Nachrichten

#Kontroverse beim ESC: Auch zweites Lied aus Israel soll abgelehnt worden sein

Inhaltsverzeichnis

Inzwischen äußert sich sogar Israels Staatspräsident zum Streit um den ESC-Beitrag seines Landes. Nun soll die Europäische Rundfunkunion auch mit einem Kompromiss nicht einverstanden gewesen sein.

In Israel hat die diesjährige Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) inzwischen die höchste politische Ebene erreicht. Schon am Wochenende hatte sich Staatspräsident Izchak Herzog zu Wort gemeldet und betont, wie wichtig es für Israel sei, beim ESC anzutreten, weil es eine Bühne für Hunderte Millionen von Zuschauern sei. Auch Außenminister Israel Katz meldete sich zu Wort: Israel habe das Recht, über das zu singen, was es durchgemacht habe, sagte er. Und es auch so zu nennen, „wie wir wollen“. Stein des Anstoßes ist das Lied „October Rain“, das der öffentlich-rechtliche Sender Kan für seine Kandidatin Eden Golan ausgewählt hat. Das Lied, das Kan der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zur Prüfung vorgelegt hatte, soll von ihr als zu politisch abgelehnt worden sein. Das Lied bezieht sich auf den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem mehr als tausend Zivilisten getötet wurden.

Israels Rundfunk- und Fernsehbehörde (IPBC) hatte vergangene Woche zunächst mitgeteilt, dass Kan kein weiteres Lied ins Rennen schicken werde, vielmehr werde sich Israel dann vom ESC in Malmö zurückziehen. „Wir werden das Lied nicht ersetzen, und wir werden den Text nicht ändern“, stellte der Sender vergangenen Donnerstag klar. Am Mittwoch wurde dann aber bekannt, dass Kan doch ein weiteres Lied der EBU zur Prüfung vorgelegt hat.

Auch dieses sei allerdings abgelehnt worden, zitiert die israelische Website Ynet „Quellen aus dem Außenministerium“. Am Lied „Dancing Forever“ hat unter anderen die 20 Jahre alte Eden Golan mitgeschrieben. Auch sein Text bezieht sich auf den 7. Oktober, vor allem auf das Nova-Musikfestival, bei dem allein 364 Personen von Hamas-Terroristen getötet worden waren.

Eden Golan bereitet sich weiter vor

Eden Golan, deren Vater aus Lettland stammt, ihre Mutter ist aus der Ukraine, kehrte erst vor zwei Jahren nach Israel zurück. Zuvor lebte sie 13 Jahre lang in Moskau. Sie hatte sich vor zwei Tagen erstmals zu der Kontroverse um das Lied „October Rain“ geäußert. Sie wolle ihr Heimatland repräsentieren, und sie glaube an das Lied. Dementsprechend bereite sie sich weiter auf die Teilnahme in Malmö im Mai vor.

Zu den Regeln des ESC gehört auch, dass der Wettbewerb eine unpolitische Veranstaltung zu sein hat. „Alle teilnehmenden Rundfunkanstalten einschließlich der ausrichtenden Rundfunkanstalt haben dafür Sorge zu tragen, dass innerhalb ihrer jeweiligen Delegationen und Teams alle erforderlichen Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass der ESC in keinem Fall politisiert und/oder instrumentalisiert wird.“ Gegen diesen Grundsatz verstoßen laut EBU die beiden vorgeschlagenen Lieder.

Erst Anfang des Monats hatte der Generaldirektor der EBU, Noel Curran, die Teilnahme Israels bestätigt, nachdem Künstler unter anderem in Island, Finnland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Spanien und Slowenien den Ausschluss des Landes gefordert hatten. Schließlich sei auch Russland nach dem Überfall auf die Ukraine 2022 vom ESC ausgeschlossen worden, so die Argumentation. Dasselbe tue Israel nun im Gazastreifen. Curran schrieb daraufhin, dass beim ESC keine Regierungen gegeneinander anträten, sondern öffentlich-rechtliche Rundfunksender, die Mitglieder der EBU seien. Und Israels öffentlich-rechtlicher Sender Kan erfülle auch dieses Jahr alle Grundvoraussetzungen und EBU-Regeln, um teilnehmen zu dürfen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!