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#„Langweiler“-Aktien bringen es immer

„Langweiler“-Aktien bringen es immer

Das aktuelle Szenario um die amerikanische Präsidentenwahl haben wohl nur die allerwenigsten in dieser Form erwartet. An den Börsen wiederum blieben bis zuletzt die Investoren gelassen. „Sollte dann ein ausgedehnter politischer und rechtlicher Kampf um das Wahlergebnis folgen, würde sich für die Finanzmärkte aufgrund der erhöhten Unsicherheit ein viel gefürchtetes Bärenszenario bewahrheiten“, kommentiert Christian Hantel, Anlageexperte bei Vontobel, das Geschehen, relativiert aber gleich: „Allerdings dürfte es sich dabei nur um eine vorübergehende Erscheinung handeln.“

Erinnerungen an das Jahr 2000

Dennoch werden bei dem einen oder anderen Anleger jetzt vielleicht Erinnerungen an das Jahr 2000 wach, als bei der damaligen Präsidentenwahl die Ergebnisse erst Mitte Dezember vorlagen. Die Aktienmärkte fielen in der Zeit zwischen Wahltag und Ergebnis um 7 Prozent. Ob es sich in diesem Jahr ähnlich verhält, bleibt abzuwarten.

Langfristig orientierte Anleger können einem solchen Szenario zumindest ein bisschen aus dem Weg gehen, in dem sie Aktien im Depot haben, die zwar „langweilig“ klingen mögen, sich aber nur selten von kurzfristigen Marktverwerfungen anstecken lassen. Dazu gehören klassischerweise die defensiven Konsumgüterwerte. Einer davon ist der amerikanische Konzern Johnson & Johnson (J&J).

Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg


Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg
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Bild: Christoph Scherbaum

In seiner Konsumgütersparte bietet J&J beispielsweise die Listerine Mundspülung oder die Penaten Babypflegeprodukte an, während im Bereich Medizinprodukte zum Beispiel Lösungen für den Wundverschluss zu finden sind. Für den Bereich Pharma ist Janssen aus Belgien zuständig. Als Pharmazie- und Konsumgüterkonzern darf J&J mit seinen mehr als 130.000 Mitarbeitern weltweit gleich aus mehreren Gründen zu den sogenannten defensiven Werten gezählt werden.

Ein ehrenwerter Dividendenaristokrat

Defensive Aktien schaffen es selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine gute Performance abzuliefern und den Anteilseignern eine attraktive Dividende zu zahlen. J&J gehört zu den absoluten Dividendenaristokraten – die Ausschüttung konnte 58 Jahre in Folge angehoben werden.

Auch im Zuge der Corona-Krise hat sich der Konzern gut behauptet und nach Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal 2020 sogar seine Jahresziele angehoben. Die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie stieg von 7,75 bis 7,95 Dollar auf 7,95 bis 8,05 Dollar, während die Umsatzprognose von 79,9 bis 81,4 Milliarden Dollar auf 82,0 bis 82,8 Milliarden Dollar angehoben wurde.

Für das dritte Quartal wurde im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus in Höhe von 1,7 Prozent auf 21,1 Milliarden Dollar ausgewiesen, während der Nettogewinn auf 3,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt wurde. Für die gute Performance waren eine Erholung der Konsumgütersparte nach der Corona-Delle sowie die starke Nachfrage nach Medizinprodukten in der Pharma-Sparte verantwortlich.

Starke Aktienkurs-Entwicklung

Für die J&J-Aktie ging es in den vergangenen Jahren stetig nach oben. Dabei wurde zuletzt im April dieses Jahres ein neues Allzeithoch bei 157 Dollar verzeichnet. Im Anschluss wechselten die Notierungen in einen volatilen Seitwärtslauf und setzten bis Ende Oktober in der Spitze auf rund 134 Dollar zurück. Seitdem hat sich die Aktie zeitweise wieder in den Bereich der 139 Dollar-Marke nach oben gearbeitet und ist wieder nahe der 200-Tage-Linie.


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Die Credit Suisse stuft beispielsweise die Aktie als „Outperformer“ ein und sieht ein Kursziel von 163 Dollar – was oberhalb des Rekordhochs vom April bei 157 Dollar liegen würde. Mittelfristig eröffnet sich laut Chartanalyse sogar ein Gewinnpotenzial von über 40 Prozent.

Es sind „langweilige“ defensive Aktien wie Johnson & Johnson, mit denen Anleger langfristig gute Renditen für den persönlichen Vermögensaufbau erzielen können. Wer auf die J&J-Gewinne aus Schmerztabletten, Mundwasser oder Seife schon vor zehn Jahren setzte, konnte seine Aktien-Position ganz entspannt mehr als verdoppeln und nebenbei noch Dividende kassieren.

Dennoch: Das Jahr 2020 wird auch J&J zusetzen. Am Ende sollte laut dem Konzern das Ergebnis aber reichen, um die Dividende einmal mehr anzuheben. An diesem Szenario dürfte sich auch in den nächsten Quartalen und Jahren nicht viel ändern. Starke Konsummarken werden immer gekauft und benötigt – ganz gleich wer im Weißen Haus regiert.

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