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#Meet the artist #4: Dr. Martens präsentiert Agyena

Meet the artist #4: Dr. Martens präsentiert Agyena

Was zeichnet besondere Menschen der städtischen Szene aus? Dass sie aus der Region kommen? Dass sie berühmt sind? Eher nicht. Viel wichtiger ist doch, dass sie mit ihren Talenten einen Unterschied machen, dass sie einen Fußabdruck hinterlassen. Wie Klaus Märtens und Herbert Funck, die in München 1947 das allererste Paar Dr. Martens Stiefel entworfen haben. Mit den ersten beiden Dr. Martens Stores in München feiert die Marke ihren Geburtsort und verbindet sie auf diese Weise mit einem besonderen Abschnitt ihrer Geschichte. Vom Arbeitsschuh über die Punkbewegung fanden die Docs schließlich ihren Weg in die Musikszene.

So wie zu Freddie Mercury, der zwar nicht aus München kam und dessen Anwesenheit sich dennoch in der lokalen Partyszene bis heute ablesen lässt. Giorgio Moroder kannte niemand, als er nach München kam. Nachdem es mit seinem Synthesizer die moderne Tanzmusik erschaffen hatte, war er für alle Welt der „Godfather of Dance“. In diese Linie der großen Talente Münchens treten tagtäglich neue kreative Menschen, die wir in dieser neuen Serie gemeinsam mit Dr. Martens portraitieren wollen! Diesmal: Agyena!
Wie viele Menschen wohl von sich behaupten können, sich an das erste Konzert zu erinnern, auf dem sie jemals waren? Der Autor dieses Textes vermutet, zuerst bei Frittenbude in der Muffathalle gewesen zu sein und danach bei den Kooks, aber sicher? Sicher nicht. Manche können allerdings nicht nur das erste Konzert, sondern auch die Schuhe benennen, die sie dabei getragen haben. So zum Beispiel Agyena, der bei Crystal Castles in der Roten Sonne in München sein erstes Konzert erleben durfte. Seine Schuhe: Dr. Martens.

Zwischen Nostalgie und Rhythmus

„Dieses Paar ist mir wirklich erst vor ein, zwei Jahren von den Füßen gefallen – und ich hab die mit 16 bekommen.“ Zwölf Jahre in Schuhjahren müssten doch locker drei Jahrzehnte in Menschenjahren sein. Vor allem, wenn man sie so trägt wie Agyena, viel auf Konzerten und Festivals unterwegs ist. „Auf dem Dockville dann auch das erste Mal auf der Bühne. Da hatte mich Santigold hochgezogen, um mit ihr zu tanzen.“ Inzwischen steht der gebürtige Nürnberger von allein auf der Bühne, um dort seine Sets abzufeuern. Irgendwo zwischen Disco, House und Synthie. Zwischen Nostalgie und Rhythmus.

Um an diesen Punkt zu kommen, musste sich Dennis Höpfl, wie Agyena auch heißt, erstmal in den größeren Städten Deutschlands, wie München, rumtreiben. Dort begreift er auch, dass ihm in Nürnberg etwas in der Szene fehlt. Musikalische Diversität, aber auch Diversität allgemein. Die findet er dann beim Kollektiv „Musikverein“. Aus einem musikinteressierten Jungen wird plötzlich ein DJ und Konzertveranstalter. Er spielt in verschiedenen Clubs und Bars. Er veranstaltet größere Gigs. Dann der Klassiker. Er geht nach Berlin. Fürs Studium. Vielleicht doch nicht so klassisch.

Lange habe ich versucht, so zu arbeiten, wie die Gesellschaft das erwartet. Aber ich bin halt ein Multitasker, ich hab ADHS.

Was wie ein Vorwand klingt, ist tatsächlich ziemlich ernstgemeint. Während Agyena Italo Disco oder Post Punk für sich entdeckt, studiert Dennis Höpfl Psychologie und macht schließlich einen Master in Kognitionswissenschaften. Nicht nur sein Studienfach ist ziemlich interdisziplinär, auch seine Arbeitsweise lässt sich so beschreiben. „Ganz oft habe ich Ableton und R gleichzeitig offen.“ Ein Musik- und ein Statistikprogramm. Parallel. Für viele Menschen klingt das stressig, Agyena aber hat seinen Rhythmus gefunden. „Lange habe ich versucht, so zu arbeiten, wie die Gesellschaft das erwartet. Aber ich bin halt ein Multitasker, ich hab ADHS.“ Aktuell arbeitet er an einem Musikstück für eine Ausstellung und wertet gleichzeitig Datensätze einer Studie des Max-Planck-Instituts aus.

Wenn Agyena über seinen Werdegang spricht, dann formuliert er ruhige, strukturierte, kluge Sätze. Tiefe Stimme, wie ein Vortrag. Wenn es um seine Musik geht, wird die Stimme unmerklich höher. Seine Sätze verlieren ein wenig Struktur, dafür kommt mehr Emotion rüber. „Du musst dir unbedingt International Music System anhören. Dancing Therapy habe ich eine Weile immer super laut gehört und gesungen, wenn ich in den letzten Jahren allein zuhause und nicht so gut drauf war. Ah, oder auch Run Away! Da hab ich gleich Gänsehaut.“

Bald stehen wieder echte Auftritte an

Gänsehaut bekommt man auch bei seinen Auftritten, der Rhythmus und die Nostalgie stimmen auf Agyenas Dancefloor. Es bleibt zu hoffen, dass er den bald mal wieder eröffnen darf. Wir wünschen uns, seinen Mix aus House, Abwandlungen von Disco und Elektro, sehr viel Synthie und 80er wieder vor Ort zu erleben. Statt zu streamen, wirklich dabei zu sein. Neben den Controllern, Mixer und Drum Machine außerdem dabei: Seine Docs. „Das sind einfach wirklich meine absoluten Lieblingsschuhe. Letztens wollte ich mal nachschauen, welche Größe ich eigentlich habe. Man kann die Schrift nicht mehr lesen.“ Vielleicht wird es Zeit für ein neues Paar – immerhin stehen hoffentlich auch bald wieder neue Konzerte und Festivals an.

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