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#Im Test! Voice of Cards: The Forsaken Maiden

„Im Test! Voice of Cards: The Forsaken Maiden“


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Titel Voice of Cards: The Forsaken Maiden
Japan 17. Februar 2022
Square Enix
Nordamerika 17. Februar 2022
Square Enix
Europa 17. Februar 2022
Square Enix
System PlayStation 4/5, Nintendo Switch, PC
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Square Enix
Genres JRPG
Texte
Nordamerika Japan
Vertonung Deutschland Nordamerika Japan

Was für eine gelungene Überraschung! Nicht einmal vier Monate nach der Veröffentlichung von Voice of Cards: The Isle Dragon Roars erwartet die Spieler schon das nächste Abenteuer in Yoko Taros Kartenwelt. Umso erfreulicher war diese Überraschung für mich, da das Spiel letztes Jahr auf Platz zwei meiner “game of the year”-Liste gelandet ist. Daher wird jetzt ohne Umwege in die neue Welt voller Maidens und Schatten eingetaucht, mit der Hoffnung auf einen qualitativ ebenso grandiosen Auftritt wie beim ersten Mal.

Neues Spiel, neues Glück

Auch dieses Kapitel der mittlerweile Voice-of-Cards-Reihe beginnt so, wie jede ordentliche Runde Dungeons and Dragons beginnen sollte: mit einem Spielleiter, der durch die Geschichte und die vielen Herausforderungen führt. Denn der Aufbau, das Spielprinzip und die Welt unterscheiden sich kaum vom Vorgänger. Warum man dennoch dran bleiben sollte, ist die neue Geschichte.

Mit dem selbstbenannten Protagonisten, der auf eine mysteriöse stumme Magierin trifft, und einer Naturgeist-Handpuppe wird man buchstäblich in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele geworfen. Wie schon beim letzten Mal handelt es sich an sich um eine sehr simple Geschichte. Während bei Voice of Cards: The Isle Dragon Roars noch die ausgesprochen unterhaltsamen Charaktere und humoristischen Dialoge diese simple Geschichte getragen haben, wird beim Nachfolger ein etwas anderer Weg eingeschlagen.

Hier stehen eher die dramatischen Wendungen und die zentralen Mysterien im Mittelpunkt sowie der weitaus größere Charaktercast, der auf insgesamt fünf Inseln verteilt wird. Dadurch bleibt die Charakterisierung der Helden-Truppe deutlich hinter dem Vorgänger, aber die Größe und das Gefühl für die Welt sind dadurch deutlich ausgeprägter.

Eine ganz persönliche Entscheidung

Ich persönlich bevorzuge den verschärften Fokus auf eine kleine Heldengruppe, weshalb mir die Erzählung des letzten Teils mehr zusagte. Fans von düsteren Mysterien werden hier aber deutlich mehr auf ihre Kosten kommen. Beim nächsten Kapitel, welcher mit absoluter Sicherheit schon in Entwicklung ist, findet man hoffentlich die perfekte Kombination aus diesen beiden Elementen.

Überrascht hat mich die Tatsache, dass man sich für einen neuen Spielleiter entschieden hat. Es wäre schön gewesen, die alte Stimme als Brücke zwischen den jeweiligen Kapiteln zu haben, so als würde es sich um einen Geschichtenerzähler handeln, der verschiedene Märchen aus demselben Buch vorliest oder eben verschiedene Runden Dungeons and Dragons leitet.

Generell, und hier geht es mehr um einen persönlichen Geschmack, ist die Stimme des neuen Erzählers etwas zu hoch und der Humor wurde zu stark reduziert. Trotzdem gibt sich auch dieser Sprecher von Beginn an richtig viel Mühe, eine mysteriöse und spannende Atmosphäre zu schaffen, die für die Voice-of-Cards-Reihe mittlerweile zum Aushängeschild wird.

Zu wenige Würmer

»Dadurch bleibt die Charakterisierung der Helden-Truppe deutlich hinter dem Vorgänger, aber die Größe und das Gefühl für die Welt sind dadurch deutlich ausgeprägter.«

Ein weiteres Aushängeschild bleibt natürlich weiterhin Keiichi Okabe, der letztes Jahr einen der schönsten Soundtracks 2021 komponiert hat. Die Stücke aus Voice of Cards: The Forsaken Maiden rangieren zwar ebenfalls von leisen, atmosphärischen Hintergrundstücken bis hin zu herzergreifenden Chor-Einlagen, aber es bleiben einfach weniger Melodien im Kopf.

Dennoch ist auch dieser Soundtrack etwas ganz besonderes und bietet an sich deutlich mehr Abwechslung als der Vorgänger. Aber heute noch summe ich das Menü-Thema und das Hauptstorythema aus Voice of Cards: The Isle Dragon Roars, während mich die Stücke aus dem aktuellen Spiel zwar ebenfalls mitgenommen und verzaubert haben, aber einfach nicht so einprägsam waren.

Es ist (erneut) Zeit für ein D-D-D-D-DUELL

In Sachen Gameplay könnte man eigentlich nur den Link vom Review im Oktober kopieren und die gesparte Zeit den Nachfolger spielen. Aber so faul will ich mal nicht sein. Ich lasse es mir das auch ungern entgehen, Leuten zu erzählen, wie befriedigend es ist, die Welt, welche komplett aufs Karten besteht, nach und nach aufzudecken.

