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#Macht Martin Hinteregger Geschäfte mit Rechtsextremen?

„Macht Martin Hinteregger Geschäfte mit Rechtsextremen?“

Er ist Kultfigur, war Kapitän und ist Liebling der Fans von Eintracht Frankfurt: Martin Hinteregger ist nicht nur ein gewöhnlicher Abwehrspieler eines Fußballvereins, sondern vertritt die Werte dieses Klubs und seiner Zehntausenden Anhänger wie kaum ein anderer. Doch nun gerät das Denkmal Hinteregger ins Wanken: Am späten Mittwoch veröffentlichte der freie Journalist und Autor Michael Bonvalot einen Beitrag über Martin Hinteregger und seinen Geschäftspartner Heinrich Sickl, der in Österreich der extremen Rechten zugeordnet wird.

Daniel Schleidt

Koordinator der Wirtschaftsredaktion in der Rhein-Main-Zeitung.

Dabei berichtet der Autor über den „Hinti-Cup“, ein Fußballturnier für Freizeitkicker im Dörfchen Sirnitz in Oberkärnten, das von der Hinti Event GmbH ausgerichtet wird. Bonvalot schreibt dort, dass Sickl und Hinteregger gemeinsam mit einer Gastronomin die Hinti Event GmbH gegründet haben, die das Hobbyturnier in dem 300-Einwohner-Dorf Sirnitz organisiert. Und er bezweifelt, dass der Frankfurter Fußballspieler nicht wissen konnte, auf wen er sich bei dieser Zusammenarbeit eingelassen hat.

Zum Hintergrund: Der Journalist Michael Bonvalot gilt als Kenner der rechten Szene in Österreich. Auf seinem Blog „Stand.punkt“ hat er seinen Recherchen über Hintereggers Verbindungen zu dem früheren Grazer FPÖ-Gemeinderat Heinrich Sickl veröffentlicht.

Hinteregger verteidigt sich auf Instagram

Unter den Anhängern der Eintracht ist seit der Veröffentlichung eine heftige Diskussion darüber entstanden, wie der Spieler und der Verein mit der Causa Hinti-Cup umgehen sollen. Denn die Frankfurter Eintracht hatte sich, ganz besonders in Person ihres Präsidenten Peter Fischer, in der Vergangenheit immer wieder deutlich von rechten Gruppierungen und Parteien abgegrenzt. Fischer gilt als mutiger Vorkämpfer gegen rechte Tendenzen und hatte 2017 in einem Interview mit der F.A.Z. gesagt: „Wer AfD wählt, kann bei uns kein Mitglied sein.“ Fischer gehörte auch zu den Rednern bei Gedenkveranstaltungen für die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau, bei dem der Täter zehn Menschen getötet hat, darunter seine Mutter. Und die aktive Fanszene in Frankfurt wird zudem seit Jahren schon eher dem linkeren Spektrum zugeschrieben.

Am Mittag äußerte sich Hinteregger auf seinem Instagram-Kanal. Dort sagt er zu, jede Geschäftsbeziehung zur Familie Sickl „mit sofortiger Wirkung“ abzubrechen und den Hinti-Cup „zu prüfen“. Er habe keine Kenntnisse über vergangene oder zukünftige Aktivitäten der Familie Sickl gehabt, „ich möchte lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen, und mehr nicht“, schreibt der Österreicher dort. Doch viele Fans bezweifeln, dass er sich mit diesem Statement einen Gefallen getan hat, vielen Beobachtern geht die Distanzierung nicht weit genug.

Laut Bonvalot soll Heinrich Sickl bereits in seiner Jugend mit der rechts­extremen Szene in Verbindung gestanden haben. Als Siebzehnjähriger soll er Mitglied der verbotenen deutschen Neonazi-Organisation „Nationalistische Front“ gewesen sein. Zuletzt habe Sickl, so der Journalist, die Identitäre Bewegung unterstützt, etwa als Ordnungsdienst bei Demonstrationen. Außerdem habe er für die rechtsextremistische Gruppe Geld gespendet und ihr Räume vermietet.

Bonvalot schreibt auf seinem Blog auch, dass Sickl Veranstaltungen mit dem Verleger Götz Kubitschek organisiert habe. Kubitschek hat im sachsen-anhaltischen Schnellroda eine Denkfabrik, das „Institut für Staatspolitik“, aufgebaut und gilt als Schlüsselfigur der sogenannten Neuen Rechten. Der Verleger soll großen Einfluss auf die Anhänger des mittlerweile aufgelösten rechten „Flügels“ der AfD haben. In Kubitscheks Verlag Antaios veröffentlicht unter anderem auch Martin Sellner, der führende Kopf der österreichischen Identitären. Das Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt stuft Kubitscheks „Institut für Staatspolitik“ seit 2019 als „erwiesen rechtsextremistische Bestrebung“ ein.

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