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#Marterer erstmals in der dritten Runde von Wimbledon

Als Jule Niemeier am Donnerstagvormittag mit geschulterter Tennistasche den Court Nr. 12 von Wimbledon betrat, hatten sich gerade ein paar Wolken vor die Sonne geschoben. Zwar sahen die im Grunde nicht so aus, als müsse man sich Sorgen machen. Aber die vergangenen Tage hatten Spielerinnen, Spielern, dem Turnierveranstalter und den Zuschauern eben wieder einmal schmerzhaft bewusst gemacht, dass man in London sich vor allem darauf verlassen kann, dass man sich auf den Wetterbericht nicht verlassen kann.

Niemeier, und das sagt schon ziemlich viel aus, sollte nun ihr Erstrundenmatch gegen die Tschechin Karolina Muchova bestreiten. Dabei war es schon der vierte Tag beim bedeutsamsten Tennisturnier der Welt. Doch nach wechselhaften Bedingungen beim Start am Montag hatte es am Dienstag fast durchgehend und am Mittwoch immer mal wieder geregnet. Und weil Rasentennis schon bei minimaler Feuchtigkeit unmöglich wird, da der Untergrund zu rutschig wird, führte das zu schweren Verwirbelungen im Zeitplan.

Niemeier gehörte dabei zu denjenigen, die sich besonders lange gedulden mussten. Deren Match immer wieder angesetzt, verschoben und letztlich doch abgesagt wurde. Damit umzugehen, ist nicht leicht. „Wie Rennpferde, die alle irgendwann ein bisschen durchdrehen“ seien Tennisprofis in so einem Moment, hatte ihr deutscher Kollege Yannick Hanfmann am Tag zuvor erzählt. Niemeier aber machte nicht den Eindruck, als habe sie die lange Wartezeit aus dem Rhythmus gebracht. Ihr 6:4, 5:7, 6:1-Sieg gegen eine am Ende angeschlagene Gegnerin war eine kleine Überraschung.

Im vergangenen Jahr hatte die Dortmunderin in Wimbledon das Viertelfinale erreicht. Es war ihr Durchbruch auf der großen Bühne der Grand-Slam-Turniere. Dass sie gegen Muchova trotzdem als Außenseiterin ins Match ging, lag aber zum einen daran, dass sie seit dem Jahreswechsel hinter den damit geweckten Erwartungen zurückgeblieben ist. Und zum anderen daran, dass ihre Gegnerin deutlich besser in Form schien. Bei den French Open schaffte es die 26-Jährige zuletzt bis ins Finale.

Dritte Runde erreicht: Maximilian Marterer


Dritte Runde erreicht: Maximilian Marterer
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Bild: AP

Muchova ist eine sehr variable Spielerin, die auch die selten gewordene Kunst des Netzangriffs beherrscht. Niemeier hat dafür eine Power wie nur wenige andere Spielerinnen auf der Profitour. Sie kann diese Kraft aber auch klug dosieren. Im ersten Satz lieferten sich die beiden ein faszinierendes Duell auf hohem Niveau. Niemeier erspielte sich mehr Chancen, brauchte aber insgesamt 13 Breakbälle für den letztlich entscheidenden Spielgewinn. Im zweiten Satz allerdings kippte das Match, besonders weil die Deutsche nun deutlich mehr Fehler machte als ihre Gegnerin. Schnell führte Muchova mit einem Break. Es dauerte eine Weile, bis Niemeier es schaffte, die Ballwechsel wieder offener zu gestalten. Zwar verlor sie den Satz trotzdem, doch das Momentum hatte sie sich zurückgeholt. Nach einer kurzen Unterbrechung ging es in den Entscheidungssatz.

Beim Stand von 2:0 für Niemeier rutschte Muchova dann an der Grundlinie derart unglücklich weg, dass sie sich am Oberschenkel verletzte. Für zwölf Minuten verließ sie den Platz, kehrte dann mit einer dicken Bandage zurück. Ihre Beweglichkeit war danach aber merklich eingeschränkt. Niemeier musste nur noch einfache Fehler vermeiden, um den Sieg sicher einzufahren. Im Endeffekt hätte dieses Match ein anderes Ende verdient gehabt.

Niemeiers Erfolg ist trotzdem auch insofern eine gute Nachricht, als dass die zweite Spielerin, die im vergangenen Jahr eine deutsche Erfolgsgeschichte in Wimbledon geschrieben hatte, zuvor bereits ausgeschieden war. Tatjana Maria, im vergangenen Jahr Niemeiers Gegnerin im Viertelfinale und dabei ins Halbfinale eingezogen, hatte am Mittwochnachmittag gleich ihr erstes Match verloren. In der zweiten Runde stehen nun mit Niemeier und Tamara Korpatsch trotzdem zwei von vier gestarteten deutschen Frauen. Nach dem Lichtblick im vergangenen Jahr scheint also wieder ein kleiner Sonnenstrahl durch die Wolkendecke über dem nicht gerade erfolgsverwöhnten deutschen Damentennis. Genau wie am Ende über dem Court Nr. 12.

Bei den Männern erreichte am Mittwoch Maximilian Marterer als erster deutscher Tennisprofi die dritte Runde. Der Qualifikant aus Nürnberg gewann seine Zweitrunden-Partie gegen den US-Amerikaner Michael Mmoh mit 7:5, 7:6 (7:5), 6:4 .

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