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#Israels Vorgehen in Gaza: Wie geschwächt ist die Hamas?

Im Gazastreifen wird die humanitäre Lage immer verheerender und die Gefechte sind schwer, besonders im Süden. Israel hat dort vor allem ein Ziel vor Augen.

Israel wurde am Freitag von einer Welle des Mitgefühls ergriffen für den früheren Generalstabschef Gadi Eisenkot, dessen Sohn am Donnerstag in Gaza getötet worden war. Eisenkot genießt als ehemaliger Armeechef hohes Ansehen, zumal sich viele erinnern, dass er im Sommer vor einer möglichen Katas­trophe in der Größenordnung des Jom-Kippur-Krieges gewarnt hatte, als der Streit über die Justizreform der Regierung von Benjamin Netanjahu einen Spalt in die Armee getrieben hatte.

Alexander Haneke

Redakteur in der Politik.

Als die Hamas dann im Oktober beinahe auf den Tag genau 50 Jahre nach Beginn des Jom-Kippur-Krieges den Süden Israels überfiel und die schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust verübte, trat Eisenkot als Oppositionspolitiker mit seinem Parteifreund Benny Gantz in Netanjahus Kriegskabinett ein. Die Nachricht vom Tod seines Sohnes Gal war ihm am Donnerstag überbracht worden, während er das Feldkommando der Division besuchte, in der Gal diente. Der 25 Jahre alte Soldat wurde bei der Explosion einer Sprengfalle schwer verwundet, als er einen Tunnelschacht der Hamas im Norden des Gazastreifens freilegen wollte. Kurze Zeit später erlag er seinen Verletzungen.

Die heftigsten Gefechte spielen sich im Süden ab

In der Anteilnahme wurde auch deutlich, wie fest entschlossen die Israelis sind, den Krieg trotz aller Verluste auf beiden Seiten und trotz der politischen Kosten weiterzuführen. Im Norden des Gazastreifens konzentrieren sich die Kämpfe weiterhin auf zwei Hamas-Hochburgen: Das dicht besiedelte frühere Flüchtlingslager Dschabalia und das Viertel Al-Schudscha’iya im Osten von Gaza-Stadt. Beide Orte gelten als Hamas-Hochburgen, in denen jeweils eine der insgesamt fünf regionalen Brigaden der Terrororganisation kämpft, die jeweils aus mehreren Bataillonen besteht.

Wie groß die Verluste der Hamas sind, ist schwer abzusehen. In Israel geht man davon aus, dass unter den mehr als 17.000 Palästinensern, die nach Hamas-Angaben seit Beginn des Krieges getötet wurden, 5000 bis 7000 Kämpfer sind. Anfang der Woche verbreitete die israelische Armee ein Foto, auf dem elf ranghohe Kommandeure in einem wahrscheinlich unterirdischen Besprechungsraum versammelt sind. Fünf der Männer habe man bereits getötet, hieß es, darunter die Kommandeure einer Brigade, zweier Bataillone und der Luftkräfte der Hamas.

Unabhängig bestätigen lassen sich die Informationen nicht, aber in Israel geht man davon aus, dass die Kommandostrukturen durch die gezielte Tötung von Hamas-Führern beeinträchtigt seien.

Am Donnerstag kursierten zudem Bilder von bis zu hundert palästinensischen Männern in den sozialen Medien, die bis auf die Unterwäsche entkleidet von der Armee abtransportiert wurden. Von israelischer Seite hieß es, die Männer seien Hamas-Kämpfer oder -Mitglieder, die sich ergeben hätten. Palästinensische Quellen sprachen von unschuldigen Zivilisten.

Unabhängig überprüfen lassen sich auch diese Informationen nicht, zumal die Hamas ihre Kämpfer ohne Uniform ins Feld schickt, damit sie nicht von Zivilisten zu unterscheiden sind. Sollte sich aber eine größere Zahl an Kämpfern ergeben haben, wäre das für Israel ein Zeichen, dass die Bereitschaft, bis zum Tod zu kämpfen, nicht mehr bei allen Hamas-Mitgliedern besteht.

Die heftigsten Gefechte spielen sich derzeit im Süden hab. Nachdem die israelische Armee bis zum Beginn der vorübergehenden Waffenruhe vor zwei Wochen ihre Bodenoffensive auf den nörd­lichen Teil des Gazastreifens beschränkt und die Zivilbevölkerung aufgefordert hatte, sich weiter südlich in Sicherheit zu bringen, rückt sie seit Beginn der Woche mit massiven Kräften von zwei Seiten nach Khan Yunis ein.

Eine kaum erträgliche humanitäre Lage

Da hier bereits Hunderttausende Flüchtlinge aus dem Norden ausharren, ist die Sorge vor zivilen Opfern durch die Kämpfe besonders groß. Die humanitäre Lage für die Menschen, die seit zwei Monaten unter ständigem Bombardement leben und vor den vorrückenden israe­lischen Truppen fliehen, wird von Beobachtern als kaum erträglich beschrieben.

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