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#Lars Feld bleibt in Freiburg

Lars Feld bleibt in Freiburg

Der frühere Vorsitzende des Sachverständigenrates Lars Feld hat überraschend das Angebot abgelehnt, als Direktor an das Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien zu wechseln. „Ich freue mich, weiter an der Uni Freiburg und am Walter Eucken Institut wirken zu können“, teilte Feld am Freitagabend in einer schriftlichen Erklärung mit. Der Wechsel hatte als sehr wahrscheinlich gegolten – in Österreich hatte man seit Monaten auf eine Zusage des Forschers gewartet. Feld war zudem Favorit von Österreichs Finanzminister Magnus Brunner für den im Nachbarland sehr prestigeträchtigen Posten.

Johannes Pennekamp

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaftsberichterstattung, zuständig für „Die Lounge“.

Der 55 Jahre alte Finanzwissenschaftler, der bis zum Jahr 2021 dem Rat der sogenannten Wirtschaftsweisen vorgesessen hatte, begründete seine Absage nun unter anderem damit, dass das Wiener Institut umstrukturiert und vor allem im finanzwissenschaftlichen Bereich gestärkt werden müsse – was „nicht ohne Querelen ablaufen und zu Belastungen führen“ würde. Zudem spielte Geld bei der Entscheidung offenbar eine wichtige Rolle. Die Österreichische Nationalbank habe ihre Grundfinanzierung für das Institut kürzlich auf eine Projektfinanzierung umgestellt, was in den Augen Felds offenbar zu finanziellen Unsicherheiten führt. Die Nationalbank habe dem Institut zwar zugesagt, dass dadurch keine Nachteile entstünden, dem „aber nicht im Grundsatz Taten folgen“ lassen, so Feld. Er schlussfolgerte: „Insgesamt wäre der Wechsel nach Wien also nicht ohne Risiken.“y

„Die Lage offenkundig nicht richtig eingeschätzt“

Etwas anders wird die Sache in der österreichischen Zeitung „Der Standard“ vom IHS-Kuratorium-Chef Franz Fischler dargestellt. Feld hätten demnach bei einem Weggang aus Deutschland hohe Einbußen in der Pension gedroht. Das zu kompensieren hätte das Institut demnach gut eine Million Euro gekostet – wozu man finanziell nicht bereit gewesen sei, heißt es in dem Artikel. Feld habe daraufhin erklärt, er könne an der Universität in Deutschland eine Beurlaubung erwirken und so doch nach Österreich kommen, ohne seine Ansprüche zu verlieren. „Hier hat er die Lage aber offenkundig nicht richtig eingeschätzt“, wird Fischler zitiert. Auch die Finanzierungssituation des IHS sei für 2022 geklärt, so der Kuratorium-Chef. Zu der Frage der Pensionsansprüche äußerte sich Feld in seiner Erklärung nicht.

Weil sich die Verhandlungen zwischen Feld und dem Institut in die Länge gezogen haben, war zuletzt gemutmaßt worden, ob Feld nicht vielleicht auf einen Posten in Berlin spekuliert, beispielsweise im Bundesfinanzministerium. Feld, die wohl bekannteste ordoliberale Stimme im deutschsprachigen Raum, gilt als Vertrauter von Finanzminister Christian Lindner. Davon ist in Felds Erklärung nun aber nicht die Rede. Darin heißt es, er nehme das Bleibeangebot seiner Universität und des Landes Baden-Württemberg an: „Die wirtschaftspolitische Diskussion in Deutschland kann eine ordnungspolitische Stimme gut gebrauchen. Es herrscht dahingehend ja kein Überfluss.“

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