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#Johnson will sechs neue Atomkraftwerke bauen

„Johnson will sechs neue Atomkraftwerke bauen“

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will den Beitrag von Kernkraftwerken zur Stromversorgung von derzeit 16 Prozent langfristig auf 25 Prozent erhöhen. Dies sagte er bei einem Treffen mit Managern der Industrie. Ein Anteil von einem Viertel würde einen großen Ausbau der Nuklearkapazitäten nötig machen, auch wegen der erwarteten Zunahme des Strombedarfs durch Elektroautos und Wärmepumpen. Gegenwärtig erzeugen Atomreaktoren auf der Insel rund 16 Prozent des elek­trischen Stroms. Die meisten der elf Atommeiler sind jedoch alt und müssen in diesem Jahrzehnt vom Netz gehen, sodass der Atomstrom-Anteil zunächst sinken wird.

Johnson dringt schon seit Längerem auf eine Renaissance der Atomenergie, doch ist der Weg dahin schwierig. Erst 2026 und 2027 werden die zwei Druckwasserreaktoren in Hinkley Point C, dem ersten Atomkraftwerksneubau seit zwei Jahrzehnten, mit gut 3,2 Gigawatt Leistung ans Netz gehen. Der Bau ist etwas verzögert und wird mit mehr als 21 Milliarden Pfund teurer als geplant. Bauherr ist der französische EDF-Konzern. Zudem möchte die Regierung an der englischen Ostküste, wieder mit EDF, einen Druckwasserreaktor Sizewell C bauen. EDF erwägt zudem, den Reaktor Sizewell B um zwanzig Jahre länger laufen zu lassen.

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Ein anderes Projekt, ein neues Kernkraftwerk in Wylfa auf der Insel Anglesey in Wales, ist komplett ins Stocken geraten, nachdem sich der japanische Hitachi -Konzern zurückgezogen hat. Johnson möchte es wiederbeleben. Die amerikanischen Industriekonzerne Westinghouse und Bechtel haben Angebote für einen großen Druckwasserreaktor des Typs AP1000 vorgelegt. Im Finanzministerium gibt es indes Bedenken, dass die Nuklearkraftwerke zu teuer werden. Hoffnungen setzt die britische Regierung auf sogenannte Small Modular Reactors (SMR), Klein-Kernkraftwerke mit 470 Megawatt, die Rolls-Royce entwickelt. Diese sollen wegen der Modulbauweise deutlich billiger sein als die Großkraftwerke.

Sechs neue Atomreaktoren geplant

An dem Treffen mit Johnson am Montagabend nahmen laut Medienberichten Vertreter von Rolls-Royce, Westinghouse und Bechtel, EDF sowie der Versicherungs- und Finanzkonzerne Aviva und Legal & General Group teil. Eine offizielle Ankündigung von Johnsons Ausbauzielen gibt es noch nicht. Erwartet wird in Kürze die neue Energiepolitik-Strategie. Dazu sollen laut Medienberichten mindestens sechs neue Atomreaktoren in den Jahren 2030 bis 2050 zählen. Der Premier zeigt sich in jüngerer Zeit sehr optimistisch bezüglich der Atomkraft.

Vorher hatte sich Johnson vor allem zu einem starken Ausbau von erneuerbaren Energien wie Windkraft bekannt, um das CO2-Nettonullziel Großbritanniens bis 2050 zu erreichen. Derzeit tragen Windräder etwa ein Viertel der Stromproduktion bei. Die installierte Leistung soll in diesem Jahrzehnt von 10 auf 40 Gigawatt steigen. Wegen des beschlossenen Stopps der Importe von russischem Öl und Gas bis Jahresende werden aber auch neue britische Öl- und Gasförderprojekte in der Nordsee geplant. Die Aufsichtsbehörde wird dieses Jahr neue Lizenzen vergeben.

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