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#Jede Woche eine neue Stadt für Uber

Jede Woche eine neue Stadt für Uber

Uber Eats hat große Pläne. Nach dem Ausscheiden von Delivery Hero aus dem deutschen Markt will die Liefersparte des amerikanischen Fahrdienst-Konzerns stark expandieren. „Wir haben im Mai vergangenen Jahres in Deutschland angefangen, sind zurzeit in 14 Städten und wollen dieses Jahr noch in mindestens 50 weiteren Städten starten“, sagte Eve Henrikson, neue Chefin für Europa, Nahost und Afrika, der F.A.Z. „Das bedeutet fast jede Woche eine neue Stadt.“

Damit will Uber der ebenfalls amerikanischen Konkurrenz von Doordash und Wolt sowie Lieferando etwas entgegensetzen – diese beiden und Uber Eats teilen das deutsche Essensliefergeschäft seit dem Abgang des Berliner Konzerns weitgehend unter sich auf. Gelingen soll das Wachstum mit einer Mischung aus der Vermittlung von Bestellungen an die Lieferdienste von Restaurants und Auslieferungen durch eigene Logistikpartner.

Der Fokus soll dabei auf Letzteren liegen. „Der Großteil, ungefähr 80 Prozent der Lieferungen, wird von Uber-Fahrern unserer Lieferpartner ausgeliefert“, verspricht Henrikson. Das befreie Restaurants von der begrenzten Kapazität eigener Kuriere und eröffne auch solchen ohne eigene Lieferanten die Möglichkeit, Essen nach Hause zu bringen.

Burger King, Starbucks, Subway – und Hans im Glück

Zudem sieht sie im Logistikgeschäft auch für Uber die größten Wachstumschancen: „Lieferungen durch Logistikunternehmen machen in Deutschland bislang weniger als 10 Prozent des Marktes aus.“ In Großbritannien oder Frankreich liege dieser Wert bei 40 bis 60 Prozent. „Das Potential ist also unheimlich groß.“

Bestellen sollen die Kunden bei rund 2000 Restaurants, die Uber unter Vertrag hat. Darunter sind Ketten wie Burger King, Starbucks und Subway, aber auch kleinere Marken wie die „Hans im Glück“-Burgerrestaurants oder die Berliner Institution „Burgermeister“. Die durchschnittliche Lieferzeit betrage zwischen 30 und 35 Minuten, sagt Henrikson. Der Fokus auf Uber-eigene Lieferung gehe maßgeblich auf die Wünsche der Restaurants zurück. „Wir sehen, dass unsere Restaurantpartner die Auslieferung über unsere Logistikpartner sehr gerne haben möchten.“

Das Uber-Modell: Partnerschaften für alles

Direkt beim Unternehmen angestellte Kuriere beschäftigt Uber nicht, das Unternehmen geht einen anderen Weg als Wolt und Lieferando – wie es das aufseiten seines Fahrdienstes auch tut, wo Drittunternehmer die Fahrgäste befördern.

In Henriksons Ausführungen kommt das Wort „Partnerschaften“ häufig vor: Restaurantpartner hier, Lieferpartner dort. Das hält das Unternehmen flexibel, denn Verträge mit Unternehmen können leichter gekündigt werden als solche mit Angestellten. „Wir haben die Flexibilität, uns auf ein Land einzustellen. Und das ist auch einer der Gründe, warum wir erfolgreich sein können“, sagt Henrikson.

Bislang allerdings hat Uber diese Karte in Deutschland noch nicht ziehen müssen. Das Wachstum von Uber Eats zeigt europaweit nach oben: Seit Beginn der Pandemie hat sich der Umsatz verdreifacht, in Deutschland hat die App laut Henrikson das stärkste Wachstum unter allen Anbietern. Außerdem arbeitet die Essensliefersparte im Betriebsergebnis aus fortgesetzter Geschäftstätigkeit profitabel – zumindest vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sondereffekten.

Das ist, selbst in dieser Form, nicht selbstverständlich für Lieferdienste – Delivery Hero hat ohne Sondereffekte noch nie einen Gewinn eingefahren und musste gerade einen schmerzhaften Absturz seines Aktienkurses hinnehmen, weil seine Pläne, Profitabilität zu erreichen, die Anleger enttäuschten.

„Europa spielt da eine große Rolle“, sagt Henrikson zur Profitabilität ihrer Sparte. Und obwohl in jüngerer Zeit vor allem Lebensmittellieferdienste die Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben und es das Ziel vieler Lieferkonzerne ist, eine App anzubieten, in der man schlicht alles für den täglichen Bedarf bestellen kann, legt Uber in Deutschland den Fokus weiterhin auf die Lieferung von Mahlzeiten.

Geboren in Sachsen-Anhalt

„Der Fokus Nummer eins für uns ist die Essensauslieferung“, sagt Henrikson. „Wie sich das dann in Sachen Lebensmittellieferung weiterentwickelt, müssen wir mal sehen. Wir haben noch keine konkreten Pläne, denken aber, dass auch hier die Nachfrage steigen wird.“ In Frankreich beispielsweise bietet Uber einen Lebensmittellieferdienst in Zusammenarbeit mit Carrefour an.

Die 41 Jahre alte Henrikson wechselte im vergangenen Sommer zu Uber, nachdem sie sechs Jahre lang Onlinechefin der britischen Supermarktkette Tesco gewesen war. Trotz ihres englisch klingenden Namens stammt sie ursprünglich aus Deutschland: Sie wurde 1980 in Sachsen-Anhalt geboren.

Nach einem doppelten Hochschulabschluss in Deutschland und England und ersten Stationen in der Automobilbranche und dem Modehandel blieb sie aus privaten Gründen in Großbritannien. Ihre Kindheit in der DDR verbracht zu haben prägt sie aber weiterhin, gerade im E-Commerce. Sie sagt: „Ich habe als Kind eine ganz andere Erfahrung gemacht, wie Einkaufen war. Das war wesentlich begrenzter.“

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