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#Italien debattiert über misslungene Integration

„Italien debattiert über misslungene Integration“

Sexuelle Übergriffe Jugendlicher mit Migrationshintergrund auf junge Frauen am Gardasee haben in Italien die Debatte über die mangelhafte oder missglückte gesellschaftliche Integration von Migranten aus Afrika sowie von Einwanderern aus dem Maghreb neu befeuert. Im Zusammenhang mit einer Party junger Maghrebiner war es am vergangenen Donnerstag zu chaotischen Szenen und Gewalttaten gekommen. Die italienischen Behörden haben Ermittlungen gegen rund 30 Männer wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe auf Frauen im Alter von 16 und 17 Jahren sowie wegen des Verdachts rassistischer Beleidigungen aufgenommen.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Zu den Angriffen auf die Frauen kam es im Regionalzug von dem Badeort Peschiera del Garda in Richtung Mailand am frühen Abend des Nationalfeiertages „Tag der Republik“. Schon zuvor hatten die Jugendlichen und jungen Männer, bei denen es sich um Mi­gran­ten aus Nord- und Schwarzafrika sowie um Nachfahren von maghrebinischen Einwanderern handelte, in dem Badeort am Südufer des Gardasees randaliert. Bei Schlägereien und Messerstechereien gab es mehrere Verletzte. Nach Diebstählen und Sachbeschädigungen schritten Beamte der Bereitschaftspolizei ein und lösten die Strandparty auf.

2000 Jugendliche verabreden sich, um einen Badeort „zu erobern“

Die mehr als 2000 Jugendlichen aus dem Maghreb und aus Schwarzafrika hatten sich über die sozialen Medien unter dem Motto „L’Africa à Peschiera“ (Afrika in Peschiera) verabredet, um das pittoreske Städtchen „zu erobern“. Der beliebte Badeort liegt an der Bahnstrecke Turin–Mailand–Venedig und ist von den Großstädten aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Bürgermeister der benachbarten Städte Peschiera und Desenzano warfen dem Polizeipräsidium vor, auf die Flashmob-Party nicht angemessen vorbereitet gewesen zu sein. Kurz vor Abfahrt des Zuges von Peschiera nach Mailand kam es auf dem überfüllten Bahnsteig zu chaotischen Szenen. Die sechs jungen Frauen aus Mailand und Pavia, die den Tag im Vergnügungspark Gardaland verbracht hatten, befanden sich schon in dem Abteil, in welches die jungen Männer stürmten.

Nach italienischen Medienberichten riefen die maghrebinischen Jugendlichen gemäß Ermittlungsakten der Polizei: „Weiße Frauen haben hier nichts zu suchen!“ Anschließend begannen die sexualisierten Übergriffe. Von ihren Töchtern aus dem Zug alarmiert, verständigten deren Eltern die Polizei. Die misshandelten Frauen konnten den Zug nach gut einer halben Stunde Fahrt am Bahnhof Desenzano del Garda verlassen, wo sie gemeinsam mit ihren Eltern Anzeige bei der Bahnhofspolizei erstatteten. Inzwischen haben weitere zehn Frauen Anzeige wegen sexueller Übergriffe in Peschiera del Garda erstattet.

In Mailand waren bei den Silvesterfeiern am Mailänder Dom junge Frauen ebenfalls von jungen Maghrebinern sexuell belästigt worden. Die Täter konnten dank der genauen Beschreibung durch die Opfer sowie mittels Handyaufnahmen ermittelt werden und müssen sich vor Gericht verantworten. Zuletzt waren im Mai Dutzende Frauen beim Jahrestreffen der Veteranen der italienischen Gebirgsjäger (Alpini) in Rimini Opfer von sexualisierten Übergriffen verbaler und physischer Natur geworden. Der frühere Innenminister Matteo Salvini, Parteichef der rechtsnationalen Lega, forderte eine Reform des Jugendstrafrechts mit dem Ziel, Jugendliche von 15 Jahren an für voll straffähig zu erklären. Ein entsprechendes Gesetzesvorhaben der Lega stecke seit drei Jahren im Parlament fest.

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