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#Köln hakt nach: Was kostet es, Karnevalsprinz zu sein?

Der kölsche Liedermacher Wicky Junggeburth wusste schon vor über 30 Jahren, welches Amt in Köln zu den wichtigsten (und prestigeträchtigsten) überhaupt gehört. Die Rede ist natürlich vom Amt des Karnevalsprinzen, das Junggeburth in dem Krätzje „Einmol Prinz zo sin“ besingt. Kürzlich hat das Festkomitee Kölner Karneval das Dreigestirn für die Session 2024 vorgestellt – der Elfte im Elften rückt schließlich immer näher.

Prinz wird diesmal der 29 Jahre alte Unternehmer Sascha Klupsch, genannt „Prinz Sascha, der I.“. Grund genug, mal einen genaueren Blick auf die Wahl zum Prinzen zu werfen – und besonders auf die Kosten, die mit der Position verbunden sind. Denn die, so viel sei verraten, sind ziemlich hoch.

Karnevalsprinz ist ein sechsstelliges Vergnügen

Von einem ehemaligen Karnevalsprinzen, der anonym bleiben möchte, haben wir erfahren, dass es sich um eine niedrige sechsstellige Gesamtsumme handelt. Einen exakten Betrag wollte er uns nicht nennen, überhaupt schweigen sich die meisten Beteiligten über die Kosten aus. Lediglich Häppchenweise kommen ab und an Zahlen an die Öffentlichkeit. So hat der Kölner Stadt-Anzeiger vor einigen Monaten berichtet, dass allein das maßgeschneiderte Ornat um die 15.000 Euro kostet. Prunkvoll kann er, der Kölner Karneval.

Außerdem müsse der Prinz verschiedene Schulungen selbst bezahlen und – zumindest in Teilen – für die Unterkunft im „Prinzen-Hotel“, dem Dorint am Heumarkt, aufkommen. Dort übernachtet das Dreigestirn von Januar bis Aschermittwoch. Weitere Kostenpunkte sind das traditionelle Prinzenfrühstück mit hunderten geladenen Gästen und das Wurfmaterial für den Rosenmontagszug. So kommt schnell ein ganzer Batzen Kohle zusammen.

Ohne eine prall gefüllte Geldbörse bleibt der Traum vom Karnevalsprinz eben genau das: ein Traum.

Die Gesamtkosten werden zwar am Ende geteilt – zwischen dem Festkomitee, der Karnevalsgesellschaft des Dreigestirns und dem Dreigestirn selbst –, doch auf den Prinzen kommt trotzdem eine ordentliche Rechnung zu. Und bei der, so der ehemalige Prinz, spielt auch der Verdienstausfall während der Session eine große Rolle. Schließlich besteht das Dreigestirn oft aus erfolgreichen Unternehmern und Geschäftsleuten – und die können ihrer täglichen Arbeit während der Karnevalszeit natürlich nicht in vollem Ausmaß nachgehen.

Zwar übernehmen die Karnevalsgesellschaften bei in ihren Augen besonders gut geeigneten Kandidaten schon mal einen höheren Anteil der Kosten, aber trotzdem steht fest: Ohne eine prall gefüllte Geldbörse bleibt der Traum vom Karnevalsprinz eben genau das: ein Traum.

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