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#Kirchensteuer ist der wichtigste Grund für Austritte

Kirchensteuer ist der wichtigste Grund für Austritte

Der wichtigste Grund für den starken Mitgliederverlust der großen Kirchen ist die Kirchensteuer. Andere Faktoren wie schlechte Erfahrungen mit Geistlichen oder Ärger über politische Einlassungen der Kirchen spielen hingegen kaum eine Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Untersuchung der beiden evangelischen Landeskirchen Württemberg und Westfalen, die der F.A.Z. vorliegt.

Reinhard Bingener

Politischer Korrespondent für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen mit Sitz in Hannover.

Die aktuellen Zahlen der beiden Kirchen deuten zudem darauf hin, dass sich der seit 2017 bestehende Trend zu mehr Kirchenaustritten auch im Jahr 2021 weiter fortsetzt. Im Jahr 2020 ist die Zahl der Kirchenaustritte offenbar nur wegen der Sonderbedingungen durch Corona etwas zurückgegangen. In den Monaten, in denen die Standesämter offen waren, sei das „Niveau weiterhin besorgniserregend hoch“ gewesen, sagte der württembergische Oberkirchenrat Martin Kastrup der F.A.Z.

Aus der Untersuchung der Kirchenaustritte ergibt sich, dass die Ersparnis der Kirchensteuer für rund 75 Prozent der Ausgetretenen eine maßgebliche Motivation ist. Die Gründe für den Kirchenaustritt unterscheiden sich zudem stark nach Alter. Bei Personen über 40 Jahre gibt es häufig einen konkreten Anlass, zu dem sie sich über die Kirche geärgert haben.

Bei den Jüngeren ist es häufig eine allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche und besonders bei jüngeren Männern auch eine allgemeine Ablehnung von Religion. Nur vier Prozent der befragten Ausgetretenen begründeten ihren Austritt mit der politischen Haltung der Kirche. Studienautor Fabian Peters spricht von einem „signifikanten, aber überschaubaren Faktor“, der besonders bei älteren Männern zu beobachten sei.

Graffito in der Bonner Altstadt: Das Niveau der Kirchenaustritte sei „weiterhin besorgniserregend hoch“, sagt der württembergische Oberkirchenrat Martin Kastrup.


Graffito in der Bonner Altstadt: Das Niveau der Kirchenaustritte sei „weiterhin besorgniserregend hoch“, sagt der württembergische Oberkirchenrat Martin Kastrup.
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Bild: Picture-Alliance

Das kontrovers diskutierte Engagement der Kirche für die Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer führten lediglich zehn von 500 Befragten als Grund für ihren Austritt an. „Unsere Vermutung war, dass das eine größere Rolle spielt“, sagte Peters der F.A.Z.

Die Debatte über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche wirkt sich hingegen stark auf die evangelische Kirche aus. „Wir werden nicht voll, aber weitgehend in die Mithaftung genommen“, sagte der württembergische Oberkirchenrat Kastrup.

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