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#Jeder Schritt eine Tortur

Jeder Schritt eine Tortur

Deutschland droht beim Kampf gegen die Corona-Pandemie die Luft auszugehen. Diese Gefahr sehen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Chef des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler und appellieren daher an die Bevölkerung, durchzuhalten. Wieler sagte am Freitagmorgen auf der Bundespressekonferenz, die Pandemie lasse sich im laufenden Jahr in den Griff bekommen, doch dafür müssten alle verfügbaren Werkzeuge eingesetzt werden: Impfen, Testen, die Hygiene-, Abstands- und Kontaktregeln sowie der Einsatz von Apps und anderen digitalen Möglichkeiten. Wenn man nachlässig werde, könnte sich die Zahl der Infektionen auf 100.000 am Tag verfünffachen. Dem Wissenschaftler wäre es am liebsten, wenn Deutschland wieder in einen vollständigen Lockdown ginge wie im vergangenen Frühling.

Christian Geinitz

Spahn sprach auf derselben Pressekonferenz von einem Marathonlauf. Man befinde sich auf den letzten und schwersten Kilometern, jeder Schritt sei eine Tortur. Doch dürfe man jetzt nicht abbrechen, dann wären alle Anstrengungen auf der langen Wegstrecke vergeblich gewesen.

Impfen als wichtige Waffe

Um das Infektionsgeschehen einzudämmen, sollen Flugreisende aus dem Ausland verpflichtend auf Covid-19 getestet werden. Das geschieht Spahns Worten zufolge aus organisatorischen Gründen jetzt einen Tag später als geplant, nämlich von 0.00 Uhr an am Dienstag, dem 30. März. Die Einreiseverordnung allein sei aber noch kein „Game changer“, kein Wendepunkt für die Osterzeit. Die Infektionszahlen stiegen viel zu schnell, die „britische“ Variante, die ansteckender und gefährlicher sei als das Ursprungsvirus, breite sich rasant aus. „Wenn es ungebremst so weitergeht, laufen wir Gefahr, dass das Gesundheitssystem im April an seine Grenzen stößt“, warnte der Minister. Es seien ähnlich hohe Neuinfektionszahlen wie im Winter zu befürchten und auch wieder steigende Todeszahlen.

Er rief die Bundesländer dazu auf, die auf der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung Anfang März verabredete „Notbremse“ bei einer mehrtägigen Inzidenz von mehr als 100 in jedem Falle zu befolgen. Auch wenn die „Ruhetagsregelung“ zu Gründonnerstag und Ostersamstag zurückgenommen worden sei, sollten die Bundesbürger möglichst wenige Kontakte haben und möglichst wenig mobil sein. Treffen sollten an der frischen Luft stattfinden, in Innenräumen mit Masken.

Das Impfen hält Spahn für eine wichtige Waffe gegen Covid-19. Inzwischen seien mehr als zehn Prozent der Bevölkerung erstgeimpft, das entspricht zwölf Millionen Dosen. Die Kampagne nehme Fahrt auf: Im April stünden 15 Millionen Einheiten zur Verfügung, mehr als im gesamten ersten Quartal verabreicht worden seien. Die Immunisierung wirke, was man insbesondere an den Hochbetagten und den Pflegeheimbewohnern sehe.

Aufruf zum Testen

Die Inzidenz bei den Hochbetagten sei von mehr als 290 auf 55 gesunken. Statt 370 Ausbrüche in der Woche in Pflegeheimen gebe es aktuell nur noch 20, die meisten verliefen milde. „Das ist ermutigend, aber wir sind noch nicht am Ziel“, so Spahn. Denn leider würden die Impferfolge durch die schnellen Neuinfektionen mit der aggressiven Variante B.1.1.7. geschmälert. Selbst Staaten mit vielen Impfungen wie Israel oder Großbritannien zeigten, dass das Impfen nicht ausreiche, wenn die Inzidenzen stiegen.

Wieler und Spahn riefen dazu auf, sich impfen zu lassen, wenn man dazu die Gelegenheit bekomme. Alle vorhandenen Dosen müssten möglichst bald injiziert werden. Die Priorisierungsgruppe 2 mit den Übersiebzigjährigen, mit Vorerkrankten und bestimmten Berufsgruppen sei sehr groß, die Impfbereitschaft dort hoch. Keinesfalls dürften Termine oder Dosen verfallen. Spahn sagte, wenn Kontingente übrigblieben, sollten sie am Wochenende – auch am Sonntag – in Extraterminen eingesetzt werden, etwa über Standby-Listen. „Das gibt die Impfverordnung locker her.“ Sie ermögliche viel „Pragmatismus“ in den Impfzentren und demnächst auch bei den Hausärzten.

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