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#Kaminsky droht mit rechtlichen Schritten

Kaminsky droht mit rechtlichen Schritten

Juristische Schritte will Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) gegen den Filmproduzenten Uwe Boll unternehmen, wenn dieser sein Filmprojekt „Hanau“ wie geplant fertigstellen und öffentlich zeigen sollte. Bei dem Attentat erschoss ein rechtsextremer Hanauer vor einem Jahr neun Menschen mit Migrationshintergrund, danach tötete er seine kranke Mutter und sich selbst.

Luise Glaser-Lotz

In dem in Mainz und nicht in Hanau bereits weitgehend abgedrehten Film mit dem Titel „Hanau“ soll das Attentat vom 19. Februar 2020 als dokumentarisches Schauspiel dargestellt werden. Aufmerksam wurde man in Hanau auf das Filmprojekt durch einen Bericht in der „Bild“-Zeitung. Darin ist von „brutalen Bildern“ die Rede. Der 55 Jahre alte Filmemacher selbst geht davon aus, dass der Film für die Angehörigen nicht geeignet sein wird, weil viele Szenen nur schwer zu ertragen seien. Der Film solle vor allem der Aufklärung des Geschehens und des Versagens der Behörden, wie er es sehe, dienen, sagte Boll der Deutschen Presse-Agentur. Der Anschlag habe die wachsenden Gefahren des Rechtsextremismus deutlich gemacht. Er drehe den Film nicht für die Angehörigen, sondern für die Welt.

Zuvor kein Kontakt mit Stadt oder Opfer-Familien

Gezeigt werden soll der neunzigminütige Streifen zunächst auf Streamingkanälen. Gegen die Fertigstellung und Veröffentlichung des Films wenden sich Oberbürgermeister Kaminsky, die Stadtverordnetenvorsteherin, die Fraktionen und mehrere Opferfamilien in einem offenen Brief an Boll mit dem Appell, die Arbeiten an dem Film einzustellen. Mit fassungslosem Entsetzen habe man von dem Vorhaben erfahren. Die pseudodokumentarische Ausrichtung könne nicht davon ablenken, dass es Boll allein darum gehe, einen persönlichen Nutzen aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu ziehen, die das schreckliche Attentat nach wie vor erfahre, wirft Kaminsky dem Filmemacher vor.

Unverfroren sei, dass Boll im Vorfeld keinen Kontakt zu den Opferfamilien gesucht habe. Erste veröffentlichte Szenen verunglimpften die Toten mit einer kaum zu überbietenden Respektlosigkeit. Solle der Film zu sehen sein, werde die Stadt Strafanzeige erstatten und eine Unterlassungsklage erheben, kündigt Kaminsky an. Er widerspricht zudem der Behauptung Bolls in der „Bild“-Zeitung, das Ordnungsamt in Hanau habe versagt, weil es die Waffen des Täters nicht rechtzeitig eingezogen habe. Die Stadt Hanau sei für die Waffengesetze nicht zuständig, stellt Kaminsky klar und fordert Boll auf, diese Äußerung künftig zu unterlassen. Andernfalls werde die Stadt auch dagegen juristisch vorgehen.

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