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#130 Millionen für die Katz: Ein Fantasyfilm wollte wie Avatar sein, schaffte es aber nicht mal ins Kino

Fantasy-Epos für 130 Millionen Dollar im Stil von Avatar und mit einem James Bond-Star. Klingt eigentlich super, war aber letztendlich nur eine große Geldverschwendung.

Empires of the Deep sollte ein Fantasy-Epos eines Avatar- oder Herr der Ringe-Kalibers werden. Davon ist nicht viel übrig geblieben. Bildquelle: Disney
Empires of the Deep sollte ein Fantasy-Epos eines Avatar- oder Herr der Ringe-Kalibers werden. Davon ist nicht viel übrig geblieben. Bildquelle: Disney

Habt ihr schon einmal von Empires of the Deep gehört? Nein? Pah – und sowas schimpft sich Fantasy-Fan! Das epische Leinwandspektakel hat ja nur 130 Millionen US-Dollar gekostet, einen James Bond-Star mit an Bord und wurde von einer Star Wars-Legende (zumindest ein bisschen) mitverantwortet.

Doch keine Sorge. Eigentlich habt ihr nichts verpasst – und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Empires of the Deep hat es nicht einmal in die Kinos geschafft und das womöglich aus gutem Grund. 130 Millionen US-Dollar verschlungen hat das Projekt aber trotzdem. Und aus den Ambitionen, so groß wie Avatar oder Herr der Ringe zu werden, ist nichts geworden.

Was ist da bloß schief gelaufen? Ein ausführlicher Bericht von Collider bringt etwas Licht ins Dunkel – bei unseren Kollegen von MoviePilot und Filmstarts findet ihr zusätzliche Hintergründe.

Bevor wir zum Eingemachten kommen, werft ihr am besten selbst einen Blick in den offiziellen Trailer zu Empires of the Deep aus dem Jahr 2010:


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Star Wars- & Terminator-Veteranen konnten nichts retten

Fangen wir von vorne an: Der chinesische Immobilienmagnat Jon Jiang war schon immer ein Fan großer Hollywood-Produktionen wie Star Wars oder Der Herr der Ringe und träumte davon, einen ähnlich großen Erfolg auf die Kinoleinwand zu bringen. Das Drehbuch für Empires of the Deep schrieb Jiang selbst, doch er holte sich auch Hilfe von außerhalb.

Denn für Empires of the Deep hatte er keine rein chinesische Produktion im Sinne, Jiang wollte mit amerikanischen Einflüssen einen globalen Erfolg garantieren. Hier kommt Irvin Kershner, der Regisseur von Star Wars: Episode 5 ins Spiel, gemeinsam mit Randall Frakes (der häufig mit James Cameron zusammengearbeitet hatte.)

Kershner und Frakes hatten jedoch große Bedenken, was die Story von Empires of the Deep anbelangt: Die dreht sich nämlich um den jungen Helden Atlas aus dem Antiken Griechenland, der in den Tiefen des Ozeans auf ein Volk aus Meerjungfrauen stößt. Atlas sollte dann dabei helfen, das Königreich vor einer dunklen Bedrohung zu bewahren.

Der Star Wars-Regisseur und Frakes waren der Meinung, dass der mythologische Ansatz es bei einem globalen Publikum schwer haben würde und schlugen vor, bei der Geschichte eher einen Sci-Fi-Ansatz zu verfolgen – doch daran war Jiang nicht interessiert. Kershner und Frakes verließen daraufhin das Projekt.

Drei, nein vier Regisseure für einen Film

Dieses Schema sollte sich wiederholen, denn an Empires of the Deep scheiterten insgesamt vier Regisseure – unter anderem Scott Miller, Michael French und Pitof – teilweise aus sehr ähnlichen, aber auch unterschiedlichen Gründen.

Der Dreh von Empires of the Deep sollte aber tatsächlich 2009 beginnen, allerdings ohne ein fertiges Drehbuch, das währenddessen ständig überarbeitet werden musste – letztendlich gab es über 40 verschiedene Versionen(!) des Skripts.

Die Regie übernahm dabei vorerst Jonathan Lawrence, allerdings stand die Produktion Anfang an unter keinem guten Stern: Widersprüchliche Anweisungen, mangelnde Verpflegung für Darsteller und Crew und ausbleibende Zahlungen belasteten so gut wie alle Beteiligten. Bei einer Szene mit insgesamt 500 eingeplanten Statisten tauchten zum Beispiel nur 20 auf, weil die seit Wochen kein Geld gesehen hatten.

Für den Cast hatte Jiang ebenfalls große Pläne und beispielsweise für die weibliche Hauptrolle Monica Bellucci und Sharon Stone angefragt. Die Rolle übernahm letztendlich Olga Kurylenko (James Bond: Ein Quantum Trost), die eine Million Dollar für ihren Part bekommen sollte. 

Der Rest des Casts setzt sich aus eher unbekannten Darstellern zusammen, von denen letztendlich nur Steven Polites als männlicher Hauptcharakter bis zum Ende dabei bleiben sollte.

(K)ein Trailer, der beeindruckt

Ein erster Trailer wurde dann im Januar 2010 auf einer Pressekonferenz gezeigt, mit einem für 2011 angepeilten Kinostart. Die Effekte fielen dabei maximal rudimentär aus und die zähe Entstehungsgeschichte von Empire of the Deep sollte sich noch weiter ziehen. Genau genommen fanden bis 2014 Nachdrehs und nachträgliche Überarbeitungen statt, doch kein Studio war an dem Film interessiert.

Der letzte Versuch: Lausige Kostüme, schlechte Effekte und eine unverständliche Geschichte sorgten dafür, dass der Film bis heute nicht in die Kinos kam. 2016 gab es noch einen letzten Versuch, Empires of the Deep im Zuge einer Crowdfunding-Kampagne zu retten, doch selbst die verlief erfolglos.

Was von Empires of the Deep übrig bleibt

Nach einer Investition von 130 Millionen Dollar, einer Produktionsdauer von sechs Jahren, bei der Beteiligte an der Produktion verbrannt und teilweise nicht bezahlt wurden, bleibt ein finaler Release von Empires of the Deep fragwürdig. Ebenso, ob der finale Film tatsächlich mit James Camerons Avatar hätte mithalten können. Wir wagen daran zu zweifeln.

Mehr zum Thema

Was haltet ihr von der kuriosen Entstehungsgeschichte von Empires of the Deep? Was haltet ihr von dem Trailer zu dem gescheiterten Fantasy-Epos? Hättet ihr die finale Vision des chinesischen Milliardärs gerne auf der großen Leinwand gesehen? Oder könnt ihr guten Gewissens darauf verzichten? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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