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#Erster Comic aus der Feder einer KI: Keine Katastrophe, sondern unerwartet hübsch

„Erster Comic aus der Feder einer KI: Keine Katastrophe, sondern unerwartet hübsch“

„The Bestiary Chronicles“ vereint Godzilla, Folk-Horror und Science Fiction. Das Besondere dabei: Alle Bilder stammen aus der Feder einer KI.








Art by Midjourney: Ohne diesen Hinweis auf dem Deckblatt ist es nur schwer zu erkennen, dass bei der Webcomic-Serie The Bestiary Chronicles kein Mensch für die Bilder zuständig war.

Denn die Bilder der dreiteiligen Webcomic-Serie untermalen nicht nur glaubhaft das Gesagte und stützen beim Lesen die Emotionen. Sie bauen auch logisch aufeinander auf – für Künstliche Intelligenz noch immer eine hohe Hürde.

Malende KI macht The Bestiary Chronicles erst möglich

Die dreiteilige Reihe kostenloser Webcomics stammt von dem Autor Steve Coulson. Dessen Wunsch war es bereits seit langem, einen eigenen Comic zu veröffentlichen. Das Problem laut eigener Aussage: Ich kann nicht zeichnen, was bei einem visuellen Medium ein kleiner Rückschlag ist.

Durch das Aufkommen von künstlichen Intelligenzen wie MidJourney aber sah Coulson seine Chance gekommen. Was als eine Neuerzählung des 1973 erschienenen Folkhorror-Films The Wicker Man begann, wurde bald zu etwas Eigenständigem – einem eigenen Webcomic.

Das in den 1970ern spielende Summer Island ist komplett in Schwarz-Weiß gehalten. (Bildquelle: Steve Coulson)





Das in den 1970ern spielende „Summer Island“ ist komplett in Schwarz-Weiß gehalten. (Bildquelle: Steve Coulson)


Als Grundlage dient eine klassische Kaiju-Geschichte, wie man sie von Godzilla oder Pacific Rim kennt: Nach einem Atomangriff kommen riesige Monster aus dem Meer, um die Menschheit zu zerstören. Die wehrt sich mit Superwaffen und macht unseren Planeten damit nahezu unbewohnbar.

Darauf aufbauend mischt Coulson aber Genres wie bunte Schokolinsen: Der erste Comic Summer Island setzt auf Folk-Horror wie den erwähnten The Wicker Man und Midsommar, Teil Zwei hingegen kombiniert Retro-Futurismus mit Aliens und im finalen Comic findet man eine Dystopie im Stil von Village of the Damned und THX 1138.

KI als Helfer, nicht als Schöpfer

Dass The Bestiary Chronicles dabei stets kohärent und stilsicher bleibt, liegt vor allem auch an der Einsatzweise der künstlichen Intelligenz. Denn Coulson hält die Zügel während des Entstehungsprozesses in der Hand, statt MidJourney vollständige Gestaltungshoheit zu erlauben. Er lässt die künstliche Intelligenz hunderte Bilder ausspucken und entscheidet dann, welche es tatsächlich in den Comic schaffen.

Laut eigener Aussage war der Prozess dabei nicht unähnlich zu der von Stan Lee und Jack Kirby verwendeten Marvel-Methode. Dabei gibt der Autor die grobe Geschichte vor, der Zeichner (in diesem Fall die KI MidJourney) malt dann passende Bilder, die oftmals eine überraschende Wendung in der Erzählstruktur mit sich bringen, und zuletzt erarbeitet der Autor auf Basis der Bilder die genauen Dialoge.

In Exodus bricht eine Gruppe von Astronautinnen auf, eine neue Heimat für die Menschheit zu finden. (Bildquelle: Steve Coulson)





In „Exodus“ bricht eine Gruppe von Astronautinnen auf, eine neue Heimat für die Menschheit zu finden. (Bildquelle: Steve Coulson)


Eine Vorgehensweise, die heute nur noch selten verwendet wird, im Falle einer KI aber gut zu funktionieren scheint. Denn die Geschichten von The Bestiary Chronicles bauen Seite für Seite logisch aufeinander auf, sind gut geschrieben und haben uns ob der Schönheit der Bilder mehrfach ehrlich erstaunt.

Die Rolle, die MidJourney in Coulsons Vorgehensweise einnimmt, passt zu dem Bild, das der Autor von Künstlicher Intelligenz besitzt:

Glaube ich, dass MidJourney die Comic-Künstler ersetzen wird, die ich über die Jahre lieben gelernt habe? Nein, natürlich nicht. Diese Genies haben ein Auge für dramatische Komposition und dynamische Erzählung, von der ich stark bezweifle, dass maschinelles Lernen jemals mithalten können wird.

Aber als Visualisierungstool für Nicht-Künstler wie mich macht es verdammt viel Spaß. Und als MidJourney einige dieser Panels ausspuckte, musste ich zweimal hinschauen aufgrund der Qualität, die es bereits produzieren konnte.
Steve Coulson

Wenn ihr jetzt Lust auf die KI-gezeichnete Webserie habt, dann haben wir gute Nachrichten. Denn alle drei Geschichten stehen als PDF kostenlos in voller Länge auf der Webseite des Autors zur Verfügung.

Mindestens genauso dystopisch wie Coulsons Webcomic sind die Antworten von MidJourney gegenüber GameStar-Redakteur Nils. Der hat die künstliche Intelligenz gefragt, wer in 100 Jahren die Welt regiert.

Ich habe eine KI gefragt, wer in 100 Jahren die Welt regiert – und ihre Antwort war erschreckend

Was haltet ihr von KI-gezeichneten Comics? Der nächste große technologische Sprung oder eine Katastrophe für Comic-Zeichner? Teilt ihr die Einschätzungen Coulsons zur Rolle von künstlicher Intelligenz im Kreativ-Bereich? Wir freuen uns auf eure Meinung in den Kommentaren!

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