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#Japan schließt Zuschauer bei Olympia in Tokio aus

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Japan schließt Zuschauer bei Olympia in Tokio aus

Japan wird zu die Olympischen Spiele, die am 23. Juli in der Hauptstadt Tokio beginnen, keine Zuschauer zu lassen. Das sagte die japanische Olympiaministerin Tamayo Marukawa am Donnerstag nach Beratungen der lokalen Organisatoren mit dem Internationalen Olympischen Komitee. IOC-Präsident Thomas Bach, der am Donnerstag in Tokio eingetroffen war und sich zur Quarantäne noch im Hotel auffällt, sprach schon vor den Beratungen von einer schweren Entscheidung. Die Veranstalter der Spiele reagieren auf den am Donnerstag getroffenen Beschluss der japanischen Regierung, Tokio bis zum 22. August wieder unter den Virusnotstand zu stellen.

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Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Der Verzicht auf Zuschauer ist ein weiterer Schlag für das Sportfest, das im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde. Ausländische Sportfans hatten die Organisatoren der Spiele in Absprache mit der Regierung schon vor Monaten ausgeladen. Der Virusnotstand soll nach derzeitigem Stand zwei Tage vor Beginn der Paralympischen Spiele enden. Damit bleibt die Chance, dass bei den am 24. August beginnenden Paralympics Zuschauer zugelassen werden.

Die Regierung hatte erst Mitte Juni die Anti-Corona-Auflagen in der Hauptstadt leicht gelockert. Seither aber sind die Neuinfektionen wieder gestiegen. Am Donnerstag meldete Tokio 896 neue Virusinfektionen, nach 920 am Vortag. Höher lag die Zahl zuletzt am 13. Mai. Mediziner wie der wichtigste Corona-Ratgeber der Regierung, Shigeru Omi, warnen, dass mit der zunehmenden Verbreitung der Delta-Variante gerade zur Zeit der Olympischen Spiele eine fünfte Viruswelle drohe. Omi hält es für wünschenswert, während der Spiele auf Zuschauer zu verzichten. Die 7-Tage-Inzidenz in Tokio lag zuletzt bei etwa 30, gegenüber 6 in Berlin.

Verzicht auf viele Olympia-Freuden

Die Zuschauerzahl für die Olympischen Spiele ist zum Coronaschutz war schon zuvor auf 10.000 und maximal die Hälfte der in den Stadien verfügbaren Sitzplätze reduziert worden. Unter dem Virusnotstand werdne nun aber in Tokio und in den Nachbarpräfekturen gar keine Zuschauer mehr zuzulassen. Das trifft etwa auch den Surfing-Wettkampf an der Pazifikküste in der Präfektur Chiba.

Japan verzichtet schon jetzt auf viele Freuden rund um die Olympischen Spiele. Der Fackellauf, der an diesem Freitag Tokio erreichen wird, fällt faktisch aus. Auf öffentlichen Straßen in der Hauptstadt wird die olympische Flamme nicht zu sehen sein. Es wird nur eine tägliche Veranstaltung geben, auf der die eigentlich vorgesehenen Fackelläufer sich präsentieren können.

Nur auf den zu Tokio zählenden kleinen Inseln weit vor der Küste soll der Fackellauf wie geplant stattfinden. Die Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, hat für die Spiele öffentliche Schauveranstaltungen in Parks oder auf öffentlichen Plätzen schon abgesagt. Die Stadt Sapporo auf der nördlichen Insel Hokkaido, in der der Marathonlauf stattfinden soll, bat ihre Bewohner, das Sportereignis vor dem Fernseher und nicht am Straßenrand zu verfolgen.

Virusnotstand hat sich dramatischer an als es für die Japaner wirklich ist. Die Bevölkerung wird gebeten, bevorzugt Zuhause zu bleiben und möglichst von Zuhause aus zu arbeiten. Die wichtigste Einschränkung ist, dass Bars, Karaokebars und Restaurants abends um 20:00 Uhr schließen und auch tagsüber keinen Alkohol ausschenken sollen. Tokio will auch große Kaufhäuser bitten, abends um 20.00 Uhr zu schließen.

Mit etwa 810.000 Infektionen und zuletzt 14.884 Todesfällen hat Japan die Pandemie bislang weit besser überstanden als westliche Länder. Zum Vergleich: Deutschland mit seiner um ein Drittel kleineren Bevölkerungszahl zählt mehr als 3,7 Millionen Infektionen und mehr als 91.000 Virustote. Japan droht den Vorteil aber zu verspielen, weil die Schutzimpfkampagne als Folge administrativer Verzögerungen später begann und auch jetzt immer wieder ins Stottern gerät. Das Land hat erst 15 Prozent der Bevölkerung komplett durchgeimpft, während es in Deutschland fast 40 Prozent sind.

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