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#Juergen Boos traut sich was

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Juergen Boos traut sich was

Juergen Boos ist so gut gelaunt in diesem mittäglichen Digitalgespräch, als wäre er selbst noch überrascht über die eigene Chuzpe. Fürwahr: Der Mann traut sich was. Dass ihm die Pandemie seinen kühnen Plan nicht in letzter Sekunde vereitelt, kann man ihm eigentlich nur wünschen. Denn würde gelingen, was die Frankfurter Buchmesse vorhat, wären wir alle Profiteure: Nach Beratungen mit Vertretern der literarischen Welt im In- und Ausland sowie Gesprächen mit Stadt, Land und Bund hat Juergen Boos sich ein Herz gefasst – und beschlossen, die Frankfurter Buchmesse, dieses zu normalen, virusfreien Zeiten weltgrößte Treffen der Branche, im kommenden Herbst unter den dann geltenden Hygienebestimmungen tatsächlich als klassische „Präsenzveranstaltung“ zu planen. Ein für unsere Tage großes Wort, das Boos da gelassen ins Mikrofon spricht.

Sandra Kegel

Sandra Kegel

Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton.

Und er lässt Taten folgen. Von sofort an können sich Verlage aus aller Welt für die 73 .Ausgabe der Frankfurter Buchmesse, die vom 20. bis zum 24. Oktober stattfinden wird, anmelden. Konkret gesprochen, soll es also wirklich eine physische Bücherschau in den Messehallen 3 für die deutschsprachige Literatur sowie den Hallen 4 und 6 für die internationale Buchwelt sowie dem Forum und der Festhalle werden, mit real anwesenden Verlegern, Autoren, Lektoren und natürlich Lesern – ergänzt durch digitale Formate. Zugleich sind die Veranstalter vorbereitet auf alle Eventualitäten. Das Hybridmodell könne jederzeit, so heißt es, an die jeweilige pandemische Entwicklung angepasst werden. Der Schutz der Gesundheit von Ausstellern und Besuchern habe oberste Priorität. Im Fokus sollen der internationale Rechtehandel und Publikumsveranstaltungen mit Autorinnen und Autoren stehen; Ehrengast ist nach dem Ausfall im vorigen Jahr wiederum Kanada.

Frankfurt braucht es dieses Jahr

Die Pandemie hat vieles in Frage gestellt, was uns als selbstverständlich galt. Wer hätte zum Jahreswechsel 2019/20 schon geahnt, dass Kinder nur wenige Wochen später nicht mehr würden zur Schule gehen dürfen, dass ein Theaterbesuch, ein Frisörtermin, eine Runde im Wirtshaus so lange zu einem Ding der Unmöglichkeit werden könnte.

Die vielen Gespräche mit Buchmenschen in Berlin und Paris, New York und London, in unabhängigen Verlagen wie in großen Konzernhäusern hätten ihm vor allem eines klargemacht, sagt Boos: dass sich in der Buchwelt durchaus manches von dem durch digitale Kanäle auffangen lasse, was Corona temporär unmöglich gemacht habe, im Handel mit Rechten und Lizenzen etwa, und auch so mancher Austausch über Netzplattformen funktioniere. Doch ein adäquater Ersatz für das Terrain geistigen Austauschs sei das alles nicht. Deshalb höre er von überall: „Frankfurt braucht es dieses Jahr. Weil sich Kreativität auf Begegnung und Austausch stützt und nicht zuletzt auf den Zufall.“ Bei aller Anstrengung, die diese fünf Buchmessetage auch bedeuten, geben sie genau dafür den Raum.

Die französischen Verlage planen bereits einen Gemeinschaftsstand, die spanischen bereiten ihren Gastlandauftritt 2022 vor, sogar die Verlage aus Amerika, sagt Boos, die auch Ende November auf die in Mexiko stattfindende Buchmesse gehen wollen, stünden bereit, sofern denn die Flugzeuge aus den amerikanischen Verlagsstandorten New York oder Chicago Ende Oktober Richtung Europa abheben sollten. Kanada, das Land, das dieses Jahr mit mehr als dreihundert geplanten Neuerscheinungen aus 248 Verlagen aufwartet und sechzig Autorinnen und Autoren nach Frankfurt entsenden will, bastelt bereits seit Monaten an seiner Präsentation im Forum.

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