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#Mainz verhängt erstmals nächtliche Ausgangsbeschränkung

Mainz verhängt erstmals nächtliche Ausgangsbeschränkung

Mainz zieht die Notbremse: Nachdem der Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen seit Sonntag über die Hunderter-Marke geklettert ist und noch weiter steigt, gelten in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt von Donnerstag, 0 Uhr, an bis zum 11. April wieder härtere Einschränkungen. Erstmals verhängt die Stadt eine Ausgangssperre, die zwischen 21 und 5 Uhr gilt. Draußen aufhalten darf sich dann nur noch, wer dies aus beruflichen Gründen tun muss, ärztliche Hilfe benötigt oder Angehörige pflegt. Ausnahmen gibt es ebenso für den Besuch von Ostergottesdiensten.

„Das ist der schärfste Eingriff seit Jahrzehnten, wenn es das überhaupt schon ’mal gab“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Dienstag. „Aber er dient dem Schutz der Menschen.“ Dieser Schritt sei nötig, um private Kontakte möglichst umfassend zu unterbinden. „Wir haben ein erkennbar hohes Ansteckungsgeschehen im privaten Bereich“, sagte Ebling. „Treffen in größeren Gruppen tragen erheblich zu mehr Infektionen bei.“ Erfahrungen aus anderen Städten wie Ludwigshafen zeigten, dass nächtliche Ausgangssperren geeignet seien, um die Zahlen wieder nach unten zu drücken.

Ende Februar lag der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in einer Woche, in Mainz bei 24 – und am Dienstag bei 114, berichtete Dietmar Hoffmann, der Leiter des Gesundheitsamts Mainz-Bingen. „Dieser Anstieg ist einzig und allein der britischen Variante des Virus zu verdanken.“ Bei zwei Dritteln aller positiven Tests sei diese Mutante nachgewiesen, „das restliche Drittel haben die Labore schon gar nicht mehr darauf untersucht“.

Körpernahe Dienstleistungen sind untersagt

Auch die Außengastronomie, gerade erst wieder erlaubt,muss wieder schließen. Im öffentlichen Raum darf man sich nur mit Angehörigen des eigenen Hausstands und einer weiteren Person aufhalten. Abgesehen von den früher schon geltenden Ausnahmen wie Lebensmittel- oder Blumenläden dürfen Geschäfte ihre Kunden nur einzeln und nach Terminvereinbarung einlassen, körpernahe Dienstleistungen sind untersagt, wenn das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann. Das gilt nicht für Friseure oder medizinische Dienstleistungen. Freizeit- und Amateursport ist nur im Freien und maximal zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Haushalts erlaubt.

Die Schulen sollen nach den Osterferien in den Wechselunterricht gehen, Kindertagesstätten bleiben im Regelbetrieb. Das erstaunt insofern, als Gesundheitsamtschef Hoffmann ausführte, dass die britische Corona-Mutation weitaus ansteckender sei als das ursprüngliche Virus. „Wenn ein Kind sich damit ansteckt, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass es auch alle Familienmitglieder trifft“, sagte er.

Und: Vom 1. Februar bis 26. März waren 24 Kitas betroffen, in einer Einrichtung gingen 17 Fälle auf ein infiziertes Kind zurück. Oberbürgermeister Ebling sprach von einem „kalkulierten Risiko“. Solange das Land die Kitas nicht schließe, werde auch die Stadt es nicht tun. Die Bildungsinfrastruktur soll offen bleiben. „ Die Pandemie nervt, aber unser Anspruch ist es, dass Kita und Schule funktionieren.“

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