Was bei Voice of Cards kein Würfel oder eine Spielfigur ist, ist eine Karte. Ob es sich um die Charaktere, die Umgebungen, die Monster oder die Attacken handelt. Mit dem Touchscreen sein Deck in den Ladezeiten zu mischen, voller Elan die spielentscheidende Angriffskarte zu spielen oder ob man versucht, bei schweren Entscheidungen die Karten leicht anzuheben, um in die Zukunft spicken. All diese Aktion haben einen gewissen viszeralen Impakt, der wie oben beschrieben, nur als befriedigend beschrieben werden kann.

Bei den Kämpfen handelt es sich erneut um Zufallsbegegnungen, die klassisch rundenbasiert ablaufen, aber leider wieder ohne Anzeige für die jeweiligen Züge daher kommen. Somit hat sich auch hier nicht viel getan. Nur einige Feinheiten hat man verändert, etwa die Anzahl der aktiven Kämpfer. Diese hat man von drei auf vier erhöht.

Team und Technik

Zudem gibt es neue Team-Angriffe, die eine gewisse Vorbereitungszeit benötigen, aber dafür sehr mächtig sind. Interessant hier, dass beide Charaktere eine Team-Attacke durchführen können, diese jeweils aber unterschiedliche Effekte bieten. Etwas weiter vorausplanen sollte man seine Züge also schon.

Obwohl die Herausforderungen erneut auf einen eher geringeren Schwierigkeitsgrad hinauslaufen, wird vor allem bei den Bosskämpfen eine gewisse Planung benötigt.

Technisch gibt es nicht viel zu meckern, vor allem, da der unverzichtbare Schnelligkeits-Modus wieder dabei ist. Glaubt mir, so langwierig wie Voice of Cards: The Forsaken Maiden mit der Zeit wird, ist es fast unmöglich, diese Option nicht zu nutzen. Besonders, weil die Dungeons im Vergleich zum Vorgänger noch einmal größer und die Auseinandersetzungen merklich frequenter und länger geworden sind.

Noch mal ans Zeichenbrett

Ein großer negativer Aspekt von Voice of Cards: The Isle Dragon Roars war der deutlich in die Länge gezogene letzte Dungeon. Anscheinend hat jemand im Entwicklerteam diese Kritik sehr persönlich genommen und den letzten Dungeon bei diesem Spiel noch mal deutlich länger gemacht. Dazu kommt ein Epilog so zäh wie Kaugummi.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendjemanden gibt, der die hunderten Auseinandersetzungen am Ende ernsthaft bestreitet. In den letzten beiden Stunden bin ich vor jeder Auseinandersetzung geflohen, denn diese waren viel zu häufig, haben zu lang gedauert und erst nach 20 bis 30 Kämpfen gab es ein Level Up. Und selbst dann gab es als Belohnung meist nur einen mickrigen HP-Punkt. Hier muss man wirklich noch einmal Hand anlegen und das Balancing verbessern.

Außer dem bekannten, vollständig auf Glück basierten Ingame-Kartenspiel und ein paar wenigen simplen Sidequest wird sonst wieder nichts geboten. Aber bei einem so „kleinen“ Projekt ist das auch kein Zackenbruch aus der Krone.

Same, same but different

Während die Ankündigung und der Release von Voice of Cards: The Forsaken Maiden so kurz nach dem letzten Kapitel eine willkommene Überraschung war, so ist es der Inhalt nicht. Selbes Gameplay, selbes kartenbasiertes System, aber dafür mit neuer Geschichte, neuem Erzähler und neuen Soundtrack.

Bei der Erzählung entfernt man sich von der Charakter fokussierten, humoristischen Geschichte und geht mehr in Richtung Mystery-Ensemble. Eine absolute Geschmackssache, da die Wendungen spannend sind und einige Storystränge schön absurd daherkommen. Der Soundtrack von Okabe ist erneut durchaus gelungen, auch wenn nicht so viele Stücke im Ohr bleiben wie noch beim Vorgänger. Beim befriedigenden Gameplay hat sich zum Glück nichts verändert.

Für die nächste Episode wünsche ich mir eine Kombination der beiden Story-Herangehensweisen, ein deutlich besseres Balancing in Sachen Leveling und einen gelungenen letzten Dungeon und Epilog. Das Team um Yoko Taro hat also noch einiges an Arbeit vor sich für den mit Sicherheit erscheinenden nächsten Teil.

 

Story

Spannende, mysteriöse Geschichte mit einem großen, aber dafür weniger gut charakterisierten Cast. Trotzdem fesselnd bis zum Schluss.

Gameplay

Rundenbasierte Zufallsbegegnungen mit vollständig kartenbasierter Welt! So befriedigend wie eh und je, erneut mit all den bekannten Schwächen rundenbasierter Zufallsbegegnungen.

Grafik

Die Karten wissen auch beim zweiten Anlauf vollends zu überzeugen, ob Charaktere, Monster oder Umgebungen. Großes Lob geht dafür an Kimihiko Fujisaka.

Sound

Neuer Spielleiter, neuer Soundtrack. Beide ähnlich und doch anders. Leider weniger Ohrwürmer und Humor als noch beim Vorgänger.

Sonstiges

Eine Handvoll simpler Sidequest und ein Ingame-Kartenspiel stehen als Ablenkung zur Auswahl. Technisch sauber, bis auf einzelne Ruckler sowie unnötigen Ladezeiten nach jedem Kampf und Besuch im Menü.

Bildmaterial: Voice of Cards: The Forsaken Maiden, Square Enix

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