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#Joshua Kimmich und die Impf-Debatte im Profi-Fußball

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Joshua Kimmich und die Impf-Debatte im Profi-Fußball

Jeder hat das Recht, auf eine Schutzimpfung gegen Corona zu verzichten. Niemand muss erklären, warum er dieses Recht in Anspruch nimmt. Es braucht keine weitere Begründung dafür. Diese Freiheit muss man aushalten. Sie gehört zum Wesen des freiheitlichen Staats. Am Wochenende wurde öffentlich gemacht, dass Joshua Kimmich zu denjenigen Profis beim FC Bayern gehört, die dieses Recht für sich in Anspruch genommen haben. Die Diskussion darüber hat jede andere Frage am neunten Spieltag in den Schatten gestellt. Das ist verständlich. Mit der Impffrage ist jeder Bürger in diesem Land konfrontiert. Es ist seit zehn Monaten die entscheidende Frage, wie wir unser Zusammenleben organisieren.

Zur Freiheit gehört allerdings auch, eine Entscheidung wie die von Kimmich kritisieren zu dürfen. Dafür gibt es gute Gründe. Rein rechtlich gesehen haben schon die Bundesliga als Veranstalter und der FC Bayern als Arbeitgeber gute Argumente auf ihrer Seite, eine Impfpflicht für ihre Angestellten durchzusetzen. Ungeimpfte Profis haben ein nachweisbar größeres Risiko, schwerer an Corona zu erkranken. Sie können länger ausfallen, das Risiko von Spielabsagen steigt.

Es liegt zudem nahe, dass Klubs, die in ihren Stadien die 2G-Regel für Besucher anwenden, auch ihre Spieler auf eine Impfung verpflichten können. Oder sie ansonsten unbezahlt freistellen dürfen. In anderen Ländern ist das schon so. Zudem ist es unmöglich, in einem Sport mit Körperkontakt so auf Abstand zu gehen, wie das anderen Arbeitnehmern möglich ist. Aus diesen besonderen Bedingungen können auch rechtliche Pflichten erwachsen, nicht nur moralische.

Kimmich ist ein großes Vorbild

Klar ist auch: Kimmich hat wie seine Kollegen von politischen Entscheidungen profitiert, die es dem Profifußball früher als allen anderen im Sport- und Unterhaltungsgewerbe möglich machten, wieder den Betrieb aufzunehmen, Geld einzuspielen und Millionengehälter zu finanzieren. Daraus ergibt sich auch eine Verpflichtung.

Und nicht zu vergessen: Während der Pandemie hatte der damalige Bayern-Vorstand Rummenigge mit dem Vorbildcharakter geworben, der von Fußballstars auch in der Impffrage ausgehen könne; zu einer Zeit, in der nicht genügend Impfstoff auf dem deutschen Markt vorhanden war. Die Werbung diente offenkundig dem Ziel, mit einer schnelleren Impfung der Spieler den Liga-Wettbewerb und damit das eigene Geschäftsmodell abzusichern.

Kimmich ist ein großes Vorbild im Fußball. Nicht zuletzt mit seiner und von Leon Goretzka ins Leben gerufenen WeKickCorona-Kampagne hat er sich Anerkennung verdient. Dieses Verdienst wird nicht kleiner, weil er auf eine Impfung verzichtet. Aber klar ist auch, dass diejenigen, die an Verschwörungserzählungen rund um Corona glauben und sie verbreiten, den Bayern-Star jetzt als besonders glaubwürdiges Vorbild ansehen und ihn dafür nutzen werden. Auch wenn er sich an alle Regeln hält.

Der Druck, den die Regierung nicht ausüben wollte, wurde in die Gesellschaft verlagert. Auch dieses Dilemma wird beim Aufschrei im Fall Kimmich offensichtlich. Man muss sich nicht wundern, wenn viele Menschen, die sich aus solidarischen Gründen impfen ließen, in Kimmich nun einen verwöhnten Fußballprofi sehen, der sich für etwas Besseres hält. Der glaubt, es besser zu wissen – gegen die Mehrheit der Fachwelt. Nach allem, was man medizinisch über Impffolgen und medial über Images sagen kann, ergibt sich dieses Bild: Der Imageschaden für Kimmich wird deutlich größer sein als jeder Impfschaden, der ihm droht. Aber auch das ist ein Preis, den man für Freiheit bezahlen muss.

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