#Liveblog zu Bauernprotesten: Bauern ziehen positive Zwischenbilanz
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Özdemir kritisiert Landwirtschaftspolitik der Union +++ Polizei ermittelt wegen mehrstündiger Blockade von Usedom-Zufahrt +++ Baden-Württemberg zählt etwa 17.000 Fahrzeuge bei Demos +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Die Landwirte gehen bundesweit auf die Barrikaden. Kommt es zum Verkehrschaos? Wir halten Sie im Liveticker über den Bauernprotest auf dem Laufenden.
Bauernpräsident zieht positive Zwischenbilanz
Kabinett bringt Subventionskürzungen für Landwirte auf den Weg
Sind die Proteste berechtigt?
Was die Bauern in der Protestwoche planen
Wenn das so weitergehe, könnten die ukrainischen Nationalisten bald die bei ihnen so beliebten Proteste (Maidan) nach Berlin exportieren. „In dem Fall ist es höchst zweifelhaft, dass die Leberwurst (Bundeskanzler Olaf) Scholz das durchhält“, spottete er. Russland werde jedenfalls mit „hämischem Interesse“ das Geschehen verfolgen.
So laufe eine Protestaktion bei Nassenheide im Landkreis Oberhavel, und im Landkreis Barnim würden nördlich von Berlin Anschlussstellen der Autobahn A10 blockiert. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark haben Bauern für den Nachmittag eine Rundfahrt bei Ziesar angekündigt. Die gesamte Woche wollen Landwirte täglich mit einer Mahnwache vor dem Gästehaus der Bundesregierung Schloss Meseberg demonstrieren, wie die Polizei berichtete.
Bauernpräsident zieht positive Zwischenbilanz
Weber kritisierte die von der Bundesregierung weiterhin geplanten Kürzung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel als unverhältnismäßig. „Daher bleibt der Protest gerechtfertigt“, betonte er.
„Die Landwirte haben deutlich kommuniziert, dass sie ihre eigenen Proteste durchführen und dabei für rechtes Gedankengut kein Platz sei, sodass beispielsweise die ‚Freien Sachsen‘ zu einer eigenen Versammlung aufrufen mussten“, fügte der CDU-Politiker hinzu. Am Montag hatten in Dresden mehrere Tausend Menschen an einer Demonstration der rechtsextremen Partei Freie Sachsen teilgenommen.
Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad sagte, sie halte den Frust über die Agrarpolitik der vergangenen Jahre für „absolut nachvollziehbar“. Es sei „ein billiger Kuhhandel“ praktiziert worden: „Zusätzliche Auflagen für Landwirte wurden gegen mehr finanzielle Unterstützung getauscht“, sagte Konrad. Es sei nun an der Zeit, mit diesen Praktiken aufzuräumen. „Unsere Landwirtschaftspolitik muss sich wieder konsequent an sachlichen Notwendigkeiten und langfristigen Zielen orientieren, um einen echten, positiven Wandel herbeizuführen“, sagte Konrad.
Die Unions-Fraktion im Bundestag lehnt eine Debatte um Reformen bei den Finanzhilfen für die Landwirtschaft hingegen ab. Die Subventionen seien zeitgemäß, weil es sich um Ausgleichszahlungen für öffentliche Güter wie Versorgungssicherung und Landschaftspflege handele, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzenden Steffen Bilger den Funke-Zeitungen. „Sie entsprechen der besonderen Rolle der Landwirtschaft, die eine verlässliche Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen, gesunden und bezahlbaren Lebensmitteln aus unseren heimischen Regionen sicherstellt.“
Bilger warnte vor einem möglichen Ende von Agrarsubventionen. Fielen sie weg, würden kleine und mittlere Betriebe von Großbetrieben und außerlandwirtschaftlichen Investoren verdrängt, die oft keinen Bezug zum Dorfleben hätten.
„Extremisten wie der Rechte Weg oder Teile der AfD versuchen seit einiger Zeit, jede Art von Demonstration zu kapern und für sich selbst zu nutzen“, sagte er. „Wir sollten nicht den Fehler machen und den Extremisten unsere Aufmerksamkeit schenken.“ Der Protest der Bauern sei aber „absolut legitim und nachvollziehbar“.
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