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#Königlicher Empfang mit Jubel und Protesten

„Königlicher Empfang mit Jubel und Protesten“

Jahrzehntelang lang trug der frühere britische Kronprinz Charles den Titel Prince of Wales – am Freitag besuchte er den Landesteil, der so sehr Teil seiner Identität geworden ist, zum ersten Mal als König. Der Aufenthalt in Cardiff schloss seinen Reise-Reigen ab, der ihn zuvor nach Schottland und Nordirland geführt hatte. Nach einem Gedenkgottesdienst zu Ehren seiner verstorbenen Mutter in der Kathedrale von Cardiff nahm er im walisischen Parlament Kondolenzreden von Sennedd-Präsidentin Elin Jones und Ministerpräsident Mark Drakeford entgegen, die er zum Teil auf Walisisch beantwortete. Wales habe seiner Mutter „besonders am Herzen gelegen“, sagte er.

Später traf er Drakeford noch zum persönlichen Gespräch, ebenso Glaubensvertreter und Wohltäter. Charles wurde mit Jubel empfangen, passierte aber auch Demonstranten. Still hielten walisische Nationalisten, Unabhängigkeitsaktivisten und Gewerkschafter Schilder hoch, auf denen „Wir wollen wahre Demokratie – eine walisische Republik” stand oder „Schluss mit dem Prince-of-Wales-Titel”.

Die Demonstranten begingen an diesem Freitag den „Owain Glyndŵr Day”, der vielfach wegen der Trauerperiode für Königin Elisabeth abgesagt worden war. An dem Jahrestag wird des letzten Walisers gedacht, der den Titel „Prince of Wales” getragen hatte. Seit der englische König Henry V. 1415 den Unabhängigkeitskampf der Waliser zu seinen Gunsten entschieden hatte, wurde der Titel ausschließlich von englischen und später britischen Kronprinzen getragen. Unabhängigkeitsbefürworter und Republikaner betrachten dies als Symbol der Fremdbestimmung und fordern seit Langem, dass die Kronprinzen den Titel ablegen sollen. Charles hatte in seiner ersten Ansprache als König den Titel an seinen Sohn William weitergegeben.

Proteste während der Trauerperiode schädlich?

Dass Charles die wenig überraschende Übergabe so rasch nach dem Tod seiner Mutter bekannt gegeben habe, „ließ viele von uns denken, dass wir reagieren müssen”, sagte am Morgen einer der Protestorganisatoren, der frühere Abgeordnete von Plaid Cymru, Bethan Sayed. Ihm werde ständig gesagt, dies sei nicht die Zeit, um über die Zukunft von Wales zu sprechen, „aber wenn die Monarchie zu einem neuen König wechselt, ist es genau die richtige Zeit”, sagte er.

Drakeford, der als Labour-Mann mehr Autonomie für seine Nation anstrebt, aber keine Eigenstaatlichkeit, nannte die Proteste am Morgen „rechtmäßig aber nicht respektvoll”. Sie würden zu einer Fußnote des Tages werden. Gleichzeitig gab Drakeford zu bedenken, dass Demonstrationen während der Trauerperiode „der Sache eher schaden”. In Edinburgh hatte die Polizei Anfang der Woche schottische Unabhängigkeitsaktivisten und Republikaner festgenommen, die während der Sarg-Prozession protestiert hatten. Dies wurde von Bürgerrechtlern kritisiert.

Charles hat sich in den vergangenen Jahrzehnten besonders um die Gunst der Waliser bemüht. Vor seiner Investitur als Prince of Wales im Jahr 1969 hatte er zehn Wochen an der Universität in Cardiff verbracht, um bei einem Privatlehrer die Sprache und die Geschichte der Nation zu erlernen. Bei der Krönungszeremonie, die live im Fernsehen übertragen wurde, trug er seinen Eid zum Teil in Walisisch vor. Ob sich William in ähnlicher Weise ins Zeug legen wird, ist noch ungewiss. Der walisische Ministerpräsident Drakeford, der darüber mit dem Kronprinzen gesprochen hat, sagte am Freitag in der BBC, dass niemand in Wales „Wunder erwartet”.

Die Amtseinführung Charles lasse sich „nicht kopieren”, auch sei „das Wales von 2022 ist nicht mehr das Wales von 1969”. Offenbar will sich William wie sein Vater in Wales die walisische Krone aufsetzen lassen, wenn auch in einer abgespeckten Zeremonie. Diese wird erst nach der Krönung Charles III. in London erwartet, die wiederum im kommenden Jahr zu einem noch nicht angekündigten Zeitpunkt stattfinden soll.

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