#Liveblog zum Krieg in Nahost: Angriff auf Krankenwagen – laut Israel Hamas-Terroristen getötet
Macron will „humanitäre Konferenz“ für Gazastreifen organisieren +++ Auswärtiges Amt: Mehr als 30 Deutsche aus Gaza ausgereist +++ „Unvorstellbarer Preis“: Israel warnt Hizbullah vor Konflikt-Ausweitung +++ alle Entwicklungen im Liveblog.
Stefanie Sommer
Israels Militär hat nach eigener Darstellung einen Krankenwagen im Gazastreifen angegriffen, der von Hamas-Kämpfern verwendet worden sei. Bei dem Luftangriff seien radikale Islamisten getötet worden, hieß es am Freitag. Soldaten hätten festgestellt, dass das Fahrzeug von einer nahe gelegenen "Hamas-Terorzelle" im Kampfgebiet genutzt worden sei. Es lägen Informationen vor, dass die Hamas Krankenwagen für den Transport von Kämpfern und Waffen benutze.
Zuvor hatte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen von dem Vorfall berichtet. Israel habe einen Konvoi von Krankenwagen angegriffen, der vom Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt aufgebrochen sei, hieß es. Es habe mehrere Angriffe gegeben, einmal am Tor des Krankenhauses und dann mehrfach außerhalb. Dabei seien 13 Menschen getötet und 26 weitere verletzt worden. Die Behörde behauptete, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
Mitglieder der islamistischen Hamas bewachen die Tore des Schifa-Krankenhaus in Gaza.Foto: dpa
Das Schifa-Krankenhaus dient nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum. Israelische Medien berichteten zuletzt unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Hamas soll rund 30.000 Menschen im Umkreis der Klinik konzentriert haben, damit diese als „menschliche Schutzschilde“ dienten.
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Patrick Schlereth
Das Wichtigste im Überblick:
Israelische Armee meldet: Gaza-Stadt ist umzingelt
Netanjahu: „Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der Schlacht"
Nach Angaben der US-Regierung sind 74 Menschen mit amerikanischem Pass unter den aus dem Gazastreifen ausgereisten Ausländern.
Kanzler Scholz warnt die Hizbullah in Libanon vor einem Eingreifen in den Krieg
Israel warnt Bürger vor Auslandsreisen
Auswärtiges Amt: 30 Deutsche über Grenzübergang Rafah aus Gaza ausgereist
Vizekanzler Habeck hat die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution zur Eskalation der Gewalt zwischen Israel und Palästinensern kritisiert
Frankreich plant Hilfskonferenz für Gaza – ohne israelische Beteiligung
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Vanessa Angermann
Nach Angaben Washingtons wäre für eine Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln eine „sehr konsequente Pause“ der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas erforderlich. Ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses sagte vor Journalisten, derzeit würden „ernsthafte Gespräche“ über das Thema geführt und betonte gleichzeitig, dass es bisher keine Vereinbarung für eine solche Pause gebe.
Er hoffe, bald gute Nachrichten verkünden zu können, fuhr der Beamte fort, der nicht namentlich genannt werden wollte - „aber leider können wir das nicht garantieren“, ergänzte er. Niemand kenne die genaue Zahl der verschleppten Geiseln, es seien jedoch „weit über 100, vielleicht über 200".
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Vanessa Angermann
Die US-Regierung rechnet einem Medienbericht zufolge in den nächsten Tagen mit einer neuen Phase in Israels Feldzug gegen die Hamas im Gazastreifen. Der US-Sender CNN berichtete in der Nacht unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten in Washington, die Regierung von US-Präsident Joe Biden rechne mit einer Reduzierung der Luftangriffe und einem stärkeren „taktischen Fokus auf die Bodenkampagne“. Dabei dürfte es dem zitierten Beamten zufolge darum gehen, das riesige Netz unterirdischer Tunnelkomplexe zu räumen, von denen aus die Hamas operiere.
Da weiterhin humanitäre Hilfe in den Gazastreifen fließe, erwarte die US-Regierung in Bezug auf die bisher massiven Luftangriffe der Israelis „eine Verringerung dessen, was wir gesehen haben“, heißt es weiter in dem Bericht.
