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#Lösungen für eine Zukunft auf dem Land

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Lösungen für eine Zukunft auf dem Land

Alles, was nicht Stadt ist, hat nach wie vor ein Imageproblem. Das ist nicht nur in Deutschland so, wo das Dorf in jedem zweiten Tatort als Ursprung allen Übels dargestellt wird, als Ort der Zurückgebliebenen, die es nicht in die Stadt geschafft haben: Rentner, Neonazis, frustrierte Bauern – der Städter, der sich eben noch an Alleen und Seen erfreute, erschaudert, wenn er sich die Landbevölkerung auch nur vorstellt. Ländliche Regionen brauchen nicht nur schnelles Internet, sondern auch eine Generalüberholung ihrer Außenwahrnehmung.

In Galizien hat sich der Architekt David Chipperfield dieser Aufgabe angenommen. Mit der Fundación Ria versucht er durch gezielte Stärkung und Betonung der lokalen Besonderheiten nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum in der Region anzukurbeln. Im schweizerischen Andermatt will der Investor Samih Sawiris den verschlafenen Ort durch den strategischen Bau von Hotels und Skiliften wiederbeleben. Einen weiteren interessanten Ansatz hat jetzt die Berliner Architekturgalerie Aedes vorgelegt. In dem von Kristin Feireiss and Hans-Jürgen Commerell herausgegebenen Werk „The Songyang Story. Architectural Acupuncture as Driver for Rural Revitalisation in China“ wird ein ganzheitliches Vorhaben aus China vorgestellt, das sich nicht nur auf das Lindern der Symptome beschränkt, sondern die Ursachen der Landflucht an der Wurzel packen und durch die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken bekämpfen will.

Architektonische Akupunktur

Die chinesische Region Songyang wurde von der Pekinger Architektin Xu Tiantian, der Gründerin von DnA_Design and Architecture, nach eben jener Methode umgebaut, die sie „Architectural Acupuncture“ nennt. Sie setzt auf eine ganzheitliche Methode, die mit kleinen Budgets agiert, um in einer Zeit, in der die Megastädte der Welt einander immer ähnlicher werden, die Besonderheiten der einzelnen Regionen zu erhalten und zur Stärke zu machen. Weil es in erster Linie ökonomische Gründe sind, die Menschen in die Städte treiben, liegt es recht nah, dass man regionales Gewerbe ansiedeln oder stärken muss, um Anreize zum Bleiben zu schaffen. Seit der chinesische Staatspräsident Xi Jinping den ländlichen Provinzen 2017 ein umfassendes Renovierungsprogramm verordnet hat, gibt es Geld und Ressourcen für die Stärkung der „ländlichen Identität“. Man könnte auch von einer architekturbasierten Imagekampagne sprechen.

Songyang liegt rund fünf Autostunden südwestlich von Schanghai und setzt sich aus verschiedenen Dörfern zusammen, die bislang eher lose oder auch gar nicht miteinander in Verbindung standen. Wie um heilsame architektonische Nadelstiche zu setzen, hat Tiantian ein Museum in der im Dorf Hakka üblichen traditionellen Bauweise errichtet; das Haus gab den drei verbliebenen Steinmetzen die Möglichkeit, ihr Wissen weiterzureichen. Gleichzeitig wurden verschiedene leerstehende Höfe in Gästeunterkünfte umgebaut.

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