#Liveblog zum Krieg in Nahost: Israel will Hamas-Zentrale zerstört haben
Russland verurteilt im UN-Sicherheitsrat Militärschlag gegen Huthi +++ Israel kann Geiseln der Hamas Medikamente zukommen lassen +++ UN-Chef fordert nach Schlägen gegen Huthi Resolution einzuhalten +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Oliver Kühn
Israels Armee hat nach eigenen Angaben abermals bewaffnete Mitglieder der Hamas im Gazastreifen getötet. Sie seien identifiziert worden, als sie ein Hauptquartier der islamistischen Terrororganisation im Zentrum des Küstenstreifens betreten hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Bei einem Luftangriff sei die Hamas-Zentrale zerstört und eine nicht genannte Zahl an Terroristen getötet worden.
Auch in der Stadt Khan Yunis im Süden des Gebiets seien bei Angriffen Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Zudem habe das Militär Dutzende Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
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Fabian Drahmoune
Die Bundesregierung will sich einem Medienbericht zufolge mit einem Kriegsschiff an einer neuen EU-Marinemission zur Sicherung des Seeverkehrs im Roten Meer gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen beteiligen. Die Fregatte "Hessen" solle bereits am 1. Februar in Richtung Rotes Meer starten, berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf informierte Kreise in Berlin und Brüssel.
Demnach war die „Hessen“ bis Ende vergangenen Jahres sechs Monate lang im Rahmen eines sogenannten schnell verlegbaren Einsatzverbandes der NATO in der Nordsee und in der Arktis für Übungen und zur Abschreckung Russlands unterwegs. Das Schiff führt dem Bericht zufolge eine Radaraufklärung, die 1000 Ziele gleichzeitig erfassen kann, Flugabwehrraketen, Kampfhubschrauber und rund 240 Einsatzkräfte mit sich.
Die Europäische Union will in Kürze eine Marinemission zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer auf den Weg bringen. Nach übereinstimmenden Diplomatenangaben vom Freitag werden Vertreter der Mitgliedsländer am Dienstag in Brüssel erstmals über das Mandat beraten. Sollte die Bundeswehr an einer neuen EU-Militärmission teilnehmen, wäre dafür die Zustimmung des Bundestags nötig.
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Fabian Drahmoune
Krieg in Nahost: USA greifen abermals Huthi-Ziel im Jemen an
Nach den Angriffen am Freitag hat das US-Militär abermals eine Stellung der Huthi-Miliz im Jemen bombardiert. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in Gaza erneuert der UN-Nothilfekoordinator seine Forderung nach einer Waffenruhe. Der Überblick.
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Fabian Drahmoune
Die USA haben in der Nacht zum Samstag abermals eine Stellung der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Ziel sei eine Radaranlage der Huthi gewesen, teilte das US-Militär mit. Der Angriff mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk sei vom US-Zerstörer „USS Carney“ aus gestartet worden. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Washington und London hatten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf die wochenlangen Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. US-Präsident Joe Biden sprach von „erfolgreichen" Luftangriffen – und drohte zugleich weitere Angriffe an, sollte die Miliz ihre Attacken gegen Schiffe nicht einstellen: Er werde „nicht zögern, wenn nötig weitere Maßnahmen anzuordnen".
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Fabian Drahmoune
Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat im Gazakrieg abermals zu einem Waffenstillstand aufgerufen. Was die Welt seit dem 7. Oktober, als Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels anrichteten, erlebt habe, sei „ein Schandfleck auf unserem kollektiven Gewissen“, sagte Martin Griffiths am Freitag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat. „Ich wiederhole meine Forderung nach einem Waffenstillstand. Vor allem aber fordere ich den Rat erneut auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Krieg zu beenden“, sagte der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA.
Die Lage im Gazastreifen sei angesichts Israels andauerndem unerbittlichen Militäreinsatzes entsetzlich, beklagte Griffiths. Zugleich gehe auch der Beschuss aus Gaza auf Ziele in Israel weiter. „Wenn wir nicht handeln, wird es ein unauslöschlicher Fleck auf unserer Menschlichkeit werden.“ Die Menschen würden weiter unter dem Beschuss leiden und sterben, und immer mehr Menschen auch an Hunger und Krankheiten. „Das können wir nicht zulassen“, sagte er weiter.
