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#Manchester City macht nicht mehr mit

Manchester City macht nicht mehr mit

Manchester City hat als erster der zwölf Mitgründer nur einen Tag nach Bekanntgabe der Pläne seine Teilnahme an der europäischen Super League wieder abgesagt. Das teilte der Tabellenführer der englischen Premier League am Dienstagabend mit. Auch der FC Chelsea, der FC Barcelona und Atlético Madrid sollen vor dem Rückzug stehen, berichteten Medien. Damit dürfte das höchst umstrittene Projekt, das den europäischen Klub-Fußball zu spalten drohte, schon wieder vom Tisch sein.

Zwölf europäische Spitzenklubs, darunter neben City und Chelsea der FC Liverpool, Real Madrid und Juven­­­tus Turin, hatten in der Nacht zum Montag die Gründung einer milliardenschweren Super League angekündigt. Diese stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union Uefa. Aus der Bundesliga hatte sich kein Verein der Super League angeschlossen. Finanziert werden sollte das Milliarden-Projekt durch eine amerikanische Großbank.

In England, der Heimat der Hälfte der zwölf Gründerklubs, drohte Premierminister Boris Johnson mit scharfen Sanktionen. Er kündigte in der „Sun“ an, dem „lächerlichen“ Milliardenprojekt die Rote Karte zu zeigen. Sein Sportminister Oliver Dowden stellte im Parlament drastische Ideen vor, um die „Big Six“, die englischen Spitzenvereine, von einer Teilnahme abzuhalten. Sogar Prinz William – Präsident des nationalen Verbandes FA – mischte sich ein.

Chelsea-Ikone und Funktionär Petr Cech versucht die Fans seines Klubs zu beruhigen.


Chelsea-Ikone und Funktionär Petr Cech versucht die Fans seines Klubs zu beruhigen.
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Bild: dpa

Auch nationale Verbände und viele andere Klubs kritisierten die Pläne massiv. Die Uefa um ihren Präsidenten Aleksander Ceferin hatte die Initiatoren der Super League scharf attackiert und mit harten Sanktionen gedroht. Die Vereine sollten aus der Champions League ausgeschlossen werden, ihren Nationalspielern drohte eine Sperre für die Europameisterschaft im Sommer. Dem europäischen Club-Fußball drohte eine Schlammschlacht vor Gericht, möglicherweise schon vor dem Halbfinale der aktuellen Champions-League-Saison Anfang Mai. Diese Gefahr scheint nun gebannt.

Schon über den Tag hinaus hatten sich die Ereignisse überschlagen. Chelsea-Fans und solidarische Anhänger anderer Vereine, die sich zum Protest gegen die Super-League-Pläne vor dem Stadion Stamford Bridge in London versammelt hatten, hatten schon vorher ihren Erfolg wie einen Sieg ihrer Mannschaft gefeiert, nachdem sie mitbekamen, dass der FC Chelsea plane, sich aus der Super League zurückzuziehen. Das zeigen Videos in sozialen Netzwerken. Insgesamt waren rund 1000 Menschen gekommen, die vor dem Londoner Stadion ihre Wut kundtaten und Schilder mit Aufschriften wie „Ruhe in Frieden Fußball 1863 – 2021“ und „Von den Armen geschaffen, von den Reichen gestohlen“ hochhielten.

Am Abend war dann bekannt geworden, dass der Geschäftsführer Ed Woodward von Manchester United nach heftigen Fanprotesten wegen der führenden Rolle des Klubs bei der Gründung zurücktrat. Was Woodwards Rücktritt für die Rolle ManUniteds in Sachen Super League bedeutet, ist unklar. Die amerikanischen Klubbesitzer der Glazer-Familie sollen auf Projekt gedrängt haben, das in der Großbank JP Morgan einen amerikanischen Hauptgeldgeber hat.

Die zwölf Super-League-Klubs wollen nun Medienberichten zufolge noch am späten Dienstagabend eine Krisensitzung abhalten. Das berichten die spanische Sporttageszeitung „El Mundo Deportivo“, die dem FC Barcelona nahesteht, und die italienische „Gazzetta dello Sport“. Demnach solle die Sitzung um 23.30 Uhr MESZ beginnen.

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