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#Königin Silvia wird 80: Die Retterin der schwedischen Monarchie

Königin Silvia gilt als freundlich und zugänglich. In Schweden ist „die Deutsche“ viel beliebter als ihr Ehemann – auch Ungereimtheiten schaden ihrem Ansehen nicht. Nun wird sie 80 Jahre alt.

Es war ein besonderes Jahr für das schwedische Königshaus mit gleich zwei Jubiläen: Vor 500 Jahre wurde Gustav Vasa zum schwedischen König gekrönt, vor 50 Jahren kam Carl XVI. Gustaf an die Macht – oder an das, was davon in Schweden noch übrig ist. Im riesigen Schloss im Herzen Stockholms feiert sich das Königshaus derzeit deswegen selbst mit einer Ausstellung. Darin werden Objekte aus der langen Geschichte des Königshauses gezeigt: reich verzierte Vasen, prunkvolle königliche Uniformen. Auch die Monarchen sind Thema, Carl XVI. Gustaf ist der 20. von ihnen. Seine Frau aber, Königin Silvia, kommt kaum vor.

Julian Staib

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Dabei war die Heirat mit der bürgerlichen Silvia Renate Sommerlath, die an diesem Samstag 80 Jahre alt wird, aus Sicht vieler Schweden zen­tral für das Königshaus. „Die Deutsche“ gilt als Retterin der Monarchie. Silvia Sommerlath wurde in Heidelberg geboren, absolvierte eine Dolmetscherausbildung. Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München war sie für die VIP-Gäste zuständig und traf auf ihren späteren Ehemann. Die Hochzeit verbesserte das Ansehen des schwedischen „Partyprinzen“ und Playboys erheblich.

Wirklich geschätzt aber wurde Carl XVI. Gustaf nie. Zu spröde blieben seine Auftritte, zu häufig war die Rede von Skandalen. Mit seiner Rolle tat er sich schwer. In Schweden ist der ­Monarch per Verfassung jeglicher formeller Macht beraubt, das meiste ist nur noch Staffage. Was dem König bleibt, ist das Wort. Carl XVI. Gustaf vermochte das selten zu nutzen.

Schweden lachte über SIlvias Verwandtschaft

Königin Silvia hingegen schon. Sie wird im Land für ihre souveräne und unprätentiöse Art geschätzt. Auch Ungereimtheiten schadeten ihrem Ansehen nicht, wie kürzlich die Aufregung um ihren Neffen Patrick Sommerlath, den die Königin einst bei sich aufgenommen hatte. Er soll sich Sex bei einer thailändischen Masseurin gekauft haben – in Schweden eine Straftat. Patrick Sommerlath stritt alles ab, tauchte aber unter – und Schweden lachte über die königliche Verwandtschaft. Der Königin konnte das nichts anhaben. Geschätzt wird sie auch deswegen, weil sie schwierige Themen anspricht. So engagiert sie sich für Kinder und Jugendliche, die Opfer sexualisierter Gewalt wurden.

Im November: Königin Silvia zu Besuch in Deutschland, hier auf einem Foto mit Kerstin Claus, der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung


Im November: Königin Silvia zu Besuch in Deutschland, hier auf einem Foto mit Kerstin Claus, der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung
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Bild: Lucas Bäuml

In einem aktuellen Buch wird Königin Silvia als freundlich und zugänglich beschrieben. Doch könne sie auch stur und willensstark sein. Wenn sie wolle, dass etwas erledigt werde, sorge sie auch dafür, heißt es. Sie wolle die Welt verändern und fordere zuweilen ihren Stab arg.

Mitte der Woche nun gab es im Stockholmer Schloss einen Empfang zu ihren Ehren. Sie erschien mit ihrem Mann, strahlend wie immer, in einem weihnachtlich roten Kleid von Chanel. Zu dem Anlass hatte sie sich vor allem Spenden für Kinder in der ­Ukraine gewünscht, die infolge der ­Invasion psychisch erkrankt sind. Doch nicht alle hielten sich daran.

Regierung und Reichstag überreichten gemeinsam ein Präsent, das Geschenk des schwedischen Volkes sozusagen. Was aber schenkt man einer Frau, die schon alles hat? Man entschied sich für eine kleine Tisch­dekoration. Ein Schachbrett, zusammen mit einer silbernen Figur, entworfen von einer Künstlerin. Titel: „Damengambit“, wie die bekannte Eröffnung im Schach. Reichstagspräsident Andreas Norlén sagte, ­damit ­solle einer großartigen Vertreterin des Landes Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ministerpräsident Ulf Kristersson teilte mit: „Lassen Sie dieses Geschenk zum Symbol eines starken weiblichen Vorbilds und zum Symbol Schwedens werden.“

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