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#Italienische Feministin Luisa Zappitelli gestorben

Italienische Feministin Luisa Zappitelli gestorben

Die nächsten Wahlen wird „Nonna Lisa“ verpassen: Sie starb am Samstag im Alter von 109 Jahren in ihrem Haus in Città di Castello nahe Perugia. Es wird die erste Abstimmung in Italien seit 75 Jahren ohne die Wählerstimme von „Oma Lisa“ sein. Am 2. Juni 1946 war Luisa Zappitelli, wie die Ikone der Demokratie und der Frauenbewegung in Italien bürgerlich hieß, gemeinsam mit einer Gruppe von Freundinnen viele Kilometer bis zum nächstgelegenen Wahllokal gepilgert, um am Referendum zur Abschaffung der Monarchie teilzunehmen. „Ich habe studiert, um mich gegen meine Chefs zur Wehr setzen zu können, und jetzt gehe ich wählen, weil man sonst nicht auf unsere Stimme hören wird“, hatte sie damals zu Protokoll gegeben.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Das Referendum zur Abschaffung der Monarchie war die erste nationale Wahl, an der in Italien Frauen teilnehmen durften. Und sie taten es in großer Zahl: Rund 13 Millionen Stimmen von Frauen standen zwölf Millionen Stimmen von Männern gegenüber. Die Wahlbeteiligung lag bei 89 Prozent. 54,3 Prozent stimmten für die Gründung der Republik, 45,7 Prozent für den Erhalt der Monarchie.

Luisa Zappitelli stimmte damals natürlich für die Republik, und in den folgenden Jahrzehnten hat sie keine einzige Wahl verpasst – weder auf kommunaler, regionaler noch nationaler Ebene. Sie wuchs als zweites von sechs Kindern in bescheidenen Verhältnissen auf. Ihr Ehemann starb früh, bis zuletzt lebte sie gemeinsam mit ihrer Tochter Anna in Città di Castello. Vor drei Jahren wurde sie von Staatspräsident Sergio Mattarella aus Anlass des Frauentags am 8. März gewürdigt als „Beispiel für alle“ und zumal für junge Frauen.

Sie überlebte zwei Weltkriege und die Spanische Grippe

Zum letzten Mal ging „Nonna Lisa“ im September 2020 zu den Kommunalwahlen, begleitet und gestützt von ihren Kindern Anna und Dario. Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus hatte sie nicht. „Ich habe zwei Weltkriege und die Spanische Grippe überlebt, dieses Virus macht mir keine Angst“, sagte sie. In ihrer Heimatstadt war sie Patin des örtlichen Vespa-Clubs und wurde landesweit als älteste aktive Züchterin von Kanarienvögeln geehrt.

Letztmals in der Öffentlichkeit zeigte sie sich am 2. Juni anlässlich der „Festa della Repubblica“: am Fenster ihrer Wohnung, die Nationalflagge ordnungsgemäß neben sich. Da brachte ihr der Klarinettist Fabio Battistelli ein Ständchen, die Hymne von den „Brüdern Italiens“, zu denen die Schwestern nicht von Anfang an gehört haben, natürlich eingeschlossen. Als ihr „Geheimrezept“ gegen alle Krankheiten und für ein langes Leben nannte Luisa Zappitelli: zum Herrn Jesus Christus beten und die Regeln befolgen.

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