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#Mehr als 40 Tote – noch immer viele Vermisste

Mehr als 40 Tote – noch immer viele Vermisste

Ganze Landstriche sind verwüstet, Orte von der Außenwelt abgeschnitten, Häuser weggespült: Nach Unwettern im Westen Deutschlands sind mindestens 43 Menschen gestorben. In Rheinland-Pfalz werden Dutzende Menschen vermisst. „So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in Mainz.

Die Lage ist nach dem Dauerregen vielerorts in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen unübersichtlich. Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll. Retter und Retterinnen brachten Menschen in überschwemmten Orten zum Teil mit Booten in Sicherheit. Viele suchten auf Bäumen und Hausdächern Schutz vor den Fluten, Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Es sei schwierig, die Vermissten zu erreichen, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei, sagte Dreyer.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Hochwasser und den Unwettern können Sie im Liveblog hier nachlesen.

Politiker machten sich auf den Weg ins Katastrophengebiet. NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) machte sich in Altena und in Hagen ein Bild von der Lage. Rund 440 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk und 100 Kräfte der Bundeswehr waren allein in Hagen unterwegs, um der Wassermassen Herr zu werden. Eine Reise durch Süddeutschland hatte Laschet abgebrochen und auch seine Teilnahme an der CSU-Klausur im bayerischen Seeon abgesagt.

Teilweise eingestürzte Häuser, Straßen unter Wasser: Eine Drohnenaufnahme zeigt das Ausmaß der Schäden in Altenahr.



Bilderstrecke



Flut-Katastrophe im Westen
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Straßen verwandeln sich in reißende Ströme

Merkel: Bin erschüttert

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) unterbrach wegen des Hochwassers seinen Urlaub. Noch am Donnerstag wolle sich der Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat zusammen mit Dreyer ein Bild von der Lage im Katastrophengebiet machen, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. Auch die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock kehrt vorzeitig aus dem Urlaub zurück.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dankte den Helfern. „Ich bin erschüttert über die Katastrophe, die so viele Menschen in den Hochwassergebieten durchleiden müssen“, erklärte Merkel laut einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Vermissten. Den vielen unermüdlichen Helfern und Einsatzkräften danke ich von Herzen.“ EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Ländern Hilfe zu.

Ein Sprecher der Polizei in Koblenz teilte mit, dass ein weiterer Mensch in den Fluten ums Leben gekommen sei. Nähere Angaben sind bislang nicht bekannt. Etwa 50 bis 70 Menschen wurden nach Angaben von Innenminister Roger Lewentz (SPD) noch vermisst. Schwerpunkt der Katastrophe ist der Kreis Ahrweiler.  Erheblich betroffen sind auch die Landkreise Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier-Saarburg. Vielfach mussten Kitas und Schulen geschlossen bleiben.

Einsturzgefährdete Gebäude

In Schuld an der Ahr wurden in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Polizei in Koblenz vier Häuser völlig und zwei weitere Häuser zur Hälfte weggespült. Eine Vielzahl weiterer Gebäude ist einsturzgefährdet. Die Fluten schnitten mehrere Orte von der Außenwelt ab. Etwa 50 Menschen wurden von Hausdächern gerettet, auf denen sie Zuflucht gesucht hatten.

Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm wurden Menschen in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen. Die Bewohner von mehreren Gemeinden waren von Stromausfall und Einschränkungen der Trinkwasserversorgung betroffen.

In Nordrhein-Westfalen bleibt die Lage ebenfalls weiter angespannt. Nach dem Abklingen des Starkregens kämpfen Feuerwehr und andere Einsatzkräfte an vielen Orten mit einer sich verschärfenden Hochwasserlage. Mindestens 24 Menschen starben.

Die Polizei Köln berichtete von 20 Toten in der Region. Neben zwei in Köln gefundenen Toten seien bislang aus Euskirchen 15 und aus Rheinbach drei Tote gemeldet worden, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit. Noch seien nicht alle gesichteten Leichen geborgen. „Aussagen zur Identität, Alter, Auffindeort und Todesumständen wird die Polizei zum Schutz der Angehörigen nicht veröffentlichen“, erklärten die Beamten.


So entwickelt sich das Wetter in den kommenden Tagen weiter.

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass im Zusammenhang mit dem Unwetter auch in anderen Landesteilen Nordrhein-Westfalens Menschen starben. In Kamen (Kreis Unna) kam ein 77-Jähriger im einem unter Wasser stehenden Keller seines Hauses ums Leben. In Solingen starb ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz ebenfalls im überfluteten Hauskeller. Zudem starben zwei Feuerleute. Ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann kollabierte bei einem Unwettereinsatz im sauerländischen Werdohl und starb trotz Reanimationsversuchen. Wenige Stunden zuvor war in Altena im Sauerland ein Feuerwehrmann bei der Rettung eines Mannes ertrunken.

„Unwetterpotenzial sinkt deutlich“

Viele Flüsse und Bäche in der Eifel, im Bergischen Land, im Rheinland und Sauerland führten am Donnerstag Hochwasser und waren am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag über die Ufer getreten. Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll.

Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist der Höhepunkt der extremen Niederschläge in Teilen Deutschlands überschritten. Der DWD-Meteorologe Marco Manitta erwartete am Donnerstag „eine Entspannung der Wetterlage“. Zwar könne es weiterhin „punktuellen Starkregen“ geben, dieser sei aber nicht mehr so verbreitet wie in der vergangenen Nacht, sagte Manitta der Deutschen Presse-Agentur. „Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich.“

Die größten Niederschlagsmengen gab es Manitta zufolge in einem breiten Streifen vom Sauerland über das Bergische Land und die Eifel, den Großraum Köln/Bonn bis zur Grenze nach Luxemburg. Spitzenreiter war Rheinbach-Todenfeld (Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen) mit 158 Millimeter Wasser im Messzeitraum 24 Stunden – wobei das meiste davon in kürzerem Zeitraum vom Himmel fiel, wie der Experte erklärte.

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