schelm, wer hier nur unanständige Absichten unterstellt hat. Gameplaytechnisch findet sich die Verwendung von Blut in zwei Mechaniken wieder.

Zum einen nutzt sich die Waffe nach übermäßigem Metzeln ab – beziehungsweise ist sie so stark mit Blut benetzt, dass sie nicht mehr so gut schneidet. Ähnlich wie bei einer leeren Schusswaffe muss man hier also dem Spiel entsprechend „nachladen“. Mit einer eleganten Schwungbewegung wird hier einfach die Klinge gereinigt und kann auch sofort wieder eingesetzt werden. Idealerweise verbindet man das „Nachladen“ innerhalb einer Combo, um die Zeit hierfür zu verringern und nicht schnell zu einem ungeschützten Ziel zu werden.

In anderer Funktion bringen übermäßige Blutspritzer auf den Körpern der Kämpferinnen auch einen stärkenden Effekt mit sich. Ist der Körper fast gänzlich rot bedeckt, so verwandelt man sich in eine stärkere Form. Stoppt man ab diesem Punkt die Gier nach Blut nicht, dann kann man sogar komplett in eine Dämonenform übergehen. Als Dämon fällt hier stetig die Energieanzeige, sofern man nicht weiter Gegner besiegt. Köpft und verstümmelt man fröhlich weiter, wird man hingegen mit jedem getöteten Feind geheilt. Die Dämonenform wird dank dieses Features zu einem recht strategischen Mittel in härteren Kämpfen.

Darf es noch etwas härter sein?

»Die augenscheinlich größte Änderung des Titels ist der neue Anime-Look, wofür man auf bewährte Cel-Shading-Technologie setzte.«

Wie bereits erwähnt ist der Story-Modus nicht sonderlich schwer und auch in ein paar intensiven Stunden recht schnell durchgespielt. Nach dem Durchspielen kommen allerdings noch neue Schwierigkeitsgrade hinzu und der Punkt “Bonusmissionen” steht ebenfalls zur Verfügung. Hinter den Bonusmissionen verbirgt sich schließlich ein quasi endloser Kampf in einer Arena. Hier trifft man auf stärkere Versionen der bekannten Gegner und muss auch nochmal alle Bosse angehen.

Das knackige an diesem Modus ist, dass man hier tunlichst nicht sterben sollte, denn dann muss man wieder von vorne anfangen. Ein durchaus müßiges Unterfangen, auch wenn man hier wohl am schnellsten Charaktere aufleveln kann. Hat man allerdings das Gameplay nicht gänzlich verinnerlicht, so gibt es hier bis auf Erfahrung auch sonst nichts zu sammeln. Nach Abschnitt 100 der Arena schaltet man aber auch DLC-Charakter Lei frei, die nochmal ein wenig mehr Variation in den Kampf bringen kann. Voraussetzung: Man hat nach diesem Kraftaufwand noch Lust auf das bekannte Spielgeschehen.

Abgesehen davon findet man nur noch die einzelnen Trophäen-Voraussetzungen als Quests. Schön ist, dass man hier neben der obligatorischen Trophäe auch im Spiel etwas erhält. Hier reichen die Belohnungen von Bildern über Musik bis zu besonderen Ringen, die nach dem Anlegen Statuswerte verbessern. Im Großen und Ganzen gibt das Genannte auch schon den kompletten Inhalt des Spiels wieder. Klingt wenig, aber dennoch durchaus spaßig verpackt.

OneeChanbara animefiziert

Die augenscheinlich größte Änderung ist, wie bereits erwähnt, der neue Anime-Look, wofür man auf bewährte Cel-Shading-Technologie setzte. Meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung, denn besonders die Charaktere wirken so um einiges lebendiger, als noch die alten, auf „Realismus“ ausgelegten Pixelhaufen. Ein besonderes Augenmerk hat man hier auf die Gestaltung der Augen gelegt, welche besonders positiv in Erinnerung bleibt.

Leider war das grafisch aber auch schon alles, was man hier in die Waagschale werfen kann. Beim Rest des Spiels setzt man nämlich lieber auf verschwommene und uninspirierte Hintergründe. Den Zombie-Wegwerfgegnern wurde in dieser Hinsicht ebenfalls weniger Relevanz geschenkt. Musikalisch passt man sich aber dem actionreichen Kampfsystem gut an.

Rockige und mit hoher Beatfrequenz versehene Stücke begleiten ein spaßiges und sehr blutiges Kampfgeschehen. Zum Schluss rundet man das Ganze dann noch mit Death Metal ab und schafft somit eine schön passende Atmosphäre für ein ähnlich wildes und abstruses Spiel.

Dessous und scharfe Klingen

“Onee Chanbara Origin” ist in Anbetracht des Alters der Originalspiele ein Remake, was ich äußerst begrüße. Die Cel-Shading-Optik der Hauptfiguren ist zeitlos und wirklich sehr sympathisch umgesetzt. Grafisch macht man allgemein zwar keine wirklichen Luftsprünge, aber vielleicht wollte man ja auch mit den vielen verschwommenen Texturen ein bisschen das Trash-Image aufrechterhalten.

Alles in allem macht das Spiel gameplay-technisch durchaus sehr viel Spaß und eignet sich ungemein, Zeit totzuschlagen. Auch wenn “Onee Chanbara Origin” ein paar interessante Mechaniken bietet, so ist das Spiel auch ohne Probleme auf dem normalen Schwierigkeitsgrad mit Button Mashing zu meistern. Für Enthusiasten gibt es nach dem Durchspielen noch recht schwere Herausforderungen, die zumindest dieser Sorte Spielern vielleicht noch länger an das Spiel fesseln können.

Wem die Kombination aus Dessous, scharfen Klingen und Zombies zusagt, der darf gern einmal einen Blick riskieren. Letztendlich ist “Onee Chanbara Origin” aber nun auch kein wirklicher Meilenstein.

 

Story

Konfuse Erklärungsversuche, um das Geschehen zu legitimieren. Erfüllt seinen Zweck für ein Hack’n Slash.

Gameplay

Button Mashing für die Casual-Spieler als auch interessante Mechaniken für Genre-Liebhaber. Beides findet seinen Platz in “Onee Chanbara Origin”. Für die härteren Herausforderungen muss man sich aber reichlich in Blut suhlen.

Grafik

Schöne Cel-Shading-Hauptfiguren treffen auf verschwommene Hintergründe und 08/15-Zombie-Modelle.

Sound

Interessante und motivierende Musikuntermalung, die von Rock bis Death Metal reicht.

Sonstiges

Obligatorische Trophäen bringen auch im Spiel kleine Belohnungen. Über Bonusmissionen lässt sich der DLC-Charakter auch ohne Bezahlung freischalten.

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