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#Koschinat, der „Alm-Rocker“

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„Koschinat, der „Alm-Rocker““

Es war eine Woche der Knalleffekte, die Arminia Bielefeld, den auf Rang 16 der zweiten Liga gesunkenen Bundesliga-Absteiger, zu Beginn durchrüttelte und am Ende aufrüttelte.

Zuerst lieferte die Mannschaft am vorigen Sonntag beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig ein Achterbahnspiel ab, das die mitgereisten Fans und Klubverantwortlichen anfangs begeisterte und schlussendlich entsetzte. 3:0 geführt und am Ende mit einem 3:3 noch gut bedient: Die Schussfahrt in Richtung Dritte Liga setzte sich nach kurzer Hochphase fort. Zeit zu handeln, um den Trend zu brechen.

Also wurde am Montag der nach zwölf großteils guten Jahren ob einer Reihe schlechter Entscheidungen zum Gesicht der Krise mutierte Sportgeschäftsführer Samir Arabi entlassen. Tags darauf musste auch Trainer Daniel Scherning gehen, der den nach vier Niederlagen zu Saisonbeginn gefeuerten Italiener Uli Forte ersetzt hatte, ohne die Mannschaft stabilisieren zu können.

Am Donnerstag stellten die Ostwestfalen dann Uwe Koschinat als neuen Coach vor – in der bangen Hoffnung, diesmal den Richtigen für eine Mannschaft, die auf der Suche nach der verlorenen Klasse war, gefunden zu haben. Der 51 Jahre alte Rheinländer hatte sich zuvor bei kleineren Klubs wie Fortuna Köln und dem SV Sandhausen mit seiner zupackenden, mitreißenden Art bewährt. Er sei ein Mann mit dem „Vollgasgeber-Gen“, kündigte Finanzgeschäftsführer Christoph Wortmann bei der Präsentation des mutigen und im Zweifel optimistischen Koblenzers an.

Der versprach sogleich, die Alm, an guten Tagen eine Stimmungshochburg des deutschen Fußballs, zu „rocken“ – und hielt Wort. Am Samstag, als der SV Darmstadt 98 als Zweitligatabellenführer anreiste, sah es zunächst aber so aus, als sollte sich die Serie der manchmal auch unglücklichen Niederlagen des DSC Arminia fortsetzen. Die Hessen machten aus ihrer zweiten Chance das 1:0 durch den handlungsschnellen Österreicher Mathias Honsak, der nach einem Pfostenschuss vor der Pause seine nächste Gelegenheit zum 1:0 nutzte (54.). Zwei Minuten später stürmte dessen schweizerischer Kollege Filip Stojilkovic auf das Bielefelder Tor zu, brachte es aber nicht fertig, sein Solo zu vollenden, weil ihm der Bielefelder Manuel Prietl in die Parade fuhr.

Was dann folgte, war eine rauschhafte halbe Stunde, in der die von Koschinat auf Touren gebrachten Arminen ihr Potenzial endlich mal ausspielten. Der Kapitän, Rekordspieler (408 Auftritte im Bielefelder Trikot) und Rekordtorschütze Fabian Klos legte dem Kollegen Prietl den Ball per Kopf perfekt vor, so dass dessen wuchtiger Kopfball zum 1:1 traf (72.). Zum großen Finale traf Prietls eingewechselter österreichischer Landsmann Benjamin Kanuric mit einem perfekten Außenristdropkick in den Torwinkel (90.+1). „Ich bin durchgedreht“, beschrieb Koschinat sein Hochgefühl, als Kanuric die Zeichen auf Sieg gestellt hatte.

Käpt’n Klos, mit 35 Jahren auf dem Schlussbogen seiner Karriere, setzte mit seinem Schuss ins leere Tor (90.+4) das I-Tüpfelchen auf eine Woche der Bielefelder Zäsur, in der am Ende laute „Uwe, Uwe“-Rufe unüberhörbar darauf deuteten, dass der DSC Arminia nach einer bislang lähmenden Saison einen neuen Frontmann gefunden zu haben scheint, der seine wochenlang verzagten Spieler prompt auf Touren gebracht hat.

Koschinat war danach so vernünftig, den heiß ersehnten Tageserfolg richtig einzuordnen: „Das war ein erster Schritt“, hob er hervor, „wir müssen noch eine Menge Vollgas geben.“ Nur zu, sagten sich Spieler und Fans dieses Klubs, der am Samstag sein fast schon verlorenes Selbstwertgefühl wiederentdeckt hat.

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