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#Kein Wunder in London für die Eintracht

„Kein Wunder in London für die Eintracht“

Es gibt keine Stadt, in der die Eintracht seit ihrer Rückkehr auf die europäische Bühne fern der Heimat so oft im Einsatz war wie London: In der Metropole an der Themse schied sie im Mai 2019 in einem denkbar knapp verlaufenen Elfmeterschießen, das epische Züge trug, im Halbfinale der Europa League gegen Chelsea aus, besiegte vier Monate darauf in der Gruppenphase des Wettbewerbs Arsenal und düpierte zuletzt im April auf dem Weg zum Triumph in Sevilla auch West Ham United.

Die Frankfurter kehrten also mit einer Menge besonderer Erinnerungen und guter Absichten zum ersten Champions-League-Duell auf die britische Insel zurück. In der Begegnung mit den Tottenham Hotspurs konnten sie am Mittwoch ihrer England-Bilanz aber keinen weiteren (Achtungs-)Erfolg hinzufügen, der zugleich ihre Aussichten, in der Königsklasse auch nach der Winterpause im Achtelfinale dabei zu sein, weiter gesteigert hätte.

Der Bundesliga-Achte unterlag dem Dritten der Premier League 2:3. Die Punkt-Ausbeute für die Frankfurter in der Gruppe D beträgt somit nach wie vor vier Zähler, während Tottenham nun auf sieben kommt. In der parallel ausgetragenen Partie setzte sich Olympique Marseille 2:0 bei Sporting Lissabon (beide jetzt sechs Punkte) durch. Abrechnet wird in drei Wochen, bis dahin sind für die Eintracht noch das Heimspiel gegen Marseille (26. Oktober) und der Auftritt in Lissabon (1. November) zu absolvieren.

Schwung des Gegners

Wie die Frankfurter versuchen würden, dem nicht lange auf sich warten lassenden Schwung des Gegners so zu begegnen, dass dadurch kein frühes Unheil drohte, war an der taktischen Ausrichtung ablesbar: Ein Hauptaugenmerk lag auf einem Defensiv-Block, in dem Sebastian Rode als Taktgeber Verantwortung tragen sollte, wobei zugleich die Aufstellung von Jesper Lindström (der den Vorzug vor Mario Götze erhielt), Daichi Kamadas und Randal Kolo Muanis die Hoffnung verdeutliche, auch selbst initiativ vorstoßen und Chancen kreieren zu können. Glasner hatte angekündigt, dass die Elf zum einen, was die Aufstellung betrifft, eine andere sein würde als beim Fehltritt in Bochum, er aber auch sicher sei, dass aufgrund einer Aufarbeitung der Schwachpunkte die Einstellung, mit der sich alle ans Werk machen würden, höchsten Ansprüchen genüge.

Er habe „Nullkommanull Zweifel am Charakter“ seiner Spieler, sagte der Coach, denn für eines könne er sich verbürgen, „sie werden immer alles versuchen“. An der White Hart Lane sah das anfangs erbaulich aus, später wurde jedoch die Aussichtslosigkeit ihres Tuns deutlich.

Mit Makoto Hasebe als Organisator kam in letzter Reihe vor Keeper Kevin Trapp eine Ordnungskraft hinzu, die Tuta und Evan Ndicka ein Beistand sein sollte; diesem Anspruch konnte er jedoch nicht so überzeugend wie zuletzt gerecht werden.

Schachzug funktionierte nicht

Als Linksverteidiger ersetzte Christopher Lenz den durch Schulterbeschwerden gehandicapten Luca Pellegrini und stieß dabei wiederholt an Grenzen. Auf der gegenüberliegenden Seite begann für Ansgar Knauff, der sich ebenfalls im Abschlusstraining am Oberschenkel verletzt hatte, Kristijan Jakic – auch dieser Schachzug ging nicht wie gewünscht auf.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die zunächst unerschrockene Herangehensweise der Eintracht bezahlt machte: Lindström profitierte von einer schlechten Ballannahme Eric Diers beim Aufbau, dem er so die Kugel im Strafraum abnahm – der Däne passte prompt weiter auf Muani, der zurücklegte auf Rode, der zu guter Letzt Kamada in Szene setzte. Der Japaner ließ sich die Gelegenheit aus acht Metern nicht nehmen (14. Minute).

Es war Kamadas vierter Treffer für die Eintracht bei einem Gastspiel in London. Doch die Führung hatte nicht lange Bestand. Harry Kane, der vor Wochenfrist gegen Hasebe keinen Stich bekam, narrte den Eintracht-Oldie diesmal früh und hob anschließend mit seinem Pass zwischen die Linien die Frankfurter Abwehr aus den Angeln: Die Aktion wurde formvollendet durch einen Flachschuss ins rechte Eck von Heung-min Son zum 1:1 abgeschlossen (20.).

Und weiteres Ungemach für Glasner Kollektiv ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem Jakic im Strafraum Kane von den Beinen geholt hatte, entschied der spanische Referee Carlos Grande – entgegen seiner ursprünglich Absicht – nach Intervention des Video-Assistenten doch auf Elfmeter. Die Chance ließ sich Kane nicht nehmen: Er überwand Trapp zum 2:1 (28.). Damit war das Momentum hinüber zu den Spurs gewechselte, die die Eintracht mit druckvollen Powerplay phasenweise in die Statistenrolle degradierten und in Son ein Energiebündel in ihren Reihen besaßen, das kaum zu halten war. Auf Vorlage von Pierre-Emile Højbjerg nahm der Südkoreaner eine Flanke direkt und drosch das Spielgerät mit Highspeed zum 3:1 unter die Latte (36.).

Hätte Trapp nach dem Seitenwechsel nicht in höchster Not gegen Ryan Sessegnon pariert (52.), wäre es zeitig um die Eintracht bestellt gewesen. So blieb – zumindest theoretisch – der Glaube erhalten, durch eine glückliche Fügung des Fußballschicksals in der Schlussphase noch eine Wende herbeizuführen. Und obwohl es durch den Platzverweis für Tuta (60.) an Manpower mangelte, gelang Faride Alidou tatsächlich noch der Anschlusstreffer (87.). Um die Übermacht der Spurs an diesem Abend gegen Ende ins Wanken zu bringen, genügte das aber nicht. Stattdessen verursachte Hrvoje Smolcic am Bryan Gil einen weiteren Strafstoß – doch Kane vergab diese Last-Minute-Möglichkeit (90.).

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