Luigi Mangione droht Todesstrafe: Mord an Versicherungsmanager

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Mit Blick auf Donald Trumps Bekenntnis zur Todesstrafe am Tag seiner Amtseinführung blieb seiner Justizministerin Pam Bondi keine Wahl. „Luigi Mangiones Mord an Brian Thompson war ein geplanter, kaltblütiger Anschlag, der Amerika schockiert hat“, ließ die Juristin am Dienstag wissen und teilte mit, der Bundesstaatsanwaltschaft aufgetragen zu haben, die Todesstrafe für Mangione zu fordern.
Nach bisherigen Ermittlungen der amerikanischen Justizbehörden soll der Softwareentwickler dem 50 Jahre alten Thompson, Chef der größten Krankenversicherung des Landes, United Healthcare, Anfang Dezember vor einem Hotel in Manhattan aufgelauert haben. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten, wie ein Unbekannter im dunklen Kapuzenpullover mindestens drei Schüsse auf den Rücken des Versicherungschefs abgab, bevor dieser zusammenbrach. Nach einigen Tagen auf der Flucht nahmen Ermittler den 26 Jahre alten Mangione in Pennsylvania fest.
Ein Deal könnte Mangione vor der Giftspritze retten
Es folgten Anklagen in Pennsylvania zu Waffenvergehen und der Fälschung eines Ausweises. In New York, wo er Thompson getötet haben soll, warf die Staatsanwaltschaft dem Sohn einer wohlhabenden Familie aus Maryland Mord, Mord als Terrorakt, Verstöße gegen Waffengesetze und weitere Vergehen vor. Dass Mangione nach einem Schuldspruch hingerichtet werden kann, ermöglicht aber erst die Anklage der Bundesstaatsanwaltschaft. Neben einem Tötungsdelikt mit Schusswaffe wirft sie ihm „interstate stalking that results in death“ vor. Laut der amerikanischen Bundespolizei (FBI) war der Absolvent der University of Pennsylvania per Bus aus dem Bundesstaat Georgia nach New York gereist, um Thompson zu erschießen. Als Motiv soll er in einem Bekennerschreiben auf Missstände bei amerikanischen Krankenversicherungen verwiesen haben. Die tödlichen Schüsse auf Thompson hatten in den Vereinigten Staaten die Debatte über Versicherungsbeiträge und verzögerte Behandlungen befeuert.
Dass Mangione, der im Metropolitan Detention Center in Brooklyn auf den Strafprozess wartet, im Fall eines Schuldspruchs hingerichtet wird, halten Beobachter aber für unwahrscheinlich. Sie verweisen auf Geschworene in New York, die bei der Todesstrafe traditionell zurückhaltend seien. Zudem gilt Mangione als psychisch angeschlagen. Wie frühere Mitbewohner aus Hawaii berichteten, leidet der mutmaßliche Schütze seit Jahren unter starken Rückenschmerzen. Er soll sich in den Monaten vor der Tat immer mehr von Familie und Freunden zurückgezogen haben.
Wie der frühere Bundesstaatsanwalt Ephraim Savitt der Website Business Insider sagte, macht ein Prozess, bei dem es um die Todesstrafe geht, einen Schuldspruch wahrscheinlicher, da die ausgewählten Geschworenen bereit seien, den Angeklagten in die Todeszelle zu schicken. Vor allem bietet ein solcher Prozess aber Spielraum für Verhandlungen. „Mangiones Verteidiger könnten einen Deal zu den Anklagepunkten der Bundesstaatsanwaltschaft vorschlagen und im Gegenzug verlangen, die Todesstrafe zu streichen“, sagte der Jurist Michael Bachner, ein ehemaliger Staatsanwalt aus Manhattan. Trumps Bekenntnis zur Todesstrafe wäre damit ebenso Genüge getan wie den Versuchen der Verteidigung, die Giftspritze zu verhindern.
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