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#Kann ich negative Zinsen von der Steuer absetzen?

Kann ich negative Zinsen von der Steuer absetzen?

Wir müssen hier nicht lange um den heißen Brei herumschreiben. Die ernüchternde Antwort für Privatanleger lautet: Nein, Negativzinsen können nicht von der Steuer abgesetzt werden. Das Bundesfinanzministerium hat sich, gleich nachdem die Europäische Zentralbank vor nunmehr sieben Jahren zu einem negativen Einlagenzinssatz übergegangen ist, mit dem Thema befasst. Es kam zu dem Schluss, dass es sich bei Negativzinsen nicht um Zinsen im Sinne des Einkommensteuergesetzes handelt. Entsprechend dürfen diese auch nicht mit anderen Kapitaleinkünften wie Positivzinsen verrechnet werden. Zinsen seien demnach definiert als ein Entgelt für die Überlassung von Kapital. Aber dem Sparer wird ja kein Kapital überlassen, weswegen seine Zahlung keine Zinsen seien, sondern als Verwahr- oder Einlagegebühr zu verstehen seien.

Daniel Mohr

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Für solche Kosten der Geldanlage hat der Gesetzgeber etwas vorgesehen: den Sparerpauschbetrag, der seit zwölf Jahren unverändert 801 Euro beträgt. Mit ihm sind also nach Ansicht des Gesetzgebers die negativen Zinsen, die immer mehr Sparer zu zahlen haben, ausreichend berücksichtigt. Die FDP hatte dieses Vorgehen kritisiert, war zuletzt im vergangenen Jahr jedoch im Finanzausschuss mit dem Vorhaben gescheitert, die Regelung zu ändern. Regierung und Grüne lehnten den Antrag ab. Die SPD verwies darauf, dass es negative Realzinsen auch früher immer wieder gegeben habe, ohne dass dies steuerlich berücksichtigt wurde, und erinnerte auch an die Möglichkeit, die Bank zu wechseln, um dem Negativzins zu entgehen.

Besser sieht es für Unternehmen aus. Sie dürfen Negativzinsen als steuerlich voll abzugsfähige Betriebsausgaben betrachten und als sonstigen betrieblichen Aufwand als „Nebenkosten des Geldverkehrs“ verbuchen. Also: dem SPD-Vorschlag folgen und eine andere Bank suchen oder Unternehmer werden.

Haben Sie Fragen rund um das Thema Geld? Bitte an Daniel Mohr unter [email protected]

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