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#Keine Europaflagge mehr am Triumphbogen

Keine Europaflagge mehr am Triumphbogen

Über dem Grab des Unbekannten Soldaten am Pariser Triumphbogen flattert nicht länger die blaue Europafahne mit den gelben Sternen. Die Regierung hat sie wieder abmontieren lassen. Damit ist aber die Aufregung darüber nicht abgeebbt, dass der symbolträchtige Bogen zum Auftakt der französischen EU-Ratspräsidentschaft europäisch beflaggt wurde. Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen feierte das Verschwinden der EU-Flagge umgehend als „schönen patriotischen Sieg“. Zuvor hatte sie in dem blauen Tuch eine „Provokation, die jene beleidigt, die für Frankreich gekämpft haben“ ausgemacht. Sie sei „entrüstet, dass die französische Flagge über dem Grab des Unbekannten Soldaten durch die EU-Flagge ersetzt worden sei“. Le Pen forderte Präsident Macron auf, „unsere nationale Flagge“ wieder zu hissen.

Sie erweckte den Anschein, als sei der Triumphbogen ständig beflaggt, dies ist aber nicht der Fall. Nur an besonderen Feiertagen wie am 14. Juli oder zum Kriegsgedenken am 11. November hängt die Trikolore-Flagge an dem von Napoleon 1806 in Auftrag gegebenen Bogen. Zustimmung erhielt Le Pen vor allem aus der Linkspartei La France Insoumise (LFI). Der LFI-Abgeordnete Bastien Lachaud bezeichnete die Beflaggung als „Fehler“. „Der unbekannte Soldat ist nicht für Brüssel gestorben“, sagte er. Europäer wie Macron würden die Geschichte umschreiben und damit Anhängern des Nazi-Kollaborateurs Philippe Pétain die Gelegenheit eröffnen, sich mit ihrem Frontmann Eric Zemmour als wahre Patrioten vorzustellen. Der linke Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon (LFI) monierte am Montag im Radiosender France Info, Präsident Macron habe sich über das Ergebnis des Europareferendums 2005 einfach hinweg gesetzt.

Sarkozys Widerstand gegen die europäischen Symbole

Damals hatte eine Mehrheit von 55 Prozent der Franzosen den europäischen Verfassungsvertrag abgelehnt, dessen Ziel es unter anderem war, europäischen Symbolen wie der Flagge und der Hymne eine demokratische Legitimität zu verleihen. Der 2007 gewählte Präsident Nicolas Sarkozy wirkte auf der Grundlage des Referendums daraufhin, dass im Lissabon-Vertrag die europäische Flagge und die Beethovens neunter Symphonie entlehnte Hymne nicht mehr erwähnt wurden. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Fabien Roussel, beklagte, die EU-Fahne sei „Synonym für Delokalisierung und Souveränitätsverlust“.

Le Pens Rivale auf der extremen Rechten, Eric Zemmour, hielt Macron „Frevel“ vor. Er zählte schon zu den schärfsten Kritikern der Verpackungsaktion des Triumphbogens nach den Plänen des Künstlers Christo. Ihn empörte es, dass Macron das steinerne Zeugnis französischer Nationalgeschichte für ein künstlerisches Experiment freigegeben hatte. Als zwei junge Franzosen an dem verpackten Triumphbogen eine Banderole mit der Aufschrift „Ehre den für unser Vaterland gefallenen Soldaten“ entrollten und vorübergehend festgenommen wurden, solidarisierte Zemmour sich mit ihnen.

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