#Kritik an Wegfall der Isolationspflicht
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„Kritik an Wegfall der Isolationspflicht“
Die Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, dass die meisten Corona-Infizierten sich von Mai an nur noch freiwillig in Isolation begeben sollen, ist auf scharfe Kritik gestoßen. „Isolationsregeln sollten bei einer Corona-Infektion weiterhin gelten“, sagte der Gesundheitspolitiker der Grünen, Janosch Dahmen, am Dienstag. Es sei „wirklich inakzeptabel“, nur noch auf eine freiwillige Isolation zu setzen, sagte Thorsten Frei, der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag.
Die Entscheidung laufe auf eine „Durchseuchung der Bevölkerung“ hinaus. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Amira Mohamed Ali, sagte, die Corona-Politik sei „an Unlogik nicht mehr zu überbieten“. Der Sozialverband VdK verurteilte den Beschluss besonders scharf. „Die Politik gefährdet Menschenleben“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sieht Gefahren für Alte, Kranke und Behinderte. „Für die Hochrisikogruppe wird es immer gefährlicher“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Beschluss verteidigt. Es gehe dabei um „eine technische Verbesserung, die den Gesundheitsämtern mehr Möglichkeiten geben wird, die Pandemie zu bewältigen“, sagte Lauterbach in Berlin. Bei den derzeit hohen Fallzahlen kämen Anordnungen sehr oft unvollständig oder zu spät.
„Praktisch ändert sich nicht viel“
Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes hält den Wegfall von Isolation und Quarantäne nur bei Personen ohne Anzeichen einer Erkrankung für richtig. Statt ungezielter Bürgertestungen sollte ausschließlich noch anlassbezogen getestet werden“ sagte Elke Bruns-Philipps, stellvertretende Vorsitzende des Verbands.
Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, argumentierte ähnlich wie Lauterbach. „De facto wurden in den vergangenen Monaten die Isolations- und Quarantäneregeln von den Gesundheitsämtern kaum kontrolliert. Daher war auch bisher schon die Eigenverantwortung der Menschen gefragt“, sagte Weigeldt der F.A.Z. „Praktisch ändert sich durch die neuen Regelungen folglich nicht viel.“ Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, lobte die geplante Änderung in der Zeitung „Rheinische Post“ als „richtigen Schritt“.
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