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#Corona-Botschafter sollen Feiernde in Frankfurt sensibilisieren

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Corona-Botschafter sollen Feiernde in Frankfurt sensibilisieren

Die Stadt will künftig sogenannte Corona-Botschafter einsetzen, um Menschen, die sich in großen Gruppen ohne Mund-Nasen-Schutz im Freien treffen, auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Damit reagiert die Stadt auf die Ereignisse vom vergangenen Wochenende im Hafenpark, wo mehrere hundert Menschen ausgelassen gefeiert haben, ohne sich an die Corona-Verordnungen zu halten. Nach einer tätlichen Auseinandersetzung hatte sich die Polizei in der Nacht schließlich entschlossen, die Grünfläche zu räumen. Auch an anderen Stellen am Main hatten sich in den vergangenen Wochen bei schönem Wetter Tausende Menschen versammelt.

Katharina Iskandar

Es sei „wichtig, dass wir jetzt jeden Einzelnen erreichen“, sagte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) nach einem Krisengespräch im Römer, an dem unter anderen Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Die Grünen) sowie Polizeipräsident Gerhard Bereswill teilgenommen hatten. Man werde versuchen, die Menschen „kommunikativ zu erreichen“.

Was das genau bedeutet, führte Feldmann aus. Er habe schon erste Gespräche mit Jugendhäusern, Vereinen und Verbänden geführt. Mitarbeiter dieser Einrichtungen sollen künftig im Stadtgebiet unterwegs sein, Jugendliche ansprechen und „vorgeschaltet“ werden, bevor die Polizei eingreifen muss. Sie sollen Feiernde dafür sensibilisieren, dass es wichtig sei, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Noch habe man keine Situation wie im vergangenen Sommer. „Und solche Bilder wollen wir auch nicht.“

„Die Schnauze voll“

Mit den Worten des Ministerpräsidenten sagte Feldmann, die Menschen hätten „die Schnauze voll“. Das merke man „an allen Ecken, im Gespräch mit Gastronomen, Clubbesitzern, Familien“. Gerade in dieser Situation aber müsse man „das verteidigen, was wir uns mühsam aufgebaut haben. Wir öffnen gerade wieder den Zoo, den Palmengarten, die Blumen- und die Baumärkte. Und wir wollen nicht, dass in wenigen Tagen schon wieder alles vorbei ist.“

Für Feldmann stellt sich vor allem die Frage nach der Strategie. Es nutze nichts zu sagen, dass viele, die sich im Sommer auf dem Opernplatz falsch verhalten hätten und sich nun am Hafenpark träfen, aus dem Umland kämen. Deshalb wolle man alle ansprechen, die man in Frankfurt antreffe. Die Kampagne soll zudem nicht nur über Botschafter laufen, sondern möglicherweise auch über eine Plakataktion. Nach den Wünschen von Gesundheitsdezernent Majer könnten zumindest bis Sonntag die Plakate zur Kommunalwahl zusätzlich dafür genutzt werden, dass die Parteien für mehr Solidarität in der Pandemie werben. Majer sagte, die Kampagne wende sich aber nicht nur an Jugendliche. Auch Personen aus anderen Altersgruppen fielen vereinzelt auf, weil sie keinen Mund-Nasen-Schutz trügen.

Wenn alles nichts nützt, wird die Polizei dann doch das Problem lösen müssen – wie am Wochenende. Bereswill verteidigte abermals die Entscheidung seiner Beamten, erst nach mehreren Stunden einzugreifen. Es sei immer schwierig, wenn sich schon eine gewisse Gruppendynamik gebildet habe und Alkohol konsumiert worden sei. Den Nachmittag über habe man immer wieder auf die Masse eingewirkt. „Je später es wird, desto schwerer ist es aber, an die Menschen zu appellieren.“ Und letztlich habe man sich ja auch zu einer Räumung der Fläche entschieden, als man genügend Kräfte habe zusammenziehen können. Er halte das für ein vernünftiges Vorgehen.

Schon an diesem Wochenende wird die Polizei wieder ihr Konzept vom vergangenen Sommer anwenden, wie Bereswill nach dem Krisengespräch weiter sagte. Das bedeute, es werde verschärfte Kontrollen geben, die Polizei werde mit mehreren Streifen dauerhaft präsent sein, und der Hafenpark werde hell beleuchtet. „Unsere Maßnahmen greifen, wie sonst auch“, so der Polizeipräsident. In die Botschafter der Stadt setzt er große Hoffnung. Wenn dadurch viele der Feiernden erreicht werden könnten, ohne dass die Polizei tätig werden müsse, wäre er dafür dankbar. „Ich bin sicher, dass wir mit dieser noch stärkeren Verzahnung von Stadt und Polizei gut in den Sommer kommen werden.“

Frank versicherte, dass die Stadtpolizei trotz der Botschafter-Kampagne auch weiterhin im Stadtgebiet kontrolliere. „Der Druck wird aufrechterhalten.“ Sollten die Ansprachen nicht angenommen werden, würden auch weiterhin Geldbußen verhängt. Wie viele es am Wochenende waren, blieb auch am Dienstag unklar. Frank hofft aber, dass dieses Mittel erst gar nicht angewendet werden müsse. Was die Stadt brauche, sei ein „gesamtgesellschaftlicher Zusammenhalt“.

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