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Vanessa Angermann
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Terroristen aus dem Libanon abgewehrt. Wie die Armee in der Nacht auf Telegram bekanntgab, habe eine „Terrorzelle“ am Vortag versucht, Panzerabwehrraketen auf das Gebiet des Kibbuz Yiftah im Norden Israels abzuschießen. Ein Panzer der israelischen Armee habe die Terrorzelle getroffen. Zudem habe sich ein Terrorist aus dem Libanon dem Grenzgebiet in der Nähe der Gemeinde Schelomi genähert und sei von einem israelischen Kampfflugzeug getötet worden.
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Stefanie Sommer
Am Samstag wird sich US-Außenminister Antony Blinken jordanischen Angaben zufolge mit Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten und anderen Ländern der Region für ein Gespräch über den Gaza-Krieg treffen. Jordanien wolle sich zunächst mit mehreren arabischen Staaten abstimmen, um „den israelischen Krieg gegen Gaza und die dadurch verursachte humanitäre Katastrophe zu beenden“, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra am Freitagabend unter Berufung auf einen Sprecher des jordanischen Außenministeriums meldete. Danach kommen die Außenminister den Angaben nach in Jordaniens Hauptstadt Amman mit Blinken zusammen, um ihre Position zu bekräftigen.
Auch die Außenminister aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie ein Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) seien bei den Gesprächen dabei. Die säkulare Fatah-Fraktion innerhalb der PLO ist ein erbitterter Rivale der Hamas.
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Sebastian Reuter
Bei einer propalästinensischen Kundgebung mit anschließender Demonstration sind am Freitag in Frankfurt/Main neun Menschen festgenommen worden. Es wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung, des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen und des Verdachts der Gewaltdarstellung eingeleitet, wie die Polizei am Abend mitteilte. An der Demonstration unter dem Motto „Waffenruhe in Gaza“ in der Frankfurter Innenstadt hätten bis zu 850 Menschen teilgenommen.
Die Polizei stellte eigenen Angaben zufolge ein Schild mit „SS-Runen“ sicher und nahm dessen Trägerin fest. Eine andere Frau habe ein Plakat in die Höhe gehalten, auf dem die Flagge des Staates Israel in einer Mülltonne abgebildet war - und die Aufschrift „Keep the World clean“. Das Schild wurde ebenfalls sichergestellt und die Frau muss sich wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten, wie es hieß.
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Stefanie Sommer
Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel wollen mehrere israelische Familien Ermittlungen gegen die Organisation am Internationalen Strafgerichtshof. Man habe das Gericht in Den Haag aufgefordert, gegen die Hamas zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu ermitteln, sagte ihr Anwalt François Zimeray am Freitag im französischen Sender Radio Classique.
Zimeray sagte: „Die Gräueltaten müssen anerkannt und im kollektiven Gedächtnis eingeschrieben werden.“ Einige Tage nach dem Massaker gerate dieses bereits in Vergessenheit.
Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag.Foto: dpa
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Stefanie Sommer
Nach propalästinensischen Beiträgen in den sozialen Medien hat der FSV Mainz 05 den Vertrag mit Fußballprofi Anwar El Ghazi beendet. Zeitgleich läuft in Koblenz ein Ermittlungsverfahren. FAZ-Redakteur Michael Wittershagen fasst die Entwicklungen um den Bundesliga-Spieler zusammen.
Anwar El Ghazi von Mainz 05: Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelt
Bundesliga-Profi Anwar El Ghazi verbreitet im Internet israelfeindliche Beiträge. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hat ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Und der Klub kündigt dem Spieler nun „mit sofortiger Wirkung“.
www.faz.net
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Stefanie Sommer
Mehr als 30 Deutsche haben am Freitag nach Angaben der Bundesregierung den Gazastreifen verlassen können. Darunter seien auch Familien mit Kindern, teilte das Auswärtige Amt am Abend über X, vormals Twitter, mit.
Frankreich will als Gastgeber einer internationalen „humanitären Konferenz“ ohne Beteiligung Israels humanitäre Hilfen für den Gazastreifen organisieren. Präsident Emmanuel Macron bestätigte am Freitag im Gespräch mit Journalisten entsprechende Informationen aus Diplomatenkreisen. Nach seinen Angaben soll das Treffen am 9. November stattfinden. Nähere Details nannte er zunächst nicht.
Vier mit den Plänen vertraute Diplomaten sagten, es sollen Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister mehrerer Länder und Vertreter verschiedener Organisationen eingeladen werden. Darunter sei die Palästinenser-Regierung, nicht jedoch Israel. Frankreich wolle Israel allerdings über seine Pläne und über die Ergebnisse der Konferenz informieren.
Trucks mit Hilfsgütern für den Gazastreifen überqueren den Grenzübergang Rafah.Foto: AFP
Ziele der Konferenz seien die Bereitstellung von Geldern und Sachleistungen sowie die Wiederherstellung der Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Treibstoff und Strom, sagten die Insider. Nach dem Überraschungsangriff der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas auf Israel hatte das Land die Versorgung des von mehr als zwei Millionen Palästinensern besiedelten Küstenstreifens abgeriegelt. Auch die Evakuierung von Verletzten über den Seeweg solle besprochen werden, sagten die Eingeweihten. Frankreich entsende zwei Hubschrauberträger in die Nähe der Küste des Gazastreifens und wolle in Zusammenarbeit mit Israel und Ägypten medizinische Hilfe bereitstellen.
Grundlage der angestrebten Unterstützungsleistungen seien Einschätzungen der Vereinten Nationen (UN). Es solle sichergestellt werden, dass die humanitären Hilfen nicht in die Hände der Hamas gerieten. Zu der Konferenz einladen will Frankreich den Insidern zufolge Ägypten, Jordanien, arabische Anrainerstaaten des Persischen Golfs sowie europäische Länder und G20-Staaten, nicht jedoch Russland. Teilnehmen sollten auch Vertreter der UN, der Arabischen Liga und im Gazastreifen tätige Nichtregierungsorganisationen.
Macron bestätigte vor Journalisten in Plougastel-Daoulas Frankreichs Pläne für eine „humanitäre Konferenz“ ohne israelische Beteiligung.Foto: Reuters
Macron sagte zu den Plänen der Konferenz: „Frankreich ist in diesem Konflikt engagiert, um jegliche Eskalation zu verhindern, zum Frieden und zum Schutz aller Zivilisten aufzurufen." Er wiederholte seinen Dreiklang Anti-Terror-Kampf, Schutz der Bevölkerung und politische Gespräche. Dabei betonte er auch: „Der Kampf gegen den Terror rechtfertigt nicht, Zivilisten zu opfern.“
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Stefanie Sommer
Israel hat seine Bürger aufgefordert, aus Sicherheitsgründen Auslandsreisen zu überdenken. Israelis im Ausland sollten besondere Vorsicht walten lassen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und des Außenministeriums. Grund sei die zunehmende Feindseligkeit gegenüber Juden und Israelis im Zusammenhang mit dem derzeitigen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen. Lebensbedrohliche Angriffe, Antisemitismus und Hetze hätten in vielen Ländern seitdem deutlich zugenommen.
Reisende warten am Ben Gurion-Flughafen in Tel Aviv auf den Check-In (Bild vom 14.10.2023).Foto: AFP
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Stefanie Sommer
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Hizbullah-Chef Hassan Nasrallah vor einer militärischen Eskalation gewarnt. „Ein solcher Fehler wird sehr kostspielig sein. Sie zahlen einen unvorstellbaren Preis“, sagte Benjamin Netanjahu am Freitag. „Ich sage unseren Feinden noch einmal: Täuschen Sie sich nicht über uns.“
„Alle Optionen sind auf dem Tisch“, hatte Nasrallah seinerseits zuvor Israel gewarnt. Eine Eskalation hänge vom Verlauf des Kriegs im Gazastreifen sowie von Israels Verhalten gegenüber dem Libanon ab.
Teheran, Iran: Menschen haben sich versammelt, um der Rede von Hizbullah-Chef Nasrallah zuzuhören.Foto: Reuters
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Stefanie Sommer
Bundeskanzler Olaf Scholz und der jordanische König Abdullah haben nach Angaben eines Regierungssprechers eine Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser gefordert. Beide seien sich in einem Telefonat einig gewesen, dass nur so ein Leben in Frieden und Sicherheit ermöglicht werden könne. Scholz habe zudem bekräftigt, dass Deutschland sich nachdrücklich für den Schutz von Zivilisten und für einen kontinuierlichen und sicheren Zugang humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen einsetze. Die Bundesregierung habe ihre humanitäre Hilfe für den Gazastreifen ausgeweitet.
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Sara Wagener
Die USA setzen Drohnen bei der Suche nach von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln ein. Unbewaffnete Drohnen würden das Palästinensergebiet seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober überfliegen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Freitag mit. Die USA würden außerdem Israel bei der Suche nach den Geiseln „Beratung und Unterstützung" bieten.
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