Nachrichten

#In den Verästelungen des Rüstungsamtes

„In den Verästelungen des Rüstungsamtes“

Die Bundeswehr soll die stärkste europäische Streitkraft mit der besten Ausstattung werden. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz versprochen. Große Worte über eine Truppe, die nach Auskunft des Heeresinspekteurs „blank“ war, als Russland die Ukraine überfiel. Und nicht bloß das: Damit sich der desolate Zustand ändert, kommt es ausgerechnet jetzt auf eine Behörde an, die als lahm und praxisfeindlich gilt. Ihr Name lautet „BAAINBw“ – ein typisches Bundeswehrkürzel, das niemand versteht. Wir nennen sie deshalb einfach „das Rüstungsamt“. Wenn von dieser Behörde die Rede ist, verdrehen fast alle, die irgendwas mit der Bundeswehr zu tun haben, die Augen, ein „Bürokratielabyrinth“ hat sie der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels genannt.

Doch manchmal wird eine Behörde routinemäßig schlechtgeredet und gar nicht bemerkt, dass sich etwas ändert. Vielleicht trifft das ja auch auf das berüchtigte „BAAINBw“ zu. Wir haben es vorige Woche für zwei Tage besucht. Das war nicht einfach: Über sechs Monate brauchten verschiedene Dienststellen und Ministeriumsabteilungen, um den Termin zu genehmigen. Man kommt problemloser beim Kommando Spezialkräfte rein als bei der deutschen Rüstungsbehörde in Koblenz.

Das Amt versorgt die Bundeswehr mit „leistungsfähiger und sicherer Wehrtechnik“ und kauft ein, was die Truppe braucht. Jedenfalls theoretisch. Denn in Wahrheit fehlte es seit Jahren an vielem, was auch am umständlichen Beschaffungswesen lag. Nun herrscht Krieg in Europa, und die Frage ist, wie es dem Amt gelingen kann, der Bundeswehr zunächst mit 100-Milliarden-Investitionen wieder die Schlagkraft zu verschaffen, die sie zur Abschreckung und im Ernstfall braucht. Wo tief im Westen Rhein und Mosel zusammenfließen, arbeiten mehr als sechstausend Menschen daran, die Truppe mit Dingen auszustatten, von der Zehn-Cent-Einwegspritze bis zur Fregatte für fast eine Milliarde Euro. Mehr als tausend weitere Stellen sind allerdings unbesetzt. Das Rüstungsamt war als Arbeitgeber lange Zeit eher unattraktiv.

Schon äußerlich ist das Amt von imponierender Größe

Das ändere sich, heißt es. Die zivile Behörde soll die Bundeswehr wieder zur Landesverteidigung befähigen. „Wir sind zuversichtlich, dies mit unseren kompetenten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgreich meistern zu können“, sagte die Vizepräsidentin des Amtes im Mai bei einer Anhörung im Bundestag.

Schon äußerlich betrachtet ist das Amt von imponierender Größe. Direkt am Rhein liegt ein knapp 160 Meter langes Gebäude, einst für die preußische Landesregierung gebaut. Kaiser Wilhelm höchstpersönlich soll ihm den Anschein einer gewaltigen Burg verschafft haben. Seit in der Nachkriegszeit die bundesdeutsche Wehrverwaltung eingezogen war, kamen immer neue Außenstellen hinzu. Die Abteilung „K“ etwa ist im Stadtteil Rauental an der Mosel untergebracht. Sie wird von Brigadegeneral Jürgen Schmidt geleitet, einem Logistik- und Beschaffungsprofi, der seine Laufbahn im Nachschubwesen begonnen hat.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!