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#Kann man angeblich unkritisches Mitläufertum performativ zum Thema machen? – Gesundheits-Check

Kann man angeblich unkritisches Mitläufertum performativ zum Thema machen? – Gesundheits-Check

Die Aktion der mehr oder weniger Schönen und Reichen „Alles dichtmachen“ hat Wellen geschlagen. Das wollten die Schauspieler, die da mitgemacht haben. Was sie sonst noch wollten und was sie erreicht haben, ist unklar. Manche von ihnen sagen jetzt, das hätten sie nicht gewollt, es wäre anders gemeint gewesen, sie seien blauäugig gewesen und hätten nicht gewusst, wer hinter der Aktion steht. Da kritisieren Medienprofils angeblich unkritisches Mitläufertum durch ebensolches. Das wollten sie aber bestimmt auch nicht.

Manche der Beiträge sind auch noch unglaublich peinlich. Es sei Jan Josef Liefers zugestanden, dass er nicht so klug wie Prof. Börne ist, aber musste er derart gedankenlos vor sich hin brabbeln? War das sein Text oder hat er das gemacht, was der den Journalisten vorwirft: einfach nur etwas nachbeten? Immerhin hat nicht von der Lügenpresse und auch nicht von der DDR 2.0 geredet, darüber muss man inzwischen wohl schon froh sein.

Was sich Richie Müller bei seiner Tütenaktion gedacht hat, ausgerechnet bei einer Erkrankung, wo viele jämmerlich um Luft ringen, will ich gar nicht erst wissen. Hoffentlich hat er gar nichts gedacht, sondern nur mitgemacht.

Über die schönen Sofa-, Pullover- und Dekoartikel-Bilder ist schon andernorts genug gesagt worden, und natürlich wären Homestorys mit Lumpenproletariats-Ambiente auch nicht besser gewesen.

Auf der Aktionsseite rudert man inzwischen hilflos im Kreis herum. Man distanziert sich von rechtem Beifall und insbesondere von der AfD, bringt aber nicht den Hauch des Nachdenkens darüber auf, warum man von der Seite so viel Beifall bekommt. Könnte es sein, dass die Aktion so sehr Querdenker-Narrative bedient, als hätten die Querdenker das Drehbuch geschrieben?

Der Versuch, die Absicht der Aktion klarzustellen, trieft zudem von selbstgerechter Arroganz. Da stehen z.B. solche Sätze:

„Wir sind bei all jenen, die zwischen die Fronten geraten sind. Den Verängstigten, den Verunsicherten und Eingeschüchterten und jenen, die verstummt sind.“

Fehlt nur noch der Satz „Wir sind das Volk“. Was mögen da die ausgepowerten Ärzte und Pflegekräfte auf den Covid-Stationen denken, was die Angehörigen derer, die für immer verstummt sind? Wie kann man, als Reaktion auf Kritik, noch so ein anmaßendes Zeug schreiben?

Eine abgehobene, privilegierte Kulturkaste kritisiert eine zuweilen ja in der Tat abgehobene Coronapolitik, sie kritisiert gedankenlosen Aktionismus, indem sie gedankenlos bei einer undurchdachten Aktion mitmacht, sie kritisiert angebliche Gleichschaltung durch eine absolut gleichgeschaltete Aktion.

Wie heißt es auf der Aktionsseite so schön: „Die Gruppe hat keinen ‚Kopf‘“. Dumm halt, dass der Ort des Nachdenkens meist der Kopf ist.

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