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#Leylah Fernandez gegen Emma Raducanu

Leylah Fernandez gegen Emma Raducanu

Wenn es zu den tollsten Dingen im Sport gehört, dass jederzeit alles möglich ist, wie soll man dann erklären, was gerade in New York passiert? Denn gehen die Ereignisse dieser spektakulären US Open 2021 nicht über das normal Mögliche ein gewaltiges Stück hinaus? An diesem Samstag (22.00 Uhr MESZ bei Eurosport) um kurz vor halb fünf Ortszeit werden Leylah Fernandez und Emma Raducanu im Arthur Ashe Stadium erscheinen, zum ersten Finale zweier Teenager seit 1999, als Serena Williams gegen Martina Hingis gewann.

Die eine ist gerade 19 Jahre alt, die andere 18. Und die Welt des Tennis reagiert geradezu trunken vor Begeisterung über den Auftritt der beiden, die aus der dritten Reihe kamen und dem Turnier das Licht der hellsten Sterne schenkten. Zu beschreiben vielleicht mit den Worten von Emma Raducanu: „Eine Überraschung. Ein Schock. Verrückt. All das zusammen.“

Es sind unterschiedliche Wege, auf denen sie mit Raketenantrieb ins Finale flogen. Raducanu, die im Sommer noch auf Platz 338 der Weltrangliste gestanden hatte, dann zur Begeisterung der Landsleute mit einer Wildcard in Wimbledon im Achtelfinale gelandet war, stand vor Beginn der US Open auf Platz 150 und musste demzufolge in die Qualifikation. Sie war gewissermaßen ein Lehrling beim zweiten Grand-Slam-Turnier ihrer Karriere.

Aber vom ersten Spiel der Qualifikation bis zum Sieg im Halbfinale gegen Maria Sakkari aus Griechenland (6:1, 6:4) verlor die junge Engländerin keinen einzigen Satz und gewann mit einer Souveränität, die sprachlos macht. „Ich glaube“, sagt sie, „wenn du jung bist, dann spielst du einfach völlig frei“, und genauso sah es aus.

Als gäbe es nirgendwo das kleinste Pro­blem, immer nur den nächsten Schlag und den perfekten Ort, an dem der Ball landen soll. Das Gefühl, in ihren besten Momenten mit den anderen, bisher so viel erfolgreicheren Gegnerinnen mithalten zu können, hatte sie schon immer. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie in der Lage sein würde, diese besten Momente auf ein ganzes Spiel oder mehrere in Serie ausdehnen zu können.

Weil sie alle Begegnungen so souverän und klar gewann, verbrachte sie insgesamt weniger Zeit auf dem Platz als Leylah Fernandez, obwohl sie drei Spiele mehr in den Beinen hat, jene drei der Qualifikation. Die Art, wie die junge Kanadierin bisher gewann, war anders, aber kein bisschen weniger eindrucksvoll. Sie besiegte nacheinander, jeweils in drei Sätzen, die zweimalige US-Open-Siegerin Naomi Osaka, die Siegerin des Jahres 2018, Angelique Kerber, und zuletzt die Nummern fünf und zwei der Setzliste, Elina Switolina und Aryna Sabalenka (7:6, 4:6, 6:4).

Wer kann diesem ansteckenden jugendlichen Lachen widerstehen? Emma Raducanu begeistert bei den US Open


Wer kann diesem ansteckenden jugendlichen Lachen widerstehen? Emma Raducanu begeistert bei den US Open
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Bild: AP

Sie selbst sieht die Sache so: „Ich denke, ich hab vieles unglaublich gut gemacht. Ein Wort, das mir dazu einfällt, ist ‚magisch‘, nicht nur wegen des Laufes, den ich hier habe, sondern wegen der Art, wie ich gerade spiele. Ich hab Spaß und versuche dem Publikum was zu geben, worüber es sich freuen kann.“

Es ist die Kombination dieser Spielfreude mit einer eisenharten Entschlossenheit, die Leylah Fernandez’ Auftritte bei diesen US Open zum Erlebnis macht. Dieses Turnier, sagt sie, habe ihr die Augen geöffnet, dass es keine Grenzen für ihre Möglichkeiten gebe. Um einen Traum kämpfen zu müssen, das hat sie früh gelernt. Auch, als ihr vor ein paar Jahren eine Lehrerin den Rat gab, sich doch lieber auf die Schule zu konzentrieren und mit dem Tennis aufzuhören, weil daraus ohnehin nichts werden könne.

Ablehnung und das Überwinden von Schwierigkeiten können ein ziemlich starker Antrieb sein, eine explosive Mischung in der Verbindung mit großen Träumen. Die gab es auf beiden Seiten sicher schon, als die beiden vor drei Jahren in Wimbledon in der zweiten Runde bei den Juniorinnen gegeneinander spielten; damals gewann die Jüngere in zwei Sätzen. Wie die Sache diesmal ausgehen wird? Wieder zwei Sätze für Raducanu oder drei für Fer­nandez?

Für die Stimmung auf dem Planeten Tennis ist das ziemlich egal, denn sowohl einzeln als auch zusammen sind die beiden schon jetzt ein Hauptgewinn. Wenn es darum geht, ein neues, junges Publikum für das Spiel zu begeistern, dann ist diese Konstellation ein Treffer, auch wegen des Hintergrundes beider Familien. Emma Raducanu spielt für Millionen Fans im großen Britannien, in China, dem Land ihrer Mutter, und in Rumänien, dem Land ihres Vaters.

Freunde hat sie auch in Kanada, wo sie geboren wurde, ebenso wie Leylah Fernandez, in deren Familie es philippinische Wurzeln und amerikanische Ausleger gibt, seit die Familie in Florida lebt. Das Publikum im Arthur Ashe Stadium wird die Kandidatinnen im Spiel um den Titel vermutlich gleichermaßen feiern und unterstützen, was eine schöne Vorstellung ist. Aryna Sabalenka war ziemlich allein, als sie im Halbfinale gegen Leylah Fernandez spielte, aber wer kann den Freudentänzen dieser Teenager schon widerstehen?

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