Nachrichten

#Schlechte Kampfpiloten haben keine Lieder

Inhaltsverzeichnis

Schlechte Kampfpiloten haben keine Lieder

Mit seinem neuen patriotischen Kriegsfilm „Dewjatajew“ beschert der kasachisch-russische Regisseur Timur Bekmanbetow, dessen Fantasy-Thriller „Wächter der Nacht“ einst dem kommerziellen russischen Kino seinen ersten internationalen Erfolg verschaffte, Russlands Popkultur endlich einen frischen und zugleich historisch fundierten Heldenmythos. Der wird umso dringender benötigt, als die erst vor fünf Jahren aufwendig verfilmte Legende von den 28 Kämpfern des Generals Panfilow, die 1941 während der Schlacht vor Moskau die deutschen Panzer stoppten und dabei den Heldentod starben, nachweislich von einem damaligen Frontreporter erdichtet worden war. Die Figur des Kampfpiloten Michail Dewjatajew (1917 bis 2002), der im Juli 1944 von den Deutschen abgeschossen und als Zwangsarbeiter in der Raketenversuchsstation Peenemünde eingesetzt wurde, von wo er mit einem neuen Heinkel-Bomber auf sowjetisch kontrolliertes Gebiet fliehen konnte, ist ein ideales Actionfilmsujet, erklärt Bekmanbetow, den wir per Videotelefonat in Dewjatajews Wahlheimatstadt Kasan erreichen. Das dreizehnte Kind einer mordwinischen Bauernfamilie war als Jugendlicher in die Wolgastadt geflohen, weil er verbotenerweise Ähren vom Kolchosfeld gesammelt hatte, und wurde dort Pilot. Dewjatajew war wegen erfolgreicher Abschüsse deutscher Flugzeuge bereits hochdekoriert, als seine Maschine über Polen kaputt geschossen wurde und er, offiziellen Zeugnissen zufolge, mit seinem Fallschirm bewusstlos zu Boden stürzte.

Bekmanbetow lässt seinen Darsteller Pawel Lutschnikow die herannahenden Deutschen beschießen und sogar die Pistole gegen sich richten, bevor er das Bewusstsein verliert. Damit rette er die Ehre seines Helden, sagt der Regisseur. Alle Sowjetoffiziere, die in Gefangenschaft gerieten, hätten, da Stalin sie zu Vaterlandsverrätern erklärt hatte, die Umstände ihrer Gefangennahme in etwa so geschildert. Der Film wurde mit logistischer Unterstützung des russischen Verteidigungsministeriums produziert, lief in Russland kurz vor den Maifeiertagen an, erzielte aber bisher einen nur mäßigen Publikumserfolg.

Ein erfundener Kamerad als Kontrast

Da Dewjatajews NKWD-Akte von der Staatssicherheit weiterhin geheim gehalten wird, stützt Bekmanbetows Drehbuch sich vor allem auf die Memoiren des Piloten und die Erinnerungen seines Sohnes. Um der Geschichte auch moralisch-psychologische Dramatik zu verleihen, erfindet er als Alter Ego des Helden einen Kameraden von der Flugschule, der wie er in Gefangenschaft geriet, im Gegensatz zu ihm sich aber in den Dienst der Deutschen gestellt hat. Der Freund drängt ihn, das Gleiche zu tun, als Argumente dienen außer der schicken Uniform auch deutsches Bier und deutsche Wurst. Als der Held das ausschlägt, kommt er ins Konzentrationslager Sachsenhausen, wo er einen gescheiterten Fluchtversuch nur überlebt, weil der Barbier ihm einen falschen Namen auf die Sträflingskutte näht. Dem Vater des Vaterlandsverräters in Kasan wurde unterdessen dieser als gefallen gemeldet. In einer hochemotionalen Nachkriegsszene wird dieser Vater dem heimgekehrten Dewjatajew wegen dessen Gefangenschaft bittere Vorwürfe machen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!