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Fabian Drahmoune
Nach dem Militärschlag der USA und Verbündeter gegen die Huthi-Rebellen im Jemen hat das Pentagon am Freitag weitere Details zu den Angriffen bekanntgegeben. Die Verbündeten hätten insgesamt knapp 30 militärische Standorte der Huthi angegriffen, sagte Generalleutnant Douglas Sims, der im Pentagon militärische Operationen verantwortet. Das US-Militär hatte in der Nacht zum Freitag zunächst von Angriffen auf 16 militärische Standorte und mehr als 60 Ziele berichtet.
Sims sagte, die Auswertung des Militärschlags sei noch nicht abgeschlossen. Er wisse aber, dass die Fähigkeiten der Rebellen geschwächt worden seien. Mit Blick auf den Großangriff der Huthi am Dienstag auf Schiffe im Roten Meer sagte er, er glaube nicht, dass die Huthi noch einmal in der Lage seien, auf dieselbe Weise zu agieren. Aber das werde sich erst zeigen.
Nach Angaben der Huthi wurden bei den Angriffen fünf ihrer Mitglieder getötet. Sechs weitere seien verletzt worden. Die Angriffe trafen demnach die Hauptstadt Sanaa sowie die Provinzen Hudaida, Tais, Hajjah und Saada.
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Fabian Drahmoune
Russland hat die Angriffe der USA und Großbritanniens auf Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates scharf verurteilt. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia sprach am Freitag vor dem Gremium in New York von einer „eklatanten bewaffneten Aggression gegen ein anderes Land".
Die USA und ihre Verbündeten trügen „persönlich“ dazu bei, dass sich der Gazakrieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die gesamte Region ausbreite, sagte Nebensia, wie die russische Nachrichtenagentur Tass in der Nacht zum Samstag meldete.
„Diese Staaten haben einen Massenangriff auf jemenitisches Territorium verübt", sagte Nebensia. „Ich spreche nicht von einem Angriff auf eine Gruppe innerhalb des Landes, sondern von einem Angriff auf die Bevölkerung des Landes als Ganzes. Es wurden Flugzeuge eingesetzt, Kriegsschiffe und U-Boote."
Die USA und Großbritannien hatten am Freitag und abermals in der Nacht auf Samstag Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen bombardiert. US-Präsident Joe Biden sprach von einer „direkten Antwort" auf die „beispiellosen" Attacken der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer.
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Irem Yildirim
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Besuch an der Grenze zum Gazastreifen eindringlich für einen leichteren Einlass für humanitäre Hilfe geworben. „Das Leben in Gaza ist die Hölle", sagte Baerbock am Dienstag nach ihrer Visite am Grenzübergang Rafah, der Ägypten mit dem südlichen Gazastreifen verbindet. Baerbock forderte eine effizientere Abfertigung der mit Hilfslieferungen beladenen Lkw, die vor der Einfahrt in das Palästinensergebiet von Vertretern Israels kontrolliert werden.
„Es kann nicht sein, dass sich Trucks hier tagelang stauen", sagte Baerbock. Allein in Rafah warteten 3000 Lkw mit dringend benötigten Hilfsgütern auf die Erlaubnis zur Weiterfahrt in den Gazastreifen. Die Außenministerin hatte bei der Anreise nach Rafah mit ihrem Wagenkonvoi selbst hunderte Lkw passiert, die im nördlichen Sinai am Straßenrand auf Einlass in den Gazastreifen warteten. „Es zerreißt einem das Herz, diese Trucks zu sehen", sagte Baerbock.
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Irem Yildirim
Israelische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge drei Kämpfer im Westjordanland getötet. In der Siedlung Adora, rund 20 Kilometer westlich von Hebron, habe es ein „terroristisches Eindringen" gegeben und es sei auf Soldaten gefeuert worden, erklärte das Militär am Freitag. Die Soldaten hätten daraufhin das Gebiet abgesucht, drei Angreifer identifiziert und diese „neutralisiert".
Ein Mann sei während des Einsatzes durch eine Kugel am Bein verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit, ohne weitere Angaben zu dem Verletzten zu machen. Palästinensische Vertreter kommentierten den Vorfall zunächst nicht.
Im Westjordanland leben rund 490.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden.
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Irem Yildirim
US-Präsident Joe Biden hat weitere Angriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen angekündigt, falls diese ihre Attacken auf Schiffe im Roten Meer nicht einstellen. „Wir werden sicherstellen, dass wir auf die Huthis reagieren, wenn sie dieses ungeheuerliche Verhalten fortsetzen", sagte Biden am Freitag bei einem Besuch im US-Bundesstaat Pennsylvania.
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Irem Yildirim
Die USA und Großbritannien haben nach US-Angaben mehr Ziele im Jemen angegriffen als bisher bekannt. Bei dem Beschuss von Stellungen der Huthi-Miliz in der Nacht zum Freitag seien fast 30 Standorte getroffen worden, teilt ein Vertreter des US-Militärs mit. Mehr als 150 Geschosse seien eingesetzt worden. Zuvor hatte die US-Luftwaffe mitgeteilt, an 16 Orten seien 60 Ziele mit mehr als 100 Geschossen getroffen worden.
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Irem Yildirim
Nach den Angriffen der USA und Großbritanniens auf Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen hat die Miliz nach Angaben Washingtons eine Antischiffsrakete abgefeuert. „Wir wissen, dass sie mindestens eine Rakete als Vergeltungsmaßnahme abgefeuert haben", sagte der US-Generalleutnant Douglas Sims am Freitag in Washington. Die Rakete habe kein Schiff getroffen.
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Irem Yildirim
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dafür bedankt, dass Deutschland die Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel entschieden zurückgewiesen hat. Alle Israelis seien zutiefst bewegt, dass sich der Bundeskanzler und Deutschland „auf die Seite der Wahrheit gestellt“ haben, sagte Netanjahu in einem Telefonat mit Scholz, wie das israelische Ministerpräsidentenamt am Freitagabend mitteilte.
Israel muss sich seit Donnerstag erstmals wegen des Vorwurfs des Völkermords vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten. Südafrika hatte Israel Ende 2023 verklagt, weil es in der militärischen Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen einen Verstoß gegen die UN-Völkermordkonvention sieht. Israel weist den Vorwurf entschieden zurück. Nach einem Überfall der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober auf Gebiete in Südisrael mit 1200 Toten hat Israel das Küstengebiet militärisch massiv angegriffen, um die Hamas niederzuschlagen.
Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte den Genozid-Vorwurf gegen Israel am Freitag ausdrücklich und entschieden zurückgewiesen. „Dieser Vorwurf entbehrt jeder Grundlage“, sagte er.
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Irem Yildirim
Im gesamten Gazastreifen sind erneut alle Internet- und Telekommunikationsdienste ausgefallen. „Gaza hat erneut einen Gesamtausfall", erklärte die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel am Freitag im Onlinedienst X, vormals Twitter. „Die israelische Seite hat die Server abgeschaltet", hieß es weiter.
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Irem Yildirim
Nach den Militärschlägen gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres von beiden Seiten die Einhaltung einer Resolution des Weltsicherheitsrates angemahnt. Die Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe seien nicht akzeptabel, sagte Guterres am Freitag in New York laut Mitteilung. Die Rebellen müssten sich an eine diese Woche vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete Resolution halten, die eine sofortige Einstellung dieser Angriffe fordert.
Gleichzeitig müssten sich aber auch alle UN-Mitgliedstaaten, die ihre Schiffe verteidigten, an internationales Recht halten, so wie es auch in der Resolution dargelegt sei, sagte Guterres weiter. Er forderte alle Beteiligten auf, die Situation nicht noch weiter zu eskalieren.
In der Nacht zum Freitag hatten die USA und Großbritannien mit Unterstützung der Niederlande, Kanadas, Bahrains und Australiens mit Militärschlägen auf wiederholte Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer reagiert. Die Angriffe riefen scharfe Kritik aus Iran und Russland sowie wütende Reaktionen der mit Teheran verbündeten Huthi hervor